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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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sein?«
    »Wenn jeder so empfände, was würde dann aus dem Menschengeschlecht werden?« fragte Charlie in schulmeisterlichem Ton.
    »Dem Menschengeschlecht schadet das nicht. Außerdem empfindet nicht jeder so, obwohl ich mir nicht denken kann, daß jemand dem Genuß zu widerstehen vermöchte, von dir gefickt zu werden. Aber ich sehe immer noch nicht den Unterschied zwischen uns – oder zumindest mir – und Jimmy Harvester. Erklär mir das.«
    »Das ist doch sonnenklar. Er ist ein übler Patron, vor dem kein Jugendlicher sicher ist.«
    »Ja, so sind wir nicht. Aber wir könnten es auch gar nicht sein, solange wir zusammen sind. Doch da ist etwas, was mich betrifft. Ich fange an, auf die Hosenschlitze anderer Männer zu blicken. Ich habe das früher nie getan, aber jetzt tue ich es. Nicht daß ich sie begehre. Ich tue es nur aus Neugier, um sie mit dir zu vergleichen. Die meisten sehen aus, als hätten sie gar nichts darunter. Es gibt gar keinen Vergleich mit deinem. Ich bin so stolz auf ihn – als wäre es meiner.«
    »Er ist es, Liebling.« Charlie merkte, daß er das Wort zu häufig benutzte. Wenn er es aussprach, erregte ihn das jedesmal ein bißchen. Und er nahm sich vor, es zu vermeiden.
    Peter legte seine Hand auf den Gegenstand ihres Gesprächs und hielt ihn fest. »Meiner«, wiederholte er zufrieden. »Jimmy meint, du seist vielleicht bisexuell. Es scheint Jungen zu geben, die beide Geschlechter lieben. Es hängt nur davon ab, mit wem sie zusammen sind. Gott sei Dank bist du mit mir zusammen.«
    »Aber das ist es ja eben, was ich dir immer klar zu machen versucht habe.« Charlie war einen Moment versucht, ihm von dem Abend zu erzählen, fand dann aber, es war besser, gar nicht mehr an die Episode zu denken. »Wir werden wahrscheinlich beide eines Tages heiraten wollen. Aber das hat nichts damit zu tun.«
    »Bestimmt nicht. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen. Jimmy sagt, es gäbe Haufen von Jungen wie uns in New York, die wie ein Ehepaar zusammenleben. Das muß wunderbar sein.«
    »Wir werden Zimmergenossen sein. Warum mußt du sagen: wie ein Ehepaar?«
    »Ach, ich bin eben so stolz auf uns, darauf, daß ich dich liebe und du mir sagst, du liebtest mich. Es ist mir gräßlich, das zu verbergen. Ich finde das dumm. Warum sollte man etwas verbergen, das so vollkommen ist? Es wäre herrlich, irgendwo zu sein, wo es kein Geheimnis bleiben müßte. Jimmy sagt, es sei eine ganz andere Welt.«
    »Jimmy, Jimmy, Jimmy.«
    »Du willst nicht, daß ich zugebe, daß ich schwul bin, nicht wahr?«
    »Natürlich will ich das nicht. Es ist – nun, es ist nicht normal. Und es stimmt auch nicht. Ich sollte dich zwingen, es einmal mit einem Mädchen zu tun.«
    »Du hättest nichts dagegen? Aber du hast es mir doch schon verübelt, daß ich mit Jimmy überhaupt gesprochen habe.«
    »Das ist es eben. Er ist schwul. Ich will nichts mit Tunten zu tun haben, und du sollst es auch nicht.«
    »Würdest du es jetzt mit einem Mädchen machen – ich meine jetzt, da wir zusammen sind –, wenn sich eine Gelegenheit böte?«
    »Nun, natürlich. Warum auch nicht? Nur, die Mädchen machen soviel Aufhebens davon, daß es die Mühe nicht lohnt.«
    »Ich glaube, ich hätte nichts dagegen. Nein, das ist nicht wahr. Es wäre mir gräßlich, aber nicht so sehr wie bei einem Jungen. Ich könnte es mit einem Mädchen nur machen, wenn du dabei wärst.«
    Charlies Penis, der auf Peters Hand nur träge reagiert hatte, wurde plötzlich steif. »Du hast die verrücktesten Ideen«, sagte er.
    »Nun, es ist aber so. Ich mache mir nichts aus Mädchen, habe mir nie etwas aus ihnen gemacht. Als Junge, wenn ich – du weißt schon – onanierte, stellte ich mir dabei immer Jungen vor, die ich kannte. Ich habe mir das aber selber nie zugegeben. Es waren nie Mädchen.«
    »Du hast zu spät damit angefangen. Das bedeutet nicht, daß du schwul bist. Bis jetzt hattest du nie etwas mit einem Jungen.«
    Peter lachte. »Das ist traurig, aber wahr.« Er kniete sich, legte ein Bein über Charlie und setzte sich rittlings auf seine Schenkel. »Sieh mal.« Er ergriff Charlies Glied und hielt es neben seins. »Sieh uns beide an. Wer würde ein Mädchen begehren? Ich werde es nie vergessen, wie es war, als unsere Schwänze einander zum erstenmal berührten. An dem ersten Tage, als du alles messen wolltest. Ich habe dich noch nie danach gefragt. Hattest du bei dem Messen von vornherein den Hintergedanken...« er unterbrach sich und lachte – »mich zu

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