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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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dachte, das hätten wir bei Tisch geklärt.«
    »Ich habe noch gar nichts geklärt. Und ehe ich nicht mit Bestimmtheit weiß, wer meine Mutter in Verlegenheit gebracht hat, werde ich nicht …«
    »Was immer du sonst von mir denken magst, Whit«, unterbrach sie, »du solltest wissen, dass ich mir eher den eigenen Arm abhacken würde, als Lady Thurston auch nur für einen Moment Schmerz oder Verlegenheit zu verursachen.«
    Er nickte anerkennend. »Es ist nur so, dass … diese Gesellschaften bedeuten ihr sehr viel, und wenn ein Gast ihre Gastfreundschaft ausnutzen würde, indem er ihr an ihrem eigenen Tisch einen Streich spielte …«
    »Ist es das, was dich beunruhigt? Das ist schrecklich lieb, Whit.« Sie lächelte ihn an, und dann – zu seinem maßlosen Erschrecken und Entsetzen – tätschelte sie ihm sanft die Wange. »Aber sie war von Anfang an eingeweiht.«
    Er warf einen schnellen Blick durch den Raum, um sich zu vergewissern, dass niemand sonst ihre kleine Geste gesehen hatte. Wahrscheinlich hätte das angesichts ihrer Worte nicht seine erste Priorität sein sollen, aber ein Mann musste schließlich an seinen Ruf denken. Als er sich vergewissert hatte, dass niemand sie beobachtet hatte, drehte er sich zu ihr um.
    »Wie bitte?«
    Sie lächelte unwiderstehlich und lehnte sich gegen das Fensterbrett. »Wie sonst hätten zwei Dutzend Kröten und Eidechsen direkt aus der Küche ihren Weg in die Schüsseln finden können? Deine Mutter hat nämlich einen boshaften Humor. Und einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit.«
    »Gerechtigkeit? Indem man einen Jungen wegen eines Vergehens beschuldigt, das er nicht begangen hat?«
    »Es ist kein Vergehen, Reptilien in Suppe hineinzusetzen«, bemerkte sie. »Und die Strafe ist seinen früheren Untaten angemessen.«
    »Du bist …«
    »Außerdem habe ich heute Morgen erst erfahren, dass der Puppe der kleinen Isabelle während der Nacht das Haar abgeschoren wurde. Ich habe kein Mitleid mit ihm, Whit.«
    »Was ist, wenn seine Mutter ihn ungerechterweise bestraft?«
    Sie schürzte nachdenklich die Lippen. »Definiere ungerechterweise.«
    Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu. »Du weißt sehr gut, was es bedeutet.«
    »Ja, das tue ich, und wenn ich auch nur für eine Sekunde dächte, dass Victor etwas erleiden könnte, das über ein wenig aufgezwungene Demut hinausginge …«
    »Auch bekannt als Demütigung.«
    »Also schön, Demütigung«, räumte sie ein, »dann hätte ich es niemals getan. Deine Mutter hat mir versichert, Mr und Mrs Jarles seien vollkommen vernarrt in den Jungen und würden ihm unter keinen Umständen ein Haar krümmen. Wirklich, wofür hältst du uns?«
    »Für kluge Frauen, die ungemein rachsüchtig sind«, erwiderte er trocken.
    Sie zuckte angesichts des zweischneidigen Kompliments die Achseln. »Es musste etwas geschehen. Wenn seine Mutter ihn angemessen bestrafen würde, hätte eine von uns sie darauf angesprochen. Aber deine Mutter hat die Idee verworfen. Die Jarles wollen nichts über Victor hören. Sie werden ihm wahrscheinlich auch glauben, wenn er diese Tat bestreitet.« Sie legte die Stirn kraus und dachte darüber nach. »Ist das etwa Ironie?«
    »Fast«, murmelte er. Sein Mundwinkel zuckte. »Darf ich fragen, wie du an zwei Dutzend Kröten und Eidechsen gekommen bist?«
    »Auf die übliche Weise. Wir haben sie gefangen.«
    »Meine Mutter …«
    »Natürlich nicht«, lachte sie. »Evie, Kate, Sophie, Lizzy und ich haben einen Ausflug zum See gemacht. Es hat uns fast vier Stunden gekostet. Zuerst sollten es nur Eidechsen sein, aber es war leichter, das zu nehmen, was gerade greifbar war.« Sie verzog plötzlich das Gesicht. »Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen.«
    »Weil du einen dreizehnjährigen Jungen hereingelegt hast?«
    »Himmel, nein. Was das angeht, fühle ich mich kindisch und ungemein befriedigt. Aber mir tun die Kröten und Eidechsen leid.« Sie wirkte schuldbewusst. »Sie müssen sich halb zu Tode geängstigt haben.«
    »Soweit es einem kleinen Reptil möglich ist, Angst zu empfinden, ja. Ich kann es mir vorstellen.«
    »Nun, sie sind inzwischen wieder am See«, sagte sie. »Ich hätte sie selbst zurückgebracht, aber Evie wollte ohnehin einen ihrer Spaziergänge machen.«
    »Ja, ich weiß.«
    Neugierig legte sie den Kopf schief und sah ihn an. »Es überrascht mich, dass du ihr erlaubst, nach Einbruch der Dunkelheit allein umherzuwandern.«
    »Wenn sie auf dem Gelände von Haldon bleibt und sich von der Straße fernhält, ist

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