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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Haarschopf und schwört, daß er niemals wieder in seinem Leben
eine Krankenschwester bedienen wird.
     
     
     

Die
Warnung
     
    Sir
Adam Walker, leitender Direktor des Warenhauses Johnson & Johnson,
durchquert mit energischen Schritten sein Büro und reißt die Tür zu seinem
Sekretariat auf.
    „Miß
Bebs“, bellt er seine erschrockene Sekretärin an, „verständigen Sie sofort
Mister Conolly, Mister Clifton, Mister O’Brien und die drei Damen von der
Detektivabteilung. Sie sollen sofort in mein Büro kommen.“
    „Jawohl,
Sir“, stottert Miß Bebs, die ihren Chef noch nie in solcher Verfassung gesehen
hat.
    „Sollen
sie alle auf einmal kommen?“
    Sir
Walker, der sich wieder abgewandt hatte, fährt wie von der Tarantel gestochen
herum.
    „Zum
Teufel, Miß Bebs, natürlich alle auf einmal. Bin ich eine Schallplatte, die
beliebig oft dasselbe wiederholt?“
    „Sehr
wohl, Sir“, muffelt Miß Bebs tief gekränkt und wendet sich dem Telefon zu.
    „Noch
etwas“, schnauft Walker, „die Schmuckabteilung soll sofort bis auf weiteres den
Verkauf einstellen.“
    Mit
lautem Knall fällt die Tür hinter ihm ins Schloß.
     
    Knapp
zehn Minuten später sind alle versammelt. Die drei männlichen Hausdetektive
Conolly, Clifton und O’Brien und deren zwei weibliche Kolleginnen.
    Keiner
von ihnen hat die leiseste Ahnung, weshalb man sie in das Aller heiligste
beordert hat.
    Direktor
Walker läßt seinen Blick über die versammelte Mannschaft gleiten. Kein Muskel
zuckt dabei in seinem Gesicht. Doch plötzlich stutzt er. Seine Augenbrauen
ziehen sich finster zusammen. „Wo ist Mistreß Melby, Conolly?“ fragt er den
Chef der Detektivabteilung.
    „Sie
ist seit vierzehn Tagen krank, Sir. Grippe.“
    Sir
Walker geht um den Schreibtisch herum und läßt sich schwer in den Sessel
fallen.
    Während
seine Fingerspitzen ein hartes Stakkato auf ein Schriftstück trommeln, beginnt
er zu sprechen:
    „Zur
Sache: Ich habe heute ein Schreiben von einem Inspektor Skiffer von Scotland
Yard erhalten.“
    „Kenne
ich gut“, entfährt es Perry Clifton unvorsichtigerweise, und er muß einen
strafenden Blick Walkers einstecken.
    „Ich
habe Sie hierhergebeten, um Sie über den Inhalt dieses Briefes zu informieren.“
    Um
seinen folgenden Worten größere Bedeutung zu geben, macht Direktor Walker eine
Pause. Dann fährt er mit erhobener Stimme fort:
    „Die
Londoner Warenhäuser werden zur Zeit von einem
Phänomen heimgesucht. Hören Sie zu: Am 11. November wollte eine dunkel
gekleidete, sehr elegant und sicher auftretende Dame bei Cook & Small
eine Brillantbrosche kaufen. Während des Betrachtens fiel die Brosche herunter
und war verschwunden. Am 15. November, also vier Tage später, erscheint bei ,Exquisit’ eine ältliche Krankenschwester und verlangt
einen Brillantring. Man legt ihr mehrere Stücke zur Auswahl vor. Und dabei
passierte es...“
    Walker
holt tief Luft und fährt sich mit dem Taschentuch über die Stirn...
    „Ja,
dabei passierte es...“ wiederholt er. „Ein Ring fiel angeblich durch
Ungeschicklichkeit zu Boden und blieb von da an verschwunden. Wert der Brosche:
Hundertfünfundsechzig Pfund, der des Ringes hundertachtzig Pfund.“
    Wieder
macht er eine kleine Pause.
    „Am
16. erscheint bei ,Beverly’ eine Gelähmte, das heißt,
sie ging an zwei Stöcken, und versucht wiederum einen Brillantring zu kaufen.
Der gleiche Vorgang. Ring fällt herunter und ist unauffindbar. Wert diesmal
zweihundertsechsundsiebzig Pf und. Ähnliche Fälle wiederholen sich am 17.
zweimal und noch einmal am 18. November.“
    Sir
Adam Walker ist aufgesprungen und auf seine Mitarbeiter zugegangen. Vor Conolly
bleibt er stehen.
    „Na,
Conolly“, fragt er mit vor Erregung heiserer Stimme, „was sagen Sie dazu?“
    Als
Conolly nicht gleich antwortet, wendet er sich an Perry Clifton: „Und Sie —
haben Sie dazu eine Meinung?“
    „Hat
man die angeblichen Käuferinnen keiner Leibesvisitation unterzogen?“
    „Sehr
schlau, unser Meisterdetektiv“, entfährt es Walker spöttisch. „Natürlich hat
man. Nur gefunden hat man nichts. Es gibt aller Wahrscheinlichkeit nach auch
keine Komplizen, denn in den drei Fällen waren die Gänge an den Verkaufstischen
der Schmuckabteilungen leer.“
    „Ich
nehme an, daß Scotland Yard inzwischen die Adressen der Damen aufgesucht hat?“
meldet sich Conolly zu Wort.
    „Ja.
Wie erwartet waren sie allesamt falsch. Nicht eine existierte. Scotland Yard
ist der Ansicht, daß es sich um die raffiniertesten

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