Ein Fall für die Weihnachtsdetektive: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln (German Edition)
dran!«
Er quetscht seinen Daumen und seinen Zeigefinger aufeinander, um zu zeigen, wie dicht.
»Und wo liegt das Problem?«, will Kalle argwöhnisch wissen.
»Dass sie gerade im Urlaub sind.«
»Was? Das gibt’s doch gar nicht!«, ruft Sabine. »Ich denke, sie suchen ihren Hund!«
»Genau«, sage ich, »das ist uns auch komisch vorgekommen. Deshalb müssen wir da noch mal kurz hin, weil sie nämlich jetzt am Wochenende zurückkommen.«
»Ihr Telefon funktioniert vielleicht nicht richtig«, erfindet Jasper schnell. »In dem Haus, in dem sie wohnen, funktioniert nämlich gar nichts. Noch nicht mal die Türklingel!«
»Aber wir haben gestern zufällig die Nachbarn kennengelernt«, setze ich hinzu. »Die sind jetzt so was wie unsere Kontaktleute …«
»Moment mal«, meint Kalle. »Ihr wart also schon da?«
»Nicht richtig. Wir haben nur mit den Nachbarn geredet, ganz zufällig, wirklich. Als wir den Zettel aufgehangen haben. Oder jedenfalls kurz danach. Und die Nachbarn haben uns auch erzählt, dass die Besitzer von dem Terrier am Wochenende wieder da sind. Also müssen wir dahin!«
»Weil ja vielleicht das Telefon kaputt ist«, sagt Jasper.
»Und weil du ja nicht willst, dass wir den kleinen, süßen Whitie zu uns nehmen«, erklärt Moritz.
Kalle überlegt kurz. »Okay«, sagt er dann, »weil morgen Samstag ist, will ich mal eine Ausnahme machen.«
Am nächsten Morgen machen wir uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg. Und vielleicht hätten wir noch nicht mal gemerkt, dass wir verfolgt werden! Wenn sich Alexander und seine Leute einfach nur ein bisschen geschickter angestellt hätten. Haben sie aber nicht. Als ich mich jedenfalls kurz umgucke, weil ich so ein komisches Gefühl habe, sind sie direkt hinter uns. Alexander versucht zwar noch, sich hinter einem Laternenpfahl zu verstecken, aber weil Sebastian die gleiche Idee hat, knallen sie nur mit den Köpfen gegeneinander und prügeln sich dann erst mal fast. Während Karlotta in die Luft guckt und ganz cool an uns vorbeiwill, als hätte sie uns gar nicht gesehen. Blöd ist nur, dass sie dabei gegen einen Briefkasten rennt. Blöd für Karlotta, meine ich, nicht für den Briefkasten.
»Wollt ihr irgendwas von uns?«, frage ich.
»Wieso das denn?«, presst Karlotta zwischen den Zähnen hervor. »Man wird ja wohl noch mal spazieren gehen dürfen, oder?«
Jasper tippt sich kurz an die Stirn und dann lassen wir Karlotta einfach stehen und gehen weiter.
Aber die drei lassen sich nicht abschütteln, egal was wir versuchen. Sie kleben an uns dran wie die alten Kaugummis unter meinen Turnschuhen. Und sogar als wir uns trennen, lassen sie sich nicht bluffen. Sie trennen sich auch. Immer einer von ihnen hinter einem von uns her.
»Wetten, dass sie immer noch sauer sind, weil sie keinen Fall mehr haben?«, sagt Moritz, als wir uns vor dem Fischgeschäft wiedertreffen. »Deshalb verfolgen sie uns jetzt auch, weil sie sonst nichts zu tun haben.«
Jedenfalls werden wir sie erst los, als mir ein Trick aus irgendeinem Krimi im Fernsehen einfällt. Der, der verfolgt wird, rennt in einen Laden, fragt, wo der Hinterausgang ist, und verschwindet. Oder wenn der Laden ein Restaurant ist, rennt er einfach durch die Küche und hinten wieder raus …
»Wir müssen noch kurz Fisch kaufen«, sage ich also zu Alexander und seinen Leuten. »Ihr könnt ja so lange hier warten, wir kommen gleich wieder.«
»Hä?«, macht Alexander noch, aber da sind wir schon durch die Tür und im Fischgeschäft.
»Entschuldigung, aber wir haben gerade ein Problem mit den Typen da draußen«, erkläre ich und zeige auf Alexander und seine Leute, die sich die Nasen an der Schaufensterscheibe platt quetschen, um zu sehen, was wir machen.
»Die wollen uns nämlich verhauen«, sagt Jasper.
»Die sind voll fies!«, ruft Moritz und tut so, als ob er gleich anfangen würde zu heulen.
Zum Glück hat der Fischverkäufer auch genug Krimis gesehen und weiß gleich, was zu tun ist.
»Verschwindet einfach durch den Hinterausgang«, meint er. »Um die Bande da draußen kümmere ich mich!«
Dann schnappt er sich ein Fischmesser und stürmt zur Tür. Während wir in aller Ruhe abhauen können!
Gleich darauf haben wir noch mal Glück. Wir stehen gerade vor dem Haus in der Erich-Kästner-Straße 13 und überlegen, wie wir jetzt reinkommen, als Jasper einen Holzkeil entdeckt, den irgendjemand zwischen Tür und Rahmen geschoben hat. Die Tür steht also offen!
Und keine zwei Minuten
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