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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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sich da alles kaufen könnte. Einen neuen...“
    Als
er Perrys Blick sieht, bricht er ab... „Warum sehen Sie mich denn so an?“
    „Besonders
tierlieb scheinst du ja nicht zu sein, mein Sohn.“
    Dicki
senkt beschämt den Kopf.
    „Es
ist mir nur so herausgerutscht... der Dackel tut mir auch leid.“
    „Soo?“
fragt Perry gedehnt.
    „Ja,
vielleicht irrt er irgendwo herum und hat Hunger...“ Sein schlechtes Gewissen
treibt ihn zu den gewagtesten Mutmaßungen.
    „Oder
er ist eingesperrt und findet nicht mehr heraus?“
    „Hm...“
macht Perry Clifton.
    „Es
könnte ihn natürlich auch jemand eingefangen haben.“
    „Das
könnte sein“, gibt Clifton zu und lächelt verstohlen über Dickis plötzlichen
Eifer.
    „Auf
alle Fälle werde ich morgen mittag nach der Schule mit
dem Fahrrad in Richtung Mitcham fahren. Es könnte ja sein, daß ich ihn sehe —
nicht?“
    Als
Perry den um Anerkennung bittenden Blick Dickis sieht, nickt er ernsthaft.
    „Tue
das, Dicki. Vielleicht hast du Glück und findest diesen Jocky.“
    Glücklich
strahlen Dickis Augen wieder, und mit einer Geste, die so aussieht, als wolle
er damit ein Königreich verschenken, sagt er:
    „Und
die Belohnung, die kann Madame Porelli behalten...“
    „Na,
das würde ich mir dann doch noch überlegen.“ Einen Augenblick lang stutzt Dicki
und schielt verblüfft auf seinen großen Freund. Als er jedoch dessen breites
Lächeln sieht, versteht er, daß Perrys Rüge von vorhin gar nicht so ernst
gemeint war.
     
     
     

Zwischenfall
im Warenhaus
     
    Vier
Nachmittage lang radelte Dicki Miller mit seinem Fahrrad umher.
    Über
Hauptstraßen, durch schmale Gassen und stille Seitenwege führte ihn die Suche
nach dem verschwundenen Dackel.
    Doch
es war vergeblich. Von Jocky fand er keine Spur.
    Viele
Monate sind seit dieser Suche vergangen. Es ist mittlerweile November geworden.
Ein Monat, der wegen seiner Nebel und feuchten Niederschläge von fast allen
Londoner Bewohnern gefürchtet wird.
    Doch
diesmal ist es nicht nur die Witterung, die diesen Monat für viele Leute dieser
Stadt unvergessen macht.
    Er
bringt außer Nebel auch eine Reihe unheimlicher Ereignisse.
     
    Man
schreibt den 11. November.
    Die
Uhr über dem Hauptportal zeigt sieben Minuten vor sechzehn Uhr, als eine ganz
in Schwarz gekleidete Dame mit einem ebensolchen Gesichtsschleier die
Verkaufsräume des großen Warenhauses Cook & Small in der
King-George-Street betritt.
    Ohne
Aufenthalt steuert sie geradewegs auf die Schmuckabteilung zu, deren Vitrinen
gegenüber dem Haupteingang stehen.
    Vor
einer mit Panzerglas gesicherten Vitrine verhält sie den Schritt und läßt,
sorgsam prüfend, ihre Blicke über die zur Schau gestellten Schmuckstücke
gleiten.
    „Bitte,
Mylady, was darf es sein?“
    Freundlich
lächelt die junge, adrett gekleidete Verkäuferin. „Höflichkeit und
Freundlichkeit ist der Anfang des Geschäfts“, war ihr immer gesagt worden. Und
eingedenk dieser Weisheit lächelt sie auch noch, als die Lady, ohne ihr
Beachtung zu schenken, weiterhin die Auslagen betrachtet.
    „Vielleicht
darf ich Ihnen etwas Besonderes zeigen?“ flötet Miß Carner, die Verkäuferin,
und beschließt, der Dame im Geiste kräftig auf die Zehen zu treten.
    Und
dann ist sie erstaunt, daß sie es anscheinend doch nicht mit einer Stummen zu
tun hat.
    „Ich
suche ein Hochzeitsgeschenk. Es soll etwas Wertbeständiges sein!“ äußert die
Kundin mit einer tiefen, männlich wirkenden Stimme.
    Diensteifrig
rollt Miß Carner den grünen Filz auf der Scheibe aus und nimmt im Geiste den
Fußtritt von vorhin wieder zurück.
    „Dachten
Sie dabei an ein bestimmtes Schmuckstück? Eine Brosche zum Beispiel — oder ein
Ring vielleicht?“
    „Ich
glaube, eine Brosche ist neutraler. Können Sie mir ein paar Sachen zur Auswahl
vorlegen?“
    „Aber
gern!“ erwidert die Verkäuferin und taucht nach unten weg. Für einige
Augenblicke hört man nur das Rascheln von Papier und das Geräusch von auf- und
zuschnappenden Etuis. Als Miß Carner endlich wieder mit rotem Kopf auftaucht,
balanciert sie eine Anzahl Etuis auf ihren Händen.
    „Hier,
wie gefällt Ihnen dieses Stück, Mylady? Sehr attraktiv. Brillantsplitter mit
einem herrlichen Rubin...“
    Sie
hält der Schwarzgekleideten das Schmuckstück hin, doch die Dame hat sich
offensichtlich etwas anderes vorgestellt. Ablehnend schüttelt sie den Kopf.
„Das ist doch nicht das Richtige...“
    Miß
Carner legt ihr ein weiteres Schmuckstück vor. Es ist eine als

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