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Ein Engel mit kleinen Fehlern

Ein Engel mit kleinen Fehlern

Titel: Ein Engel mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Haley
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Detective."
    "Kenne mich mit ihnen nicht aus", erwiderte er viel zu fröhlich. "Da geht es mir wie jedem anderen Mann auf diesem Planeten."
    Rae war nicht in der Stimmung für eine geistreiche Entgegnung. "Gibt es sonst noch etwas?"
    "Oh ja. Warum haben Sie Peter Smithfield verfolgt?"
    So lässig wie möglich setzte sie sich auf eine Ecke des Schreibtischs. "Warum wollen Sie nicht, dass ich ihn verfolge?"
    "Darum."
    Rae schnaubte abfällig. "Sie verlangen viel, ohne etwas dafür zu geben."
    "Typisch männlich", erwiderte er.
    "Keineswegs. Ich nehme an, das gehört zu Ihrem Charakter.
    Es kommt davon, wenn man zu lange Polizist ist."
    "Ich kann auch zum Gericht gehen und nachsehen", sagte er.
    Sie schob eine Locke aus dem Gesicht. So gern sie ihn noch ein wenig geärgert hätte, die Vernunft gebot einen Waffenstillstand.
    "Na gut." .
    Gabriel wäre fast aufgesprungen, als sie an ihrer Schärpe zupfte. Sie wollte das Ding doch wohl nicht ausziehen?
    Rae holte das Dokument hervor und warf es auf seinen Schoß. "Lesen Sie."
    Gabriel entfaltete es. Eine Vorladung. Oben war eine Karte befestigt, auf der Boudreau Professional Process Service stand.
    Er nahm die Karte und ließ sie auf den Schreibtisch fallen.
    "Es gibt nicht viele Kuriere, die Bauchtanz lernen, um eine Vorladung zuzustellen."
    "Ich konnte schon vorher tanzen", sagte sie und hielt seinem Blick stand. "Wenn es sinnvoll ist, nutze ich meine Fähigkeiten.
    Besondere Umstände erfordern eben besondere Methoden."
    Er starrte sie an. Dann lachte er.
    "Besondere Methoden ... ein Bauchtanz-Kurier. Das ist wirklich stark!"
    Rae widerstand der Versuchung, ihn mitsamt seinem Stuhl umzustoßen. "Machen Sie sich über mich lustig?"
    Er schüttelte den Kopf. "Überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich bin beeindruckt. Auf die Idee wären nicht viele gekommen, und noch weniger hätten den Mut aufgebracht, sie in die Tat umzusetzen."
    Er schob seine Hand über die Schreibtischplatte, bis seine Fingerspitzen ihre streiften. Zu einer anderen Zeit, bei einem anderen Mann, wäre es eine harmlose, unschuldige Berührung gewesen. Aber an Gabriel MacLaren war nichts Unschuldiges.
    Er machte keinen Hehl aus seinem Verlangen, und allein sein Blick reichte aus, Rae in Wallung zu bringen.
    Sein energischer Mund wurde sanfter, und sie wusste, dass er sie küssen wollte. Das erstaunte sie nicht, denn sie wünschte, er würde es tun. Wären sie allein, so wäre es längst geschehen.
    Die Intimität dieses Augenblicks war überwältigend.
    Sämtliche Barrie ren, die sie zwischen sich und der Welt errichtet hatte, waren verschwunden. Mit diesem Mann erlebte Rae etwas, das noch kein Mensch, nicht einmal ihr Exmann, bei ihr bewirkt hatte.
    Sie hätte erwartet, in seinen Augen Triumph zu sehen, doch stattdessen spiegelten sie nur ihre eigenen Gefühle wider.
    "Ich ..." begann sie und schloss den Mund, denn sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte.
    Ihre Stimme ließ sie beide schlagartig in die Wirklichkeit zurückkehren. Seine Augen veränderten sich, als wäre irgend wo in seinem Kopf ein Schalter umgelegt worden, und die Gefühle verschanzten sich wieder hinter einer ausdruckslosen Miene.
    Rae wusste, was er tat: Er wurde wieder der zynische, durch nichts zu erschütternde Polizist. Seine Maske schützte ihn besser als die Blechmarke in seiner Brieftasche.
    Sie straffte sich. Er lehnte sich zurück.
    "Warum haben Sie Smithfield laufen lassen?" fragte sie. Sie kannte die Antwort, aber sie wollte das peinliche Schweigen noch mit etwas anderem überbrücken als mit ihrem unüberhörbar heftigen Atmen.
    In Gabriel schrillte erneut der Alarm. Sie wusste genau, warum er Smithfield hatte entkommen lassen. Sie wusste es, seit er sich ihr als Polizist zu erkennen gegeben hatte. Warum fragte sie trotzdem danach? Sie trieb ein Spielchen mit ihm. Erst kostete sie seine Reaktion auf ihre hinreißende Erscheinung aus, dann stellte sie ihm eine Frage, die er nicht beantworten konnte.
    Er mochte keine Spielchen. Jedenfalls nicht die von anderen.
    Schade, dachte er, und es fiel ihm schwer, seine
    Enttäuschung zu verbergen. Er hatte gehofft, dass sie etwas ganz Besonderes war.
    Verdammt.
    "Sie haben mich um meinen Verdienst gebracht", sagte sie.
    Er hob die Hände. "Das war nicht meine Schuld. Sie lagen auf dem Boden, der Typ auf Ihnen. Was hätte ich denn anderes denken sollen?"
    "Es gibt nur einen Grund, weswegen Sie einen Kerl wie Smithfield haben entkommen lassen", sagte sie scharf. "Sie brauchen seine

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