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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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hinausbewegt.
    Perry konnte es sich nicht verkneifen, Stanfords Sekretärin mit einer tiefen Verbeugung zu beteuern:
    „Ich stehe tief in Ihrer Schuld, Miß Perkins. Lassen Sie sich von mir mit einem halben Zentner der besten Pralinen versöhnen.“
    Ob Miß Perkins ihn verstanden hat? Es ist nicht sicher. Sie sieht ihn an, wie man jemanden ansehen würde, der in der Badehose einen Gletscher besteigt.
    Der letzte Blick, den Perry von ihr erhaschen kann, zeigt, wie sie mit hastigen Schlucken die Tasse Wasser leert, die sie vorhin für Perry holen mußte. Welch kluges Vorausschauen von ihm.

Ausklang

    Die Uhr auf dem Kaminsims verkündet die zweite Nachmittagsstunde. Es ist 14 Uhr.
    Das helle Klingen des Schlagwerks mildert etwas die strenge Atmosphäre des Raumes, an dessen Wänden große Karten von London und den Außenbezirken der Weltstadt hängen.
    Um einen runden Tisch mit gewaltigen Abmessungen gruppieren sich sechs lederbezogene Sessel. Auf einem schmucklosen eichenen Schreibtisch stehen drei Telefonapparate, eine Sprechanlage und, nicht zu vergessen, die Armatur mit einer verwirrenden Anzahl von Hebeln und Knöpfen.
    So muß die Umgebung einer einflußreichen und wichtigen Persönlichkeit aussehen.
    Und so ist es auch.
    Es handelt sich um das Dienstzimmer des Polizeipräfekten von London, Sir Henry.
    Der Geruch von guten Zigarren und teurem Whisky liegt über den drei Herren, die um den Tisch sitzen. Es sind Perry Clifton, Inspektor Corner und der Präfekt persönlich. Perry erzählt seine Geschichte.
    Wie, wo und wann er zu seinem Zauberwürfel gekommen ist und sein Pech mit der Kunststoffhose. Nichts läßt er weg, nichts beschönigt er.
    Der Präfekt lauscht teils ernst, teils amüsiert seinem Bericht, während sich Inspektor Corner das Zuhören mit dem Konsum ungezählter Zigarren angenehm gestaltet.
    Wann kommt schon mal die Gelegenheit, die Zigarren des obersten Polizeichefs in Rauch zu verwandeln. Meist erhält er sie schriftlich und hat wochenlang daran zu kauen.
    Voller Genugtuung zündet er sich die vierte Havanna an. Verdammt, tut das gut.
    Perry ist mit seiner Geschichte zu Ende. Aufatmend lehnt er sich zurück und mustert erwartungsvoll den Polizeipräfekten. Doch Sir Henry läßt sich Zeit. Nachdenklich betrachtet er die dreieinhalb Zentimeter Asche, die nach einem kleinen Klaps in den Aschenbecher fällt. Wie heißt es doch? Die Qualität einer Zigarre zeichnet sich durch die Länge des Aschekegels aus. Nun, Sir Henrys Zigarren scheinen von sehr guter Herkunft zu sein.
    Als er Perry endlich anblickt, ist ein leichtes Lächeln um seine Augen und Mundwinkel.
    „Eigentlich sollte ich Sie wegen Erregen öffentlichen Ärgernisses vor den Richter stellen, lieber Clifton.“
    ,Lieber Clifton’ hat er gesagt. Perry schraubt sich um einige Zoll in die Höhe.
    „Ich bin mir nur noch nicht im klaren darüber, ob das englische Gesetz die Anklage gegen einen Unsichtbaren zuläßt. Corner - was sagen Sie dazu?“
    Inspektor Corner wirft Perry einen abschätzenden Blick zu. So, als müßte er zwischen mehreren Antworten entscheiden.
    „Wenn Sie mich fragen, Sir — ich bin für Nachsicht. Wann erleben wir es schon, daß zwei so aufregende Fälle auf einmal geklärt werden können.“
    „Nun gut“, stimmt Sir Henry zu. „Aber nur unter einer Bedingung, Mister Clifton: Kein Mensch darf mehr etwas von Ihrem Wunderwürfel erfahren.“

    Perry nickt. Und dann spricht er es aus, was er schon vor einer halben Stunde hatte sagen wollen:
    „Ich nehme Ihre Bedingung an, Sir. Ich möchte sogar noch etwas weitergehen. Ich vermache Lester Mac Dunnagans Erfindung dem Königlich-Britischen Polizeimuseum.“
    Jetzt ist es an den beiden Beamten, erstaunt zu sein. Und als Sir Henry ungläubig den Kopf schüttelt, fügt Perry hinzu:
    „Ich hoffe, daß meine Verdienste von meinem Kaufhaus entsprechend gewürdigt werden, und daß man mich jetzt endlich in die Detektivabteilung versetzt.“
    Sir Henry schmunzelt: „Ich werde Ihnen ein Empfehlungsschreiben für Ihren Chef aufsetzen und mitgeben. — Uns bleibt dann nur noch zu hoffen, daß beim nächsten großen Pferderennen ein krasser Außenseiter das Ziel passiert.“
    Als Sir Henry die verständnislosen Blicke der beiden sieht, sagt er heiter: „Damit die Londoner den Spuk vom Nelson-Square vergessen.“
    Perry stimmt in das herzliche Lachen Inspektor Corners ein.
    „Eine Frage noch, Mister Clifton. Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, was Sie mit den 200 Pfund

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