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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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den Tisch zu stellen.«
    Dann zog er die Tür zu, und sie war allein im Schlafzimmer des Hausherrn. Christiana seufzte und ließ den Blick durchs Zimmer schweifen, bevor sie weiter hineinging. Sie war noch nie hier gewesen. Als sie und George auf dem Weg nach London hier haltgemacht hatten, war sie gleich nebenan im angrenzenden Zimmer untergebracht worden und hatte nie einen Fuß in diesen Raum gesetzt. Damals hatte sie sich in den Schlaf geweint, während sie sich gefragt hatte, wieso George den ganzen Tag so kurz angebunden zu ihr gewesen und wieso er in der Nacht nicht zu ihr gekommen war. In den ersten sechs Monaten ihrer Ehe hatte sie sich viele Nächte in den Schlaf geweint und sich immer wieder die gleichen Fragen gestellt.
    Sie schüttelte die Erinnerungen ab und ging durch das Zimmer, betrachtete alles neugierig, während sie auf Grace wartete. Es kam ihr vor, als würde es ewig dauern, bis die Zofe kam, zusammen mit zwei Dienern, die die Truhe trugen. Obwohl Richard gesagt hatte, dass sie sich Zeit lassen sollte, beeilte sie sich damit, sich zu waschen und umzuziehen. Trotzdem trat auch Suzette gerade aus ihrem Zimmer, als Christiana das Schlafzimmer des Hausherrn verließ, um nach unten zu gehen.
    »So fühle ich mich schon viel besser«, erklärte Suzette, als sie zusammen in Richtung Treppe gingen.
    »Ich auch«, murmelte Christiana.
    »Allerdings freue ich mich gar nicht darauf, in die Stadt zurückfahren zu müssen.«
    »Das tut mir leid, Suzie«, sagte Christiana. »Ich weiß, dass dir diese Verzögerung nicht gefallen kann. Vielleicht wäre es besser, wenn du mit Daniel weiter nach Gretna Green fährst und es uns überlässt, mit dieser Angelegenheit fertigzuwerden.«
    »Als wenn das möglich wäre«, sagte Suzette trocken und schüttelte den Kopf, während sie die Stufen hinuntergingen. »Nein, das hier ist dringender. Und wir haben ja auch noch etwas Zeit. Wenn sich die Dinge zu sehr in die Länge ziehen und es nötig wird, können Daniel und ich immer noch die Nacht durchfahren und nur anhalten, um die Pferde zu wechseln. Wir könnten in zwei Tagen in Gretna Green sein und genauso so schnell wieder zurück. Solange wir also nicht mehr als eine Woche verlieren, sollten wir in der Lage sein, die Zwei-Wochen-Frist einzuhalten, die Vater zugestanden wurde.«
    »Danke«, murmelte Christiana und fragte sich, ob es überhaupt noch nötig war, dass Suzette Daniel heiratete. Richard hatte gesagt, er würde wiedergutmachen, was sein Bruder getan hatte. Schloss dies auch ein, dass er die Spielschulden ihres Vaters bezahlte? Er hatte es nicht direkt gesagt, und er hatte auch keinerlei Andeutungen gemacht, dass Suzette und Daniel nicht mehr heiraten mussten, um die Mitgift zu bekommen und die Schulden bezahlen zu können.
    Andererseits war seit dem Ball alles etwas chaotisch und verwirrend gewesen. Vielleicht hatte er einfach nur noch nicht die Gelegenheit gehabt, etwas zu sagen. Oder auch nur richtig darüber nachzudenken. Sie würde das Thema anschneiden müssen, sobald sie ihn sah, beschloss Christiana, nur, um sicher zu sein. Sie wollte nicht erleben müssen, wie Suzette in eine Ehe gezwungen wurde – nicht einmal in eine, deren Bedingungen sie selbst aufgestellt hatte –, wenn es eigentlich gar nicht notwendig war.
    »Wartet auf mich!«, rief Lisa, die plötzlich oben auf der obersten Treppenstufe auftauchte.
    Suzette und Christiana blieben stehen und lächelten ihrer jüngeren Schwester zu, als diese heruntergerauscht kam, um sie einzuholen. Dann gingen die drei gemeinsam durch die Eingangshalle zum Speisezimmer.
    Christiana hatte erwartet, dass Richard und die anderen Männer dort sein und sich mit dem Pastor unterhalten würden, aber sie stellte überrascht fest, dass Reverend Bertrand allein in dem Raum war. Er stand an einem Fenster und starrte nach draußen, als sie eintraten.
    »Entschuldigen Sie, dass es so lange gedauert hat«, murmelte Christiana und warf einen Blick über die Schulter, sah sich auf der Suche nach ihrem Gemahl in der Eingangshalle um …
    »Mitnichten«, sagte der Pastor sofort, während er sich zu ihnen umdrehte und sie anstrahlte. »Sie sind das Warten wert, Sie alle drei.« Er ging zum Tisch und zog einen Stuhl hervor, während er vorschlug: »Wollen wir uns nicht setzen? Ich glaube, das Essen ist fertig, und man hat nur noch auf Sie gewartet.«
    Christiana konnte spüren, wie sich ihre Stirn bei diesen Worten in Falten legte. »Was ist mit den Männern?«
    »Oh.«

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