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Ein Engel mit kleinen Fehlern

Ein Engel mit kleinen Fehlern

Titel: Ein Engel mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Haley
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Sie mich los, verdammt!
    Ich habe mit dem Kerl noch ein Hühnchen zu rupfen!"
    "Das kann ich mir denken."
    Seine Stimme war tief und heiser, klang nach Brandy, Zigaretten und mühsam gebändigtem Zorn und ging ihr unter die Haut.
    Rae wand sich in seinem Griff. Ein Polizist, dachte sie. Sie hätte es wissen müssen. Er war nicht der Typ, der Spielchen machte. Na ja, sie auch nicht.
    "Nehmen Sie die Hände von mir", fauchte sie.
    Ein Mundwinkel zuckte, aber er ließ sie nicht los. Sein Blick wanderte über ihren Körper. Ein Kribbeln durchlief sie.
    In seinen blassen Augen zuckte Verlangen auf, bis sie zu glühen schienen. Rae sah auf seinen Mund. Er wirkte hart und männlich, und doch sinnlich. Seine sanft geschwungene Unterlippe weckte in ihr den Wunsch, sie zu spüren, zu schmecken.
    Das ist schlecht, dachte sie. Oder vielleicht gut, sehr gut.
    Dann merkte sie, dass sein Lächeln kalt und zynisch geworden war. Aber seine Hände fühlten sich warm, fast heiß an, und sein Griff hatte etwas Besitzergreifendes, etwas Erregendes.
    Er fühlte es auch, und es schien ihm nicht zu gefallen. Er kniff die Augen zusammen.
    "Sie sollten sich einen richtigen Job besorgen, Schätzchen", sagte er unwirsch.
    "Einen richtigen ..." Rae schnappte nach Luft. "Sie haben vielleicht Nerven!"
    "Und Sie erst", erwiderte er ungerührt. "Schon mal was von Intimsphäre gehört? Oder hat er Ihnen genug bezahlt, um zu vergessen, wo Sie Ihre Arbeit machen?"
    Vor Verblüffung brachte sie kein Wort heraus. Er dachte, dass sie und Smithfield ... Das durfte nicht wahr sein. Die Wut, die sie durchströmte, war so heftig, dass sein Gesicht vor ihren Augen verschwamm. Sie stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn an. "Ich hätte es wissen müssen. Sie sind Polizist."
    "Ganz genau, Schätzchen."
    Sie stieß die angehaltene Luft aus. "Wissen Sie, ihr Typen seid doch alle gleich. Ihr denkt von jedem immer nur das Schlechteste."
    "Dass ich nicht lache! Ausgerechnet von so einer ...."
    "Oh, Entschuldigung", unterbrach sie ihn. "Das war unfair von mir. Sie sind vom Sittendezernat, also wissen Sie, dass es nur schlechte Menschen gibt."
    "Sehr richtig, Schätzchen", sagte er. "Und jetzt, nur um meine Neugier zu stillen, was hat er Ihnen gezahlt?"
    "Genug. Warum? Wollen Sie mir ein Angebot machen?"
    Sein Blick wurde eisig. Rae hielt ihm einen Moment stand, lächelte verächtlich und drehte sich um. Sie kam nicht weit.
    Seine Hand legte sich um ihren Oberarm.
    Sie wollte ihm den Ellbogen in die Rippen rammen, doch als sie es versuchte, schlössen seine Finger sich wie Schraubstöcke um ihre Handgelenke.
    Dann spürte sie das kalte Metall der Handschellen.
    "He!" fuhr sie ihn an. "Was soll das?"
    Er riss sie herum. Trotz ihrer Empörung spürte sie, wie sich schlagartig und unerwartet in ihrer Brust eine wohlige Wärme ausbreitete, als sie in seine Augen starrte. Er zog sie näher an sich heran. Dann glitten seine Hände an ihren Armen hinauf, bis zu den Schultern, ganz langsam, als wollte er es eigentlich gar nicht.
    Ihr Atem ging schneller, als seine langen Finger über ihre Haut strichen. Die Berührung war nicht unsanft, aber so besitzergreifend, dass ihr unwillkürlich der Atem stockte.
    Dann hob sie das Kinn und sah ihn trotzig an. Rae Ann Boudreau hatte sich noch nie von einem Mann Angst einjagen lassen und sie wollte jetzt nicht damit anfangen.
    "Was zum Teufel tun Sie da?" schrie sie entrüstet.
    "Ich bin Detective Gabriel MacLaren vom Sittendezernat", sagte er. "Und Sie sind festgenommen."
    "Festgenommen? Weshalb?"
    Er lächelte. "Prostitution, Honey."

2. KAPITEL
    Gabriel war hundemüde. Er legte die Füße auf den Schreibtisch. Gott, wie er die Spätschicht hasste. Als zwei Polizisten einen sehr großen, sehr lauten, sehr betrunkenen Mann an ihm vorbeischleiften, hob er kurz den Kopf.
    "Nicht noch einer", murmelte er.
    Er wünschte, er könnte endlich aufhören, an die Bauchtänzerin zu denken. Aber sie hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt und ließ ihn einfach nicht in Ruhe. Als ihre Blicke sich zum ersten Mal begegnet waren, hatte er es wie einen Stromschlag gespürt. Das beunruhigte ihn.
    Sie beunruhigte ihn. Schulterlanges rotbraunes Haar, seidig weiche Haut, Augen wie warmer Sherry, ein Körper so kurvenreich und verlockend wie die Sünde selbst ... Ihm wurde heiß, wenn er nur an sie dachte.
    Sie hatte ihn angesehen, als sie tanzte. Einen kurzen, magischen Moment lang war etwas zwischen ihnen
    übergesprungen. Es war, als wäre sein

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