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Ein Fest der Liebe - Nacht der Wunder

Ein Fest der Liebe - Nacht der Wunder

Titel: Ein Fest der Liebe - Nacht der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Übereiltes getan. Vor einer Woche, ja selbst noch vor ein paar Tagen, hätte er es niemals für möglich gehalten, sich in einer solch albernen und zugleich gefährlichen Situation zu befinden wie jetzt.
    Morgan war Arzt, und zwar mit Leib und Seele. Er war pragmatisch, er glaubte, dass in diesem Zeitalter der Vernunft jeder für sein Handeln und die sich daraus ergebenden Konsequenzen selbst verantwortlich war. Wenn Whitley Carson also dumm genug war, mitten in einen Schneesturm zu rennen, dann durfte er das tun. Aus Morgans Sicht war er als Arzt verpflichtet, sich um John Brennan zu kümmern, um Mrs. Halifax und ihre Kinder, den Vertreter, das Ehepaar Thaddings und Lizzie. Zum Teufel, er fühlte sich sogar dem Vogel gegenüber verpflichtet.
    Was also hatte er hier draußen verloren, wo er doch wusste, wie sinnlos dieses Unterfangen war?
    Die Antwort darauf ließ ihn innerlich zusammenzucken.
    Wegen Lizzie. Er tat das nur für Lizzie. In welcher Stimmung sie auch gerade sein mochte, sie liebte Carson. Dass sie diesen Mann nach Hause zu ihrem berühmten Familienclan brachte, war Beweis genug.
    Mit prickelnder Haut ging Morgan weiter. Seine Füße waren taub, genau wie seine Hände. Seine Ohren stachen, als ob jemand Nadeln hineintreiben würde, und jeder Atemzug brannte wie Feuer in seinen Lungen. Er durchwühlte den Mantel nach dem Flakon von Nicholas Christian, zerrte den Verschluss hinunter und nahm einen Schluck, dankbar für die Wärme, die durch seine Kehle rann.
    Unmittelbar darauf entdeckte er Carson hinter einer Biegung im Schnee ausgestreckt.
    War er tot?
    Morgans Herzschlag beschleunigte sich. Er kauerte neben dem Körper nieder und suchte nach dem Puls.
    Carson öffnete die Augen. “Mein Bein”, krächzte er. “Ich glaube, ich habe mir das Bein gebrochen – ich bin auf den Gleisen ausgerutscht und beinahe abgestürzt …”
    Nach einigen geübten Handgriffen bestätigte Morgan die Diagnose. Erneut öffnete er den Flakon und hielt ihn an Carsons Lippen. “Ich bringe Sie zurück in den Zug.” Er hatte sich tief genug vorgebeugt, damit Carson seine Worte trotz des brüllenden Sturms verstand. “Aber Sie werden Schmerzen haben.”
    “Ich weiß”, nickte Carson. Er stöhnte auf, als Morgan ihn hochzog und schrie, als er einen Schritt zu gehen versuchte. Seufzend bückte Morgan sich ein wenig und schulterte Carson wie einen Getreidesack. Dann setzte er einen Fuß vor den anderen. Irgendwann wurde Carson vor Schmerz ohnmächtig und damit noch schwerer. Ein paarmal wäre Morgan beinahe gestürzt.
    Als der Zug in Sichtweite kam, stieß Morgan ein kurzes Dankgebet aus, obwohl sein letztes Gespräch mit Gott lange zurücklag. Mr. Christian wartete auf der Treppe zur Kombüse und half ihm, Carson hineinzutragen.
    Lizzie hatte irgendetwas auf dem Herd zubereitet – eine Suppe oder Brühe, dem Duft nach zu urteilen. Als sie ihren ohnmächtigen Liebsten sah, flackerte Besorgnis in ihren Augen auf. “Er ist doch nicht … etwa …”
    Morgan schüttelte den Kopf, antwortete aber erst, als Carson auf der Bank gegenüber von John Brennan lag.
    “Sein Bein ist gebrochen”, erklärte Morgan und rieb die Hände aneinander, um die Blutzirkulation anzuregen. In seiner Tasche hatte er einen geringen Vorrat an Morphium und ein Fläschchen Laudanum. Die anderen Medikamente hatte er bereits nach Indian Rock vorausgeschickt. Damit konnte er Carsons Schmerz zwar lindern, aber er traute sich nicht, ihm zu viel Medizin zu verabreichen, weil dieser verdammte Idiot bereits reichlich Whiskey in sich hineingeschüttet hatte. “Ich muss den Bruch richten”, fügte er hinzu. “Dafür brauche ich ein paar gerade Äste und Stoffstreifen.”
    Lizzie kam näher und starrte in Carsons bleiches Gesicht. “Hat er Schmerzen?”, fragte sie mit leiser Stimme.
    Niemand antwortete.
    “Ich sehe mal, ob ich etwas finde, was wir als Schiene nehmen können”, sagte der Vertreter.
    Morgan antwortete mit einem dankbaren Nicken. Bei seiner Suche nach Carson war er beinahe erfroren, wenn er jetzt wieder in die Kälte gehen würde, würde er für niemanden mehr von Nutzen sein.
    “Bleiben Sie in der Nähe des Zugs, wenn es geht”, rief er Christian nach. “Und passen Sie auf, dass Sie nicht ausrutschen.”
    Mrs. Halifax und die Kinder schliefen unter dem Quilt. Mr. und Mrs. Thaddings dösten ebenfalls mit aneinandergelehnten Köpfen, während Woodrow hellwach war und die Ereignisse aufmerksam beobachtete.
    “Wenn Ihr Freund wieder zu

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