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Ein Engel mit kleinen Fehlern

Ein Engel mit kleinen Fehlern

Titel: Ein Engel mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Haley
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nächsten fünfzig Jahre lang. Mike war einer der wenigen, die das Glück hatten, ihre wahre Liebe zu finden. Und dann wurde sie ihm geraubt", sagte er leise.
    "Detective MacLaren, soll das heißen, Sie glauben an die wahre Liebe?" fragte sie überrascht.
    "Sie nicht?" .
    "Derartig kindische Träume habe ich schon lange nicht mehr."
    Gabriel lag auf der Seite, auf einen Ellbogen gestützt. Seine Miene war wieder verschlossen geworden. Warum hatte er von Liebe anfangen müssen? Ein vorsichtiger Mann hätte den Mund gehalten, aber er hatte einfach ausgesprochen, was ihm in den Sinn kam. Das tat er auch jetzt.
    "Wer hat Ihnen wehgetan?" fragte er.
    Rae erschrak. Sie fühlte sich nackt, verletzlich und einem Mann ausgeliefert, der sein Wissen über sie ausnutzen würde.
    Sie wich seinem Blick nicht aus und versuchte, beiläufig zu klingen.
    "Wie kommen Sie darauf, dass Sie das etwas angeht?"
    entgegnete sie.
    "Ich bin Polizist", sagte er. "Neugier gehört zu meinem Beruf."
    "Zu meinem auch", erwiderte sie, überrascht über die plötzliche Schärfe in ihrer Stimme. "Also... warum sind Sie nicht verheiratet?"
    Gabriel wollte ihr antworten, dass er einfach noch nicht die richtige Frau gefunden hatte, doch das wäre zu verräterisch gewesen.
    "Ich schätze, ich bin nicht der Typ fürs Heiraten."
    Sein Zögern war ihr nicht entgangen, und sie wusste, dass er sich seine Antwort genau überlegt hatte.
    "Wieso nicht?" hakte sie nach.
    "Vielleicht bin ich zu rastlos", erwiderte er achselzuckend.
    Ihr Blick blieb fragend, und Gabriel ahnte, dass das Thema für sie noch nicht erledigt war. Außerdem hatte sie den Spieß umgedreht. Das gelang nicht vielen.
    Er betrachtete ihren Mund. An der Unterlippe klebte ein winziger Klacks Mayonnaise. Er legte die Hand um ihr Kinn.
    "Sie haben da etwas an der Lippe", sagte er. "Halten Sie still."
    "Schon gut. Ich ..."
    "Halten Sie still", knurrte er.
    Ganz langsam strich er mit dem Daumen über das Kinn, bis er ihren Mund erreichte. Und dann folgte er einer spontanen Eingebung. Anstatt die Mayonnaise abzuwischen, verrieb er sie auf ihrer anmutig geschwungenen Lippe.
    Ihr Atem ging schneller. Er registrierte es mit dem Kopf, dem Herzen, dem ganzen Körper. Wie von selbst passte sein Atem sich ihrem Tempo an.
    Plötzlich war alles anders. Es war kein Verhör mehr, bei dem ein Polizist eine Zeugin geschickt aus der Fassung brachte. Es war ein erotisches Spiel geworden, vielschichtiger und gefährlicher als das, mit dem er begonnen hatte. Es war ihm egal. Er kniff die Augen zusammen und strich mit dem Daumen über ihre Lippe.
    Über ihnen heulten die Triebwerke eines landenden Flugzeugs auf. Wie aus einer Trance erwacht, wich Rae zurück, und Gabriel fühlte die Enttäuschung bis in den letzten Winkel seines Körpers. Er bereute es nicht, sie berührt zu haben. Oh nein. Er bereute, dass er die Hand zurückgezogen hatte. Das Verlangen, sie erneut anzufassen, war fast überwältigend.
    Rae konnte kaum fassen, was eben geschehen war.
    Vorsichtig tastete sie über ihren Mund. Die Lippe schien seine Berührung gespeichert zu haben und kribbelte noch immer.
    Dabei hatte er sie nicht einmal geküsst.
    "Erzählen Sie mir von Peter Smithfield", sagte sie, um wieder auf Distanz zu gehen.
    "Wie bitte?"
    Er wirkte verwirrt. Seine Augen verrieten, woran er dachte.
    Rae wehrte sich gegen die Anziehungskraft, die von der blauen Tiefe ausging. Doch je mehr sie sich darin verlor, desto größer wurde die Erregung, die in ihr pulsierte. Gabriel begehrte sie. Er begehrte sie, wie noch kein Mann sie begehrt hatte.
    "Ich ..." Sie schluckte, denn ihr Hals war trocken geworden.
    "Ich habe Sie nach Peter Smithfield gefragt."
    Es dauerte einige Sekunden, bis Gabriel es schaffte, den Blickkontakt zu unterbrechen. Verdammt, dachte er, die Frau steht unter Hochspannung. Er musste erst überlegen, bevor ihm einfiel, warum er sie hergebracht hatte.
    "Warum wollen Sie über Smithfield reden?" sagte er schließlich, um Zeit zu gewinnen.
    "Weil Sie ihn haben und ich nicht. Ich muss ihm eine Vorladung aushändigen."
    "Das ist ein Auftrag, den Sie nicht erfüllen werden", erwiderte er.
    "Falsch."
    "Sind Sie immer so hartnäckig?" fragte er seufzend.
    "Bin ich", antwortete sie. "Und ich bekomme immer, was ich will."
    "Ich möchte Ihnen einen freundlichen Rat geben. Sie sollten aufhören, Peter Smithfield zu wollen."
    "Wirklich, Detective, ich würde Ihnen ja gern den Gefallen tun, aber leider hat man mich schon dafür bezahlt, dass

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