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Ein endloser Albtraum (German Edition)

Ein endloser Albtraum (German Edition)

Titel: Ein endloser Albtraum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Marsden
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Tumbler zur Ruhe gebettet. Er lautete:
    »Vergangenen Montag war eine kleine Gruppe von Trauernden in der Mt.-Tumbler-Kirche von England anwesend, wo Reverend Horace Green die Messe für das Begräbnis der Toten las. Imogen Mary Christie aus Mt. Tumbler und ihr dreijähriger Sohn Alfred Bertram Christie wurden zur ewigen Ruhe gebettet.
    Die Familie Christie hatte nicht viele Bekannte, da sie erst vor kurzem hierhergekommen war, in ziemlicher Entfernung von der Stadt lebte und offensichtlich die Einsamkeit vorzog. Doch die Tragödie erweckte Mitgefühl im Distrikt und Reverend Green sprach sehr gefühlvoll darüber. Er wählte die Bibelworte Der vom Weibe geborene Mensch hat nur eine kurze Zeit, um zu leben, und lebt elend; er kommt zur Welt und wird abgemäht wie eine Blume. Die Toten wurden dann auf dem Mt.-Tumbler-Friedhof begraben.
    Am nächsten Montag wird in der Mt.-Tumbler-Kunstschule eine öffentliche Zusammenkunft unter dem Vorsitz von Mr Donald McDonald, Friedensrichter, abgehalten, bei der neuerlich die Möglichkeit erörtert werden soll, dem Mt.-Tumbler-Distrikt die Dienste eines praktischen Arztes zu sichern. Die Christie-Tragödie hat neuerlich Unruhe in Bezug auf die Verpflichtung eines praktischen Arztes für das Gebiet ausgelöst.
    Bei dem nächsten Besuch des Richters im Distrikt wird am 15. April eine gerichtliche Untersuchung des Todes von Mrs Christie und ihrem Kind stattfinden. Bis dahin hat Konstabler Whykes müßige Zungen davor gewarnt, unkontrollierte Vermutungen über die Fakten des Falls anzustellen; der Berichterstatter schließt sich dieser Ansicht nachdrücklichst an.«
    Das war alles. Ich las es über Lees Schulter mit. »Anscheinend wirft es mehr Fragen auf, als es beantwortet«, sagte ich.
    »Der Ehemann wird überhaupt nicht erwähnt«, sagte Lee.
    Der nächste Gegenstand war eine steife, offizielle Karte aus cremefarbenem Papier, das inzwischen vergilbt war. Anscheinend war es die lobende Erwähnung, welche die Medaille begleitete. Mit reich verzierter Schrift beschrieb es die Tat des Soldaten Bertram Christie, der unter feindlichem Feuer hinauslief und einen verwundeten, bewusstlosen »Korporal eines anderen Regiments« rettete. »Indem der Soldat Christie seinen Kameraden in Sicherheit brachte, gefährdete er sein eigenes Leben und bewies eine bemerkenswerte Tapferkeit, so dass Seine Majestät die Freude hat, Soldat Bertram Christie die St.-Georgs-Medaille zu verleihen.«
    »Immer merkwürdiger«, sagte Lee.
    »Klingt wie du und Robyn«, sagte ich. »Sie hat sich auch eine Medaille verdient.«
    Es gab dann noch allerlei Kleinkram: Taufscheine für alle drei Christies, den Trauschein für Bertram und Imogen, eine Postkarte, die seine Frau Bertram geschickt hatte und auf der nur stand: »Wir werden mit dem 4.15-Uhr-Zug kommen. Mutter schickt Dir freundliche Grüße. Deine ergebene Ehefrau, Imogen.« Es gab einige Bankunterlagen und ein Notizbuch mit einer Menge Rechnungen und Zahlen. Ich zeigte auf eine Eintragung, die »Für ein Doppelbett £ 4/10/6« lautete.
    »Wie viel ist das?«, fragte Lee.
    »Ungefähr acht Dollar, glaube ich. Verdoppelt man nicht die Pfunde? Ich weiß nicht, was man mit den Shillings und Pence macht.«
    Dann kamen wir zu dem letzten der formellen Dokumente, einem langen Blatt Papier, das oben ein rotes Siegel aufwies. Es war maschinengeschrieben und unten mit einem schwarzen Tintenschnörkel unterschrieben. Wir setzten uns hin, um es zu lesen, und fanden in der trockenen Amtssprache des Untersuchungsrichters die Geschichte des Mannes, der seine Frau und sein Kind getötet hatte:
    »Allen Personen, die Anliegen an die Gerichte Seiner Majestät haben, sei mitgeteilt, dass ich, HAROLD AMORY DOUGLAS BATTY, ordnungsgemäß ernannter Richter und Untersuchungsrichter im Distrikt Mt. Tumbler, folgende Feststellungen und Empfehlungen in Bezug auf den Tod von IMOGEN MARY CHRISTIE, vierundzwanzig Jahre alt, verheiratete Frau dieser Pfarre, und ALFRED BERTRAM CHRISTIE, drei Jahre alt, Kind dieser Pfarre, beide wohnhaft in Block 16A auf dem Aberfoyleweg, vierundvierzig Meilen südlich des Pink Mountain, mache:
     
Dass beide Verstorbenen am oder um den 24. Dezember vergangenen Jahres infolge von Schussverletzungen am Kopf von den Händen BERTRAM HUBERT SEXTON CHRISTIEs starben.
Dass beide Verstorbenen mit BERTRAM HUBERT SEXTON CHRISTIE, Farmer, als Ehefrau und Sohn des genannten BERTRAM HUBERT SEXTON CHRISTIE in einem Holzhaus an der obigen Adresse wohnten, wobei es sich

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