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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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werden.“
    Es ist nicht eine Spur Mißtrauen in Corners Stimme, als er jetzt sachlich fragt: „Und wann sollte das sein?“
    „Je eher, je besser. Wie wäre es mit morgen vormittag ?“
    Als Perry Corners fragenden Blick sieht, bedeutet er geheimnisvoll:
    „Ich glaube, daß Sie die beiden Herren im Anschluß an diese Unterredung gleich mitnehmen können.“
    Corner schüttelt nur kurz mit dem Kopf.
    „Mich kann die ganze Angelegenheit Kopf und Kragen kosten.“
    „Oder einen Orden einschließlich Beförderung!“
    Corner langt nach der Sprechanlage.
    Als sich die Vermittlung meldet, äußert er mit belegter Stimme:
    „Stellen Sie mir sofort eine Verbindung mit Direktor Stanford von der Silver-General-Versicherung her.“
    Beide warten.
    Und beide schweigen. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Man kann es deutlich sehen, daß sich Inspektor Corner nicht ganz wohl in seiner Haut fühlt. Er hat in dreißig Jahren Polizeidienst schon einiges erlebt — aber das hier geht ihm doch ein wenig über die Hutschnur. Dabei fühlt er, daß er diesem Perry Clifton mehr Vertrauen schenkt, als er verantworten kann. Er könnte mein Sohn sein, denkt er. Doch da klingelt schon das Telefon.
    „Ihre Verbindung mit der Silver-General-Versicherung, Sir Stanford ist selbst am Apparat.“
    „Schon gut“, gibt Corner zurück und wartet auf das Knacken, das bei der Vermittlung entsteht.
    „Hier Stanford.“
    Corner holt tief Luft, bevor er in verbindlichem Ton ansetzt: „Guten Tag, Mister Stanford. Hier spricht Inspektor Corner von Scotland Yard.“
    „Hallo, Inspektor... gibt’s was Neues?“
    Der Inspektor hat sich alle Mühe gegeben, um zu hören, ob Stanfords Stimme irgendwie erregt ist. Aber nicht die geringste Spur von Angst oder Aufregung klingt in Stanfords Worten mit.
    „Ja, eigentlich nichts Besonderes, Mister Stanford. Nur — mir sind da ein paar Ideen gekommen, wie man das Auszahlen der Versicherungssumme noch ein wenig hinauszögern könnte.“
    Corner wartet auf Stanfords Erwiderung. Doch die ist nur sehr kurz. „Aha — interessant.“
    „Um das zu besprechen, hätte ich Sie morgen vormittag gern einmal aufgesucht. Um welche Zeit würde es Ihnen passen?“
    Einige Sekunden Schweigen.
    „Wie wäre es mit zehn Uhr?“ kommt es durch den Draht. Und es ist ganz die Stimme eines vielbeschäftigten Mannes.
    „Großartig. Nur noch eine Bitte, Direktor. Ich möchte zu dieser Besprechung im ersten Teil gern den Baron Kandarsky hinzuziehen. Sie sind doch mit ihm befreundet, könnten Sie es übernehmen, ihn zu benachrichtigen? Das sieht weniger dienstlich aus.“ Corner gibt seiner Stimme einen jovialen Klang.
    „Das wird sich einrichten lassen, Inspektor. Also — dann bis morgen zehn Uhr?“
    „Okay — ich werde pünktlich sein. Und lange werde ich Ihre kostbare Zeit auch nicht in Anspruch nehmen. Auf Wiedersehen...“
    Als Inspektor Corner den Hörer auflegt, stehen feine Schweißperlen auf seiner Stirn. Seine Finger spielen nervös mit den Streichhölzern, die auf seinem Schreibtisch liegen. „Und wie soll das Ganze weitergehen, Mister Clifton?“
    „Zunächst danke ich Ihnen für Ihr Vertrauen, Inspektor“, erwidert Perry ernst. „Ich werde Sie nicht enttäuschen.“
    Und mit klaren Worten umreißt Perry seinen Plan. Der Inspektor hört ihm aufmerksam zu. Hin und wieder macht er sich eine Notiz.
    „Sie treffen mit Ihrem Beamten Punkt zehn Uhr bei Stanford ein. Sprechen Sie über irgendwelche belanglosen Dinge. Verdachtsmomente, Hehler usw. Ungefähr fünf Minuten nach zehn Uhr wird die Tür des Raumes, in dem Sie sich befinden, kurz aufgehen. Stanford wird sie schließen. Das ist das Zeichen für Sie, den beiden Herren unverzüglich zu sagen, wessen man sie beschuldigt.“
    Corner hat Perry Clifton nicht unterbrochen. Als Perry schweigt, sieht er ihn fragend an.
    „Hm — soweit klar. Nur... wenn die beiden Gentlemen starke Nerven haben, werden sie alles abstreiten.“ Geheimnisvoll beantwortet Perry diesen Einwand: „Das ist genau der Augenblick, wo Sie persönlich starke Nerven brauchen, Herr Inspektor.“
    „Damit kann ich dienen“, erwidert Corner, kann es aber nicht vermeiden, daß ihm dabei ein leichter Schauder über den Rücken kriecht.
    „Herr Inspektor, es wird sich etwas ereignen; und ich bitte Sie, lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Tun Sie so, als sei dies die alltäglichste Sache von der Welt.“
    Der Inspektor fühlt, wie sich der Schauder von eben wiederholt, und ein

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