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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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würde aber nichts von dem sagen, was ich angedeutet habe. Er weiß nichts.«
    »Du bist himmlisch geheimnisvoll, C.  B. Ich liebe dich. Ich glaubte, wir würden Feindinnen werden.«
    »Dafür sehe ich keinen Anlaß, meine Liebe.«
    I N DEN NÄCHSTEN W OCHEN mußten sie sich mit der Familie abgeben, mit den Mills’ ebenso wie den Donaldsons, wenn auch diese weit in der Überzahl waren. Da Weihnachten bevorstand, schien das kein Ende nehmen zu wollen. Es gab Cocktailpartys und Dinnerpartys und an den Wochenenden Partys, die den ganzen Tag dauerten. Eine der ersten war C.  B.’s Sonntagsparty, bei der diesmal des besonderen Anlasses wegen auch eine ganze Menge Frauen eingeladen waren. Charlie konnte sich ungestört mit Tommy Whitethorne unterhalten.
    »Jetzt, da Sie verheiratet sind, weiß ich nicht, ob es Sie noch interessiert, aber ich möchte Ihnen trotzdem alles sagen, was ich weiß«, murmelte Tommy. »Um damit anzufangen, falls Sie sich das fragen sollten, lautet die Antwort: nein. Als er anrief, nahm ich an, daß meine heimlichen Blicke, mit denen ich ihn hier bedacht hatte, sich bezahlt machten. Aber er wollte nicht. Er sagte, er würde es nicht mit jemanden machen, den Sie kennten. Er ist ein so reizender Junge, daß ich nicht weiter drängte. Das ist nicht meine Art, kann ich Ihnen versichern.«
    »Wo ist er?«
    »Er hat mich vor ein paar Tagen verlassen. Er wollte zum YMCA, dem Verein christlicher junger Männer. Ich warnte ihn vor dem, was ihn dort erwartete. Er würde in Stücke gerissen werden. Aber gerade das, will er, glaube ich. Er hofft, Sie auf diese Weise zu vergessen, der arme Junge. Er hat das Studium aufgegeben. Es würde mich nicht überraschen, wenn er inzwischen auch seinen Job aufgegeben hat. Er hatte es vor.«
    »Womit will er Geld verdienen?«
    »Darüber macht er sich keine Gedanken. Er wird sich schon durchschlagen. Er ist einer von denen, auf den die Leute fliegen. Ich bin auch auf ihn geflogen, weiß Gott, Allein ihn bei mir zu haben, war schon herrlich. Ich hätte ihn mit Freude bei mir behalten, ohne etwas dafür zu verlangen. Nun, vielleicht geht das ein bißchen weit, aber ich habe daran gedacht. Ist zwischen Ihnen und C.  B. wieder alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Und jetzt sind Sie verheiratet. Das ist das Sicherste. Ich habe selber das gleiche vor. Übrigens, unser Freund wird mit mir in Verbindung bleiben. Er möchte, daß Sie ihn finden können, sollten Sie ihn brauchen. Natürlich sollte ich Ihnen das nicht sagen, nur andeuten.«
    »Danke.«
    »Nun, ich wünsche Ihnen eine glückliche Ehe. Es ist abscheulich, nicht wahr? Ich meine, daß man nicht offen so leben kann, wie man möchte. Und das kann er eben nicht verstehen. Ich habe versucht, ihm unseren Standpunkt klar zu machen. Aber das ist, als spräche man in einer fremden Sprache zu ihm.«
    »Nochmals vielen Dank.« Charlie wandte sich ab, unbekümmert darum, ob das unhöflich war oder nicht. Tommy Whitethorne betrachtete zu vieles als selbstverständlich. Charlie holte sich einen neuen Drink und stellte sich dann neben Hattie.
    Das war eine Pose, die ihm im Laufe der Wochen immer vertrauter wurde. Den Drink in einer Hand und Hattie an seiner Seite. Die Drinks wurden in großen Mengen genossen. Er konnte immer mehr trinken, so daß er zwar meist sehr betrunken war, man es ihm aber selten anmerkte. Er schlief nur sehr wenig. Er verschob eine Entscheidung über seinen Job von Tag zu Tag, bestand aber darauf, daß sie ihre Runden durch die Bars machten, wann immer sie sich zeitig genug von einer Party wegstehlen konnten. Sie konnte ihn nicht bezichtigen, ihre Karrieren zu vernachlässigen. Anders als bei Peter fühlte er sich auch verpflichtet, ihr täglich seine Potenz zu beweisen. Denn darum ging es in einer Ehe vor allem. Wenn sie zu Bett gingen, war er meistens zu betrunken und müde, um es noch treiben zu können, aber am Morgen konnte er damit rechnen, daß es ihm schnell und gut gelang. Da er wußte, daß sie immer ihr Pessar trug, verlor der Liebesakt für ihn den anfänglichen Reiz einer möglichen Zeugung; es war ein ebenso steriles Liebesspiel wie mit Jungen, aber niemand konnte ihn beschuldigen, ein inaktiver Ehemann zu sein.
    Ein egoistischer vielleicht. An einem der wenigen Abende, die sie zu Hause waren, beschuldigte ihn Hattie gerade dessen. Er hatte weniger getrunken als sonst. Aber er war jetzt daran gewöhnt, in all seinen Mußestunden einen Drink zur Hand zu haben. Und darum war er alles andere als

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