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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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lachend um ihn. Sie tranken noch mehrere Drinks, während sie eine ihrer ausgeklügelten Mahlzeiten bereitete. Es gab dazu Wein und hinterher Kognak, und sie waren bald hübsch beschwipst und wußten beide am nächsten Morgen nicht, wie der Abend eigentlich geendet hatte.
    Hattie rief C.  B. an und ging ein paar Stunden später zu ihr zum Lunch. Es ging glatter, als beide erwartet hatten. C.  B. entfaltete ihren ganzen Charme, und obwohl Hattie sich vorgenommen hatte, aggressiv zu sein, fand sie keine Gelegenheit dafür. Sie hatte sogar daran gedacht, ihr von Charlies Theaterambitionen zu berichten, nur um zu beweisen, daß sie ihn besser kannte als C.  B., aber sie respektierte dann doch seinen Wunsch, es geheimzuhalten.
    »Du weißt natürlich, ich würde dich lieben, nur weil du Charlies Frau bist, selbst wenn du nicht ein so süßes Geschöpf wärst.« C.  B. legte einen Arm um ihre Taille, als sie sie aus dem Eßzimmer in die kleine Bibliothek führte, wo sie Kaffee tranken.
    »Du bist so reizend. Ich glaubte, du würdest mich nicht mögen.«
    »Weil es so plötzlich gekommen ist? Nicht im geringsten, meine Liebe. Ich verstehe das nur allzu gut. Eine Heirat ist eine ganz private Angelegenheit.«
    »Ich hatte nie wirklich daran gedacht, daß er mir einen Antrag machen würde. Als er es tat, glaubte ich, es wäre besser, wir heirateten schnell, ehe er es sich wieder anders überlegte.« Sie lachte über sich selbst.
    »Habt ihr euch schon lange vorher gekannt? Ich meine, körperlich?« Hattie merkte nicht, mit welchem Ekel sie das Wort aussprach.
    »Nein. Ich bin die leibhaftige Tugend, auch wenn das niemand glauben würde. Erst in der Nacht zuvor, als wir beschlossen hatten, zu heiraten. Das heißt, in der vorletzten Nacht.«
    »Er muß ein großartiger Liebhaber sein, obwohl ich weiß, daß er wenig oder gar keine Erfahrung hat.«
    »Sensationell. Großartig ist kaum das richtige Wort.« Hattie sah sie mit einem Ausdruck an, den man beinahe lüstern nennen konnte und lachte leise in sich hinein. Da C.  B. die Frage gestellt hatte, konnte sie sich erlauben, ein bißchen hämisch zu sein. Immerhin gehörte er jetzt ihr.
    C.  B. reagierte mit einem damenhaften Lächeln. »Du hast großes Glück, mein Kind. Aber da ist eins, das ich dir sagen muß. Es wird vielleicht ein harter Schlag für dich sein. Das tut mir leid, aber es ist meine Pflicht, es zu sagen. Du darfst nie Kinder von ihm bekommen.«
    »Kinder?« Sie lachte schallend. »Hoffentlich nicht. Ich werde wahrscheinlich mehrmals heiraten, ehe ich auch nur daran denke. Aber was meinst du mit nie?«
    »Es gibt gewisse Dinge, über die man außer im engsten Familienkreis nicht spricht. Ich hätte schon vorher mit Charlie gesprochen, wenn er mir angedeutet hätte, daß er heiraten würde. Natürlich gehörst du jetzt zur Familie, aber du bist noch ein Neuling in ihr. Bist du ganz sicher, daß du weißt, was du da sagst? Nach meiner Erfahrung ist das Erste, woran ein Mädchen denkt, wenn es einen Mann liebt, daß sie ein Kind von ihm haben möchte.«
    »Ich nicht. Mach dir keine Sorgen. Wenn etwas schief geht, würde ich es mir abtreiben lassen.«
    »Aha.« C.  B. schien das in keiner Weise zu entsetzen. Obwohl vielleicht ein leises Bedauern mitklang, als sie hinzu-fügte: »In diesem Fall brauchen wir die Angelegenheit nicht weiter zu verfolgen.«
    »Wie faszinierend! Gibt es viele Irre in deiner Familie?«
    C.  B. winkte ab. »Ich verstehe euch modernen jungen Leute nicht immer. Du betrachtest wohl deine Ehe mit Charlie nicht als etwas Unauflösliches?«
    »Lieber Gott, nein. Ich bin jetzt wahnsinnig in ihn verliebt, aber eine Schauspielerin kann sich nicht neuen Erfahrungen verschließen. Ich glaube nicht, daß Charlie würde verheiratet bleiben wollen, wenn ich ihm untreu wäre.«
    »Das möchte ich meinen. Wie seltsam. Bist du nicht etwas herzlos?«
    »Herzlos? Du meinst, weil ich von Untreue ihm gegenüber spreche? Ehepaare sind sich immer untreu, oder nicht? Ich weiß, daß, wenn es dazu kommt, ich ihm nichts vormachen werde. Ich habe Charlie gesagt, ich erwartete mindestens vier bis fünf Ehemänner zu haben.«
    »Und was hat er darauf geantwortet?«
    »Ach, wenn ich etwas sage, hört er immer nur halb zu. Er ist immer in Gedanken, weißt du.«
    »Sicherlich. Nun, ich gestehe, ich finde diese Unterhaltung ungewöhnlich, aber ich glaube, wir werden Freundinnen werden, meine Liebe. Wenn du es dir in der Zukunft anders überlegst, komm zu mir. Ich

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