Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
Managern, mit arroganten Richtern und Ärzten gesammelt, ohne dass sie jemals die Nerven verloren hatte.
„Wenn du nichts dagegen hast, würde ich mir jetzt gern mal deinen Kleiderschrank ansehen“, sagte sie beherzt. „Wenn nötig, könnten wir heute Nachmittag ein paar Einkäufe machen.“
Dazu mussten sie in sein Schlafzimmer gehen, das am Ende des langen Flurs lag. Wie sie schon vermutet hatte, war auch sein Schlafzimmer riesig, es nahm sicher die halbe Grundfläche ihres Apartments ein. An einer Wand stand ein Kingsize-Bett, an der gegenüberliegenden Wand war ein großer Kamin eingelassen. Die Einrichtung war modern, dunkel mit klaren Linien und glänzenden Metallknöpfen. Durch eine halb offene Tür war das Bad zu sehen, das bestimmt ebenfalls mit allem Luxus ausgestattet war.
Lauren atmete tief durch. Der Raum war genauso imposant wie sein Bewohner, aber davon wollte sie sich nicht beeindrucken lassen. Sie war schließlich ein Profi, zumindest wenn es um Partnerwahl ging. Sie wies auf die Schrankwand. „Darf ich?“
„Nur zu.“
Sie öffnete die Schranktüren. Anzüge, teure Hemden und Westen hingen in langer Reihe exakt ausgerichtet vor ihr. „Wo sind denn deine Freizeitsachen?“
Sie sah ihn an und hob schnell die Hand, bevor er noch etwas sagen konnte. „Ich weiß schon. Du hast keine, weil du keine Freizeit hast und eigentlich immer Anzüge trägst.“
Er nickte. „Gut kombiniert.“
„Das müssen wir ändern.“
Er grinste süffisant. „Müssen sich deine weiblichen Kunden eigentlich auch dieser Prozedur unterziehen?“
„Selbstverständlich. Es geht nicht darum, aus dir jemanden zu machen, der du gar nicht bist. Sondern darum, das, was dich positiv auszeichnet, hervorzuheben.“
„Was empfiehlst du denn den Frauen?“
„Das sage ich dir nur, wenn du versprichst, es nicht weiterzusagen.“
„Ich schweige wie ein Grab.“
Dennoch sah sie ihn etwas unsicher an. Dann gab sie sich einen Ruck. „Ich erzähle dir das nur, weil ich glaube, dass es auch dir nützen könnte.“
„Okay. Ich höre.“
„Was Kleidung betrifft, so empfehle ich eine Grundausstattung, die nie unmodern wird. Also das berühmte kleine Schwarze, ein Kostüm, eine Jeans, eine weiße Bluse, ein Paar hautfarbene Stilettos und ein Paar Sportschuhe. Und was Schmuck betrifft, eine Armbanduhr und eine Perlenkette.“
„Du machst wohl Witze!“
„Warum sollte ich? Das genügt als Grundausstattung. Man kann sie mit allem Möglichen kombinieren, morgens, mittags und abends, von leger bis elegant.“
„Kann sein. Aber eins muss ich dich doch fragen. Warum hautfarbene Stilettos?“
„Weil das sehr sexy aussieht“, sagte sie. „Der Blick bleibt nicht auf den Füßen haften, sondern umfasst die ganze Figur, die durch die hohen Absätze größer wirkt. Das ist besonders für Frauen wichtig, die … nun ja, die ziemlich klein sind.“
Er blickte sie in gespieltem Ernst an. „Darüber hast du offenbar sehr intensiv nachgedacht.“
„Aber sicher.“ Mach du dich nur über mich lustig, dachte sie. Sie wusste, wovon sie sprach. Sie hatte schließlich die Erfahrung, und er hatte sie um ihre Hilfe gebeten.
Er blickte sie von oben bis unten an, von dem eng sitzenden Pullover mit dem runden Ausschnitt bis zu der schwarzen Jeans und den Sandaletten mit Keilabsatz. Verlegen trat sie von einem Fuß auf den anderen, aber dann rief sie sich innerlich zur Ordnung. Sie hatte keinen Grund, sich unbehaglich zu fühlen. Er hatte sie als Partnervermittlerin enga giert, und genau das würde sie für ihn sein. Sie würde ihn mit einer passenden Dame der Gesellschaft verheiraten oder einer, die genau das werden wollte. Und sie würde Ideal Match damit zu dem bekanntesten Partnerinstitut im Großraum Boston machen, auch wenn sie durch das Zusammensein mit Matt immer wieder an die finsterste Zeit ihres Lebens erinnert wurde.
„Können es auch unechte Perlen sein?“, fragte er lächelnd.
„Selbstverständlich. Jeder weiß, dass man heutzutage echte von falschen Perlen kaum noch unterscheiden kann. Da muss man schon Experte sein.“
„Wie gut, dass all dieses Wissen jetzt auch dem einfachen Mann zur Verfügung steht.“
Sie sah die Anzüge durch. „Wenn du dich darüber lustig machen willst, brauchen wir gar nicht weiterzumachen.“
„Nein, wie kommst du denn darauf? Ich nehme die Sache sehr ernst.“ Er schwieg kurz. „Also, was braucht denn ein Mann als Grundausstattung?“
„Bei Männern ist das alles einfacher.
Weitere Kostenlose Bücher