Ein Fall von Liebe
einem seltsam bellenden Husten. Ihr Körper wurde von Krämpfen geschüttelt, und er ergoß sich in sie, während sie unter ihm zusammenfiel. Sie brach in Tränen aus, als er auf ihr lag.
»Hör mit dem Heulen auf, verdammt noch mal«, befahl er, als er wieder zu Atem kam. »Es ist dir gekommen, nicht wahr? Das ist doch, was du wolltest?«
»Ja.«
»Warum weinst du dann? Es gefällt dir doch.«
»Zieh dein Ding aus mir heraus. Du hast mich aufgerissen.«
Er zog sein Glied langsam heraus, band ein Handtuch um sich und legte sich neben sie. »Was soll das ganze Theater? Es gefällt dir. Warum gibst du es nicht zu?«
Sie rollte sich auf den Rücken und hörte auf zu weinen. Sie wischte sich die Augen mit den Händen. »Ich liebe dich, du Scheißkerl. Mir würde es wahrscheinlich sogar gefallen, wenn du mich an die Wand nageltest und Speere nach mir würfest. Laß mir Zeit, laß mir nur Zeit. Übereile es nicht.«
Er lachte darüber. Ein kurzes Schweigen folgte, dann sagte sie ruhiger: »Du hast gesagt viele. Seit wann sind es viele? Hast du das mit den drei oder vier Mädchen gemacht?«
»Sei nicht dumm. Hast du noch nie von Schuljungen gehört?«
»Hast du das mit Peter getan?«
»Ja, verdammt, wenn du es durchaus wissen willst. Das habe ich mit Peter getan.«
»Du Schwein.«
»Er lutschte auch gern an meinem Schwanz, falls du noch mehr wissen willst. Warum probierst du das alles nicht, da du ja doch keine Kinder haben willst?« Er lachte von neuem. Sollte sie alles wissen! Was machte das schon? Zum erstenmal seit Monaten fühlte er sich frei.
»Du Schuft. Du Schwein. Du darfst sowieso keine Babys haben. C. B. hat’s mir gesagt.«
Sein Lachen verstummte, und er blickte sie düster an. »Was redest du da?«
»Es hat etwas mit deiner Familie zu tun. Ich weiß nicht, was es ist. Der Mills-Wahn. Sie hat es mir vor einigen Wochen gesagt.«
»Du bist nicht bei Trost.«
»Wenn du’s nicht glaubst, frag sie doch selber. Sie sagt, ich dürfe nie von dir ein Kind bekommen. Als ob ich das je gewollt hätte.«
Er sprang aus dem Bett und lief ins Badezimmer, um sich zu waschen. Er schien plötzlich nicht klar denken zu können. Keine Kinder haben dürfen? Das war doch Unsinn. Man erfand immer diese idiotischen Geschichten über C. B. Hattie wollte nur die Verantwortung dafür auf ihn schieben, daß sie beschlossen hatte, kinderlos zu bleiben. Er würde C. B. darüber aufklären, auch wenn er nicht gern mit ihr darüber sprach. Vielleicht würde sich eine Gelegenheit bieten, da sich ein Gespräch über das Thema von selbst ergab. Hattie spielte dabei gar keine Rolle.
Sein Gefühl, frei zu sein, schwand dahin. Weihnachten kam und ging, und er kam sich mehr und mehr gefangen vor, gefangen in der Routine von Büro und Partys und Bett, gefangen durch ihre Kleider, die überall herumlagen, so daß er nie seine eigenen Sachen finden konnte, gefangen durch die Rechnungen, die jetzt in Haufen kamen. Er konnte sie, was die Ausgaben betraf, nicht zur Vernunft bringen. Sie hatte nur eine vage Vorstellung davon, wieviel Geld sie hatte und wann sie es bekam. Obwohl ihre Ausgaben für Essen und Trinken minimal waren, konnte sie sein ganzes Monatseinkommen in einer Stunde durchbringen, in der sie das kaufte, was sie Vorräte nannte. Er wußte nicht, wovon sie leben sollten, wenn die Partys aufhörten, obwohl auch die Partys Unkosten mit sich brachten. Sie hielt es für selbstverständlich, daß ihre Gastgeber mit Geschenken bedacht werden mußten; Blumen, Kerzen, exotisehe Früchte oder Flaschen erlesenen Weins wurden an alle, außer an ihre nächsten Angehörigen, geschickt.
»Ich weiß, wir müssen den Jamiesons etwas schenken«, sagte er, nachdem sie eines Abends zusammen in einem Blumenladen gewesen waren. »Aber müssen es immer Dutzende von Rosen sein? Hätte die Pflanze nicht genügt?«
»Ach Gott, fängst du wieder an, über das Geld zu jammern? Es ist doch wohl meins?«
»Wie soll ich das wissen? Wir haben unbezahlte Rechnungen in Höhe von vierhundert Dollar, und du hast nicht einmal fünfundzwanzig auf deinem Konto. Wer sorgt für die Differenz?«
»Ich habe Kredit in dieser Stadt. Die Donaldsons sind vierhundert Dollar wert.«
»Die Rechnungen sind an Mrs. Charles Mills adressiert.«
»Nun, warum tust du nicht etwas dagegen, wenn dir das nicht paßt? Nein, du schuftest weiter in dem Büro, nur damit du am Ende der Woche deinen kläglichen kleinen Verdienst bekommst. Du bist der geborene Buchhalter.
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