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Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493

Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493

Titel: Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Depalo
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Eigenschaft von Nutzen war. Allerdings war sie sicher auch die Einzige in dem Gewerbe, die sich kostenlos darum bemühte, dass auch ältere Menschen einen Partner fanden. Denn die Menschen in der Seniorenresidenz, um die sie sich kümmerte, hatten kein Geld, um ihre Dienste zu bezahlen.
    Wenn sie es nun schaffte, für Matthew Whittaker die passende Frau zu finden, dann würde diese Tatsache Ideal Match einen enormen Auftrieb geben, und der Name ihrer Agentur wäre in aller Munde. Was spielte es da schon für eine Rolle, dass Matt Zeuge gewesen war, wie sie von seinem Freund sitzen gelassen wurde? Und wusste, dass ihre persönliche Erfahrung in Bezug auf Liebe und Leidenschaft „bis dass der Tod euch scheidet“ gleich null war?
    Nein, Matt als Auftraggeber konnte viel für ihr Unternehmen bedeuten. Ganz sicher würde sie sich mit ihm arrangieren. Schließlich war sie mit den schwierigsten Kunden zurechtgekommen, mit viel beschäftigten Managern, die immer wieder Termine versäumten, mit selbstgefälligen Perfektionisten, die meinten, dass jede Frau sich nach ihnen die Finger lecken sollte, und mit exzentrischen Frauen, für die eine pompöse Hochzeit das Wichtigste war.
    Wieder blickte Matthew sich in ihrem Büro um. Offenbar gefiel ihm, was er sah. Laurens Räume lagen direkt in der Innenstadt Bostons in einem der schicken neuen Bürotürme. Die meisten ihrer Kunden arbeiteten im Zentrum und erwarteten nicht nur ein bestimmtes Renommee der Agentur, der sie sich anvertrauten, sondern verlangten auch, dass sie schnell erreichbar war.
    Doch im Gegensatz zu den modernen Türmen aus Glas und Stahl, hatte Lauren ihr Ambiente sehr wohnlich und warm mit viel Holz gestaltet. Die cremefarbenen Möbel wa ren äußerst bequem, und wer sich darin niederließ, wurde zusehends ruhiger.
    „Das sieht alles sehr gut aus“, meinte Matthew und blickte sie wieder an. „Wann hast du denn dein Institut eröffnet?“
    „Das ist jetzt wohl gut vier Jahre her. Du weißt, dass Parker mir einen sehr teuren Diamantring zur Verlobung schenkte. Den habe ich gut angelegt. Das wundert dich wohl, was?“
    Warum erzählte sie ihm das alles? Es ging ihn doch nichts an. Andererseits sollte er nicht glauben, dass sie sich vor Scham verkrochen hatte, unfähig, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Zwar war sie kurzfristig versucht gewesen, sich in die tröstenden Arme der Familie in Kalifornien zu flüchten. Aber dann hatte sie es sich anders überlegt und ihre Partnerschaftsagentur aufgemacht.
    „Nein, das wundert mich nicht“, sagte er versonnen, fügte dann aber in normalem Tonfall hinzu: „Ich bin froh, dass du gut zurechtgekommen bist.“
    „Danke.“ Sie ging nicht weiter darauf ein, denn auf keinen Fall wollte sie mit ihm noch einmal über das sprechen, was damals passiert war.
    Es war im Juni gewesen, dem idealen Hochzeitsmonat. Selbst das Wetter hatte mitgespielt, es war sonnig und warm. Aber vom Wetter abgesehen, war nichts so gekommen, wie es geplant war.
    Früher als junges Mädchen hatte sie immer Angst, dass ihre Partys ein Flop würden. Bei ihrer Hochzeit jedoch, da sollte alles gelingen, es sollte das größte Fest sein, das sie jemals gegeben hatte. Stattdessen wurde das, was der schönste Tag ihres Lebens hätte werden sollen, zu ihrem schlimmsten Albtraum.
    Dennoch, auch diese Schmach verlief anders, als es im Buche steht. Der Bräutigam war nicht einfach abgehauen und hatte es seinem Trauzeugen überlassen, der Braut die schlimme Nachricht zu überbringen. Nein, Parker war höchstpersönlich gekommen. Und sie war auch nicht in Tränen ausgebrochen, sondern hatte die Schultern gestrafft und weitergemacht.
    Sie hatte sich gerade in der Hotelsuite frisiert, als Parker die Tür aufstieß. Sie müssten unbedingt miteinander sprechen. An das, was danach kam, erinnerte sie sich wie an einen Film in Zeitlupe. Sie hatte gewusst, was Parker vorhatte, und konnte nichts dagegen tun. Er sagte die Hochzeit ab … er sei unsicher … er habe kein gutes Gefühl … er müsse sein Leben noch allein genießen … es tue ihm leid, wenn er ihr wehgetan habe …
    Sie hatte ihn nur angestarrt, unfähig zu reagieren, und war wie paralysiert von dem Schock. Er hatte nicht einmal den Anstand besessen, am Vorabend mit ihr zu reden, sondern hatte es erst am Hochzeitstag getan, als die etwa hundertfünfzig Gäste bereits erwartungsvoll in der Kirche saßen und auf den Altar blickten, auf den sie in der nächsten halben Stunde zuschreiten

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