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Ein Ende des Wartens

Ein Ende des Wartens

Titel: Ein Ende des Wartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Knieps
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Angst machte, sondern vor allem Tammy, deren unsicherer Blick durch die S-Bahn wanderte – auf der Suche nach einer möglichen Hilfe.
Es werde ihr keiner zur Hilfe kommen, presste Toby zwischen seinen Zähnen hervor, und nun hatte Annika richtige Angst. Langsam ließ sie ihre Hände in ihre Handtasche gleiten und suchte in dem Wirrwarr an Gegenständen nach dem Pfefferspray, das ihr einfach nicht in die Finger gelangen wollte. Toby fixierte Tammy ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, während die Angesprochene alles versuchte, Toby nicht weiter zu reizen. Wie durch ein Wunder stand Toby ohne eine weitere Regung auf und ging zurück zu seinen Kumpels. Annika fragte Tammy leise, ob sie noch was von den Jungs zu erwarten hatten, aber Tammy beschwichtigte ihre Nerven, indem sie verriet, dass Toby ein Heizkessel sei, der explodiere, um dann schnell wieder ruhig zu werden. Sie vermutete, dass er seinen Frust losgeworden sei und die beiden in Ruhe lassen würden. Zu Annikas Überraschung verließ die Gruppe um Toby die S-Bahn eine Station vor dem Ziel der beiden Frauen, doch erst, als die beiden aus dem Bahnhof in die Innenstadt gelangt waren, fiel die beklemmende Angst von Annika ab.
     
     

6
    Vom Bahnhof gingen die beiden, den Arm beim anderen untergehakt, ohne nachzudenken zu ihrem Stammbistro, in dem sie sich jeden zweiten Donnerstag trafen. Seit Jahren hielten sie diese Regelmäßigkeit ein, damit sie sich mindestens alle zwei Wochen sahen und ließen kein Treffen ausfallen. Selbst jene Treffen, die aufgrund von Urlaub oder Krankheit ausfallen mussten, wurden in der folgenden Woche nachgeholt. Auch wenn sie sich in der Regel noch mehrfach zwischendurch trafen, so nutzten die beiden Frauen jene Donnerstage, um sich auf jeden Fall alle zwei Wochen außer Haus zu treffen. Sie wollten vermeiden, dass sie nach der Arbeit nur noch zu Hause herumsaßen, vor der Glotze und ohne raus zu gehen und Menschen zu treffen. Auch wenn Annika ahnte, dass eine Entscheidung für eine Familie dazu führen konnte, dass sie diese Donnerstage mit ihren Freundinnen zumindest für eine Zeit aufgeben müsste, schien ihr diese Entscheidung nun von Marco abgenommen worden.
    Im ihrem Stammbistro war ihr Stammtisch leider besetzt, denn am Wochenende kam es nicht selten vor, dass das Bistro sehr voll wurde. Die beiden fanden zum Glück einen Tisch an der hinteren Wand, der gerade geräumt wurde, als sie kamen und bestellten einen Cocktail. Da die Bedienung sie nicht kannte, mussten sie ungewöhnlich lange warten, doch das machte den beiden an diesem Abend nichts aus, denn nach den Erfahrungen mit Toby und Marco waren die beiden nur froh, nicht alleine mit ihren Beziehungsproblemen konfrontiert zu sein. Ohne sonderliches Interesse für die anderen Gäste im Bistro unterhielten sich Annika und Tammy über Belanglosigkeiten auf der Arbeit, um die Themen auszusparen, die sie zu sehr beschäftigten.
Dann aber passierte es doch, dass beide für einige Augenblicke kein neues Thema fanden, und sofort wanderten ihre Gedanken zu den Beziehungen. Annika beschäftigten nach der Trennung auf Zeit die Erwartungen an diesen Abend, über die sie sich bisher keine Gedanken gemacht hatte. Was wollte sie in einem Bistro an einem Freitag mit ihrer Freundin, mit der sie wie zwei Singles aussahen, die auf Männerfang aus waren. Tammy hingegen überlegte sich, wie die unfertige Situation mit Toby weitergehen würde, denn dass diese ausgestanden war, konnte sie sich überhaupt nicht vorstellen. Das war nicht Tobys Art, solche missratenen Zusammentreffen zu vergessen. Nein, er würde sie irgendwann damit konfrontieren, dass sie ihn hatte abblitzen lassen, ohne richtig mit ihm zu reden. Nur die Öffentlichkeit der S-Bahn hatte ihn wohl davon abgehalten, zudringlicher zu werden.
Annika und Tammy wurden erst auf ihren Gedanken gerissen, als die Cocktails serviert wurden. Sie nippten an dem Getränk, befanden beide für in Ordnung und schauten sich das erste Mal im Raum um. Drei Tische entfernt saß eine Gruppe junger Männer, die aber unter sich bleiben wollte, und ansonsten waren vor allem Pärchen und sehr junge Besucher in der Bistrobar.
Annika war als erste mit dem eingehenden Rundumblick fertig und beobachtete ihre Freundin, wie sie die Lage erkundete.
Sie habe keine Lust auf irgendwelche Männer heute Abend, sagte Annika, nachdem sie sah, dass auch Tammy wusste, wer anwesend war.
Das sei auch nicht der Grund ihres Ausgehens, erwiderte Tammy, ohne dass Annika

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