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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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sieht, sagt er heiter: „Damit die Londoner
den Spuk vom Nelson-Square vergessen.“
    Perry stimmt in das herzliche
Lachen Inspektor Corners ein.
    „Eine Frage noch, Mister
Clifton. Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, was Sie mit den 200 Pfund
anfangen werden?“
    „Sie werden es nicht glauben,
Sir: Ja. Zunächst muß ich für eine junge Dame fünfzig Pfund Pralinen kaufen.
Und dann habe ich noch einen Freund. Dicki heißt er. Zwölf Jahre zählt er, und
wenn ich mich nicht verrechnet habe, hat er über der Nase neunundzwanzig
Sommersprossen... Dicki war eine große Hilfe für mich. Und daß er jetzt zu
niemandem von seinem größten Abenteuer sprechen darf, das wird ihn hart
ankommen. Aber den Trost werde ich mir etwas kosten lassen.“
    Perry Clifton lächelt versonnen
vor sich hin. ,Dicki soll mit mir zufrieden sein.’
     
     
    Das war die unwahrscheinliche
Geschichte von dem Herrn in den grauen Bein...
Verzeihung, in der grauen Hose.
    Ein einziges Nachwort sei mir
noch gestattet: Dicki hat nie jemandem von dieser Sache erzählt. Ehrenwort!

Die Dame mit dem schwarzen Dackel



Die
Versetzung
     
    Sir
Adam Walker, leitender Direktor des großen Londoner Kaufhauses Johnson
& Johnson, streicht sich mit gemessenen Bewegungen über seinen fast
weißen Scheitel.
    Vorsichtig
läßt er seine massige Gestalt samt Schreibtischsessel einmal um die eigene
Achse drehen, wobei er mit zufriedenem Grunzen die behagliche Eleganz seines
Direktionszimmers in sich aufnimmt. Vornehm und zweckmäßig. Und für
Außenstehende Abstand gebietend.
    Sir
Adam Walker ist mit der Musterung zufrieden. Mit dem Gesicht eines Mannes, der
vor der Erledigung einer angenehmen Aufgabe steht, beugt er sich nach vorn.
Sein Zeigefinger drückt auf die Taste der Sprechanlage.
    „Miß
Bebs, schicken Sie mir sofort Mister Clifton!“
    Ohne
auf eine Erwiderung zu warten, lehnt er sich zurück und faltet die Hände über
seiner Weste.
    Genau
nach sechs Minuten blinkt das Lämpchen der Sprechanlage auf. Wieder drückt Sir
Adam auf die Taste: „Ja?“
    „Mister
Clifton ist da, Herr Direktor“, meldet Miß Bebs, Walkers langjährige
Sekretärin.
    „Ich
lasse bitten!“
    Obgleich
sich Walker eines guten Gedächtnisses erfreuen kann, ist es ihm doch unmöglich,
sich an die einzelnen Gesichter der nach Hunderten zählenden Belegschaft zu erinnern. Er selbst hat Perry Clifton nur einmal gesehen, und auch das ist
viele Jahre her. Doch an eines kann er sich gut erinnern:
    Es
handelt sich um eine Reihe von Eingaben, die Clifton der Direktion zugestellt
hatte und die er, Sir Adam Walker, abschlägig bescheiden ließ.
    „Bitte
einzutreten!“ ruft Sir Walker.
    Wenn
Perry auch nicht die leiseste Ahnung vom Grund seines Hierseins hat, verrät
kein Muskel seines Gesichtes die innere Spannung.
    Direktor
Walker winkt ihn heran, wobei seine Blicke mit Wohlgefallen auf seinem Gast
ruhen.
    „Bitte,
Mister Clifton, nehmen Sie doch Platz.“
    Perry
macht eine leichte Verbeugung, bevor er sich mit ,Besten Dank, Sir’ setzt.
    Sir
Adam hat die Fingerspitzen beider Hände aufeinandergelegt. Fast im Plauderton
beginnt er:
    „Eigentlich
ist dies eine Angelegenheit der Personalabteilung...“ Perry wird nun doch ein
wenig unruhig. ,Will man mich entlassen?’ durchfährt
es ihn. Doch sofort weiß er, daß er dann nicht hier wäre.
    „Wenn
ich Sie trotzdem zu mir bitten ließ“, fährt Walker fort, „so deshalb, weil ich
Sie einmal näher kennenlernen möchte.“
    Perry
schluckt, während es in seinem Kopf fieberhaft arbeitet.
    „Wie
lange sind Sie eigentlich schon bei uns?“
    „Neun
Jahre, Sir“, antwortet Perry Clifton und findet respektlos, daß das schließlich
in den Akten stünde.
    „Und
wie gefällt es Ihnen bei uns?“
    Perry
zögert ein wenig mit der Antwort. Als er jedoch das leise Lächeln sieht, das
sich sofort in Walkers Mundwinkeln ausbreitet, sagt er schnell: „Ganz gut,
Sir.“
    „So,
ganz gut? Mit anderen Worten, Ihre Tätigkeit in der Werbeabteilung befriedigt
Sie nicht hundertprozentig?“
    Als
Perry zu einer Erwiderung ansetzen will, winkt Walker ab.
    „Ich
weiß, Sie haben sich schon des öfteren um eine
Versetzung in die Detektivabteilung bemüht.“
    Perry
nickt zustimmend.
    „Bisher
sah ich keine besondere Notwendigkeit, diesem Antrag stattzugeben...“
    Perry
Clifton sieht überrascht auf.
    „Soll
das heißen, Sir, daß Sie Ihre Ansicht geändert haben?“ fragt er hoffnungsvoll.
    Diesmal
ist es an Walker, zu nicken. Er tut es

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