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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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durchführen. Wenn sie vorbei ist und wir uns in der Kirche ins Trauungsbuch eingetragen haben, zusammen mit den Zeugen, ist alles ganz eindeutig legal.«
    Christiana lächelte den Mann unsicher an, dann zuckte sie zusammen, als Richard ihren Arm nahm. »Wollen wir?«
    »Ja, natürlich«, murmelte Christiana, aber sie spürte ein Zögern in sich, als er sie drängte, dem Pastor zu folgen, der jetzt zwischen den eine Gasse frei machenden Dienstboten hindurch nach draußen ging.
    Sie würde heiraten … schon wieder. Es war noch nicht lange her, seit sich Christiana geschworen hatte, nie wieder zu heiraten, und doch tat sie es jetzt. Und obwohl sie wusste, dass es dafür viele gute Gründe gab – dass sie möglicherweise bereits Richards Kind in sich trug, war sicher nicht der geringste –, konnte sie nicht verhindern, dass sie fürchtete, alles würde wieder so sein wie bei ihrer ersten Hochzeit. Richard würde genauso wie sein Bruder George nach dem Ende der Zeremonie feststellen, dass sie nicht in Ordnung war. Und als Folge davon würde sich der fürsorgliche Mann, der er bisher gewesen war, in einen überkritischen, kalten Fremden verwandeln.
    Der Gedanke war deprimierend, und sie hatte das Gefühl, eher zum Galgen als zum Traualtar geführt zu werden, während sie jetzt Reverend Bertrand aus dem Haus und zur Kapelle folgte, begleitet von ihren Schwestern, Daniel, Robert und sämtlichen Dienstboten von Radnor.
    Richard schien allerdings keinerlei Unbehagen zu verspüren, bemerkte Christiana, als sie ihn unter den Wimpern hindurch ansah. Er schritt rasch aus und trat dem Pastor in seinem Eifer, in die Kirche zu kommen, beinahe in die Fersen. Sollten Männer nicht zögerlich sein, wenn es ums Heiraten ging?
    »Da sind wir.« Reverend Bertrand führte sie zu dem Altar der kleinen Kirche und zeigte Christiana und Richard, wo sie sich hinstellen sollten. Dann nahm er sich einen Moment Zeit, auch den anderen Anwesenden ihre Plätze zuzuweisen, bevor er davonrauschte, um seine Bibel zu holen. Er war zurück, bevor Christiana kaum mehr als einmal tief durchgeatmet hatte.
    Christiana bekam die Messe nur verschwommen mit. Sie antwortete mechanisch, ohne wirklich zu begreifen, was sie sagte. Ihr Verstand sorgte sich, was passieren würde, wenn alles vorüber war. Sie war daher ziemlich überrascht, als plötzlich alles zu Ende war, ja, sie zuckte regelrecht zusammen, als Richard sie küsste. Bevor sie sich genug gesammelt hatte, um ihn zurückzuküssen, richtete er sich auf und bedeutete ihr, zusammen mit ihm dem Pastor zu folgen und ihre Unterschrift ins Trauungsbuch zu setzen.
    Christiana unterschrieb als Erste. Ihre Hand zitterte, dann trat sie zurück und machte Platz für Richard, damit auch er unterschreiben konnte. Ihre Schwestern und das Dienstpersonal nahmen sie sofort in Beschlag und gratulierten ihr. Es gelang ihr zu lächeln und zu nicken, aber die Panik, die sich ihrer immer wieder zu bemächtigen versuchte, lenkte sie ab. Sie bemerkte, dass Daniel und Robert als Zeugen unterschrieben, dann steckten die drei Männer und der Pastor die Köpfe zusammen. Noch während sie sich fragte, worüber sie sprachen, nickte er plötzlich, und Richard drehte sich um und trat zu ihr. Der Pastor klatschte in die Hände und versuchte, die Aufmerksamkeit der Anwesenden zu erlangen.
    »Wir kehren jetzt ins Haus zurück, wo wir eine gute Mahlzeit einnehmen, die die Köchin anlässlich der Ankunft des Earls und der Countess und ihrer Gäste zubereitet hat. Kommt. Gehen wir zum Haus.«
    Als die Diener aufbrachen, nahm Richard ihren Arm. »Wollt ihr – du und deine Schwestern – euch vor dem Essen noch ein wenig frisch machen?«, fragte Richard.
    »Ich dachte, wir würden direkt nach London zurückfahren«, sagte sie überrascht.
    »Die anderen haben mich davon überzeugt, unsere Pläne etwas zu ändern«, sagte er ruhig und drängte sie, den Dienstboten nach draußen zu folgen. »Ich bin sicher, dass ihr euch nach der langen Reise gern waschen und etwas anderes anziehen möchtet. Auch eine schöne Mahlzeit wäre eine feine Sache.«
    »Das vermute ich auch«, murmelte Christiana, während sie zum Haus zurückkehrten. Es würde angenehm sein, sich schnell waschen und umziehen zu können und etwas zu essen, bevor sie sich wieder auf den Weg machten. »Aber Richard, ich habe nachgedacht. Du darfst dem Erpresser kein Geld geben.«
    »Das will ich auch gar nicht«, gab er zu. »Und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um ihn

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