Ein Feuer Auf Der Tiefe
Tausende von Bekehrten, viele davon ohne Verständnis für unsere wahren Ziele, aber gläubig und aufopferungsvoll – wie es sich gehört. Ich behielt immer eine besondere Gruppe von ihnen in meiner Nähe. Die Politische Polizei war schlau, Meutenmord gegen mich zu verwenden, das Letzte, was ich erwartet hätte – ich, der ich die Meuten geschaffen habe. Egal, meine Leibwächter waren gut ausgebildet. Als wir in der Parlaments-Senke in der Falle saßen, töteten sie ein oder zwei Glieder aus jedem von diesen besonderen Rudeln – und ich hörte einfach auf zu existieren, aufgeteilt auf drei gewöhnliche Leute in Panik, die versuchten, aus dem Blutbad zu entkommen.«
»Aber jeder rings um Euch wurde getötet, die Meute ließ niemanden übrig.«
Das Flenser-Wesen zuckte mit den Schultern. »Das war zum Teil republikanische Propaganda und zum Teil mein eigenes Werk: Ich hatte meinen Wachen befohlen, einander niederzuhacken, zusammen mit jedem, der nicht ich war.«
Stahl hätte seine Ehrfurcht beinahe laut werden lassen. Der Plan war typisch für Flensers Brillanz und für seine Seelenstärke. Bei Mordanschlägen bestand immer eine Möglichkeit, dass Fragmente entkamen. Es gab berühmte Geschichten von Helden, die sich wieder zu einem Ganzen zusammengefunden hatten. Im wirklichen Leben kamen derlei Dinge selten vor, in der Regel, wenn die Streitkräfte des Opfers ihren Führer während der Reintegration zusammenhalten konnten. Aber Flenser hatte diese Taktik von Anfang an geplant, hatte ins Auge gefasst, sich selbst mehr als tausend Meilen von den Langen Seen entfernt zusammenzufügen.
Dennoch… Fürst Stahl betrachtete den anderen abschätzend. Vergiss Stimme und Art. Denke an die Macht, nicht zum Nutzen anderer, nicht einmal Flensers. Stahl erkannte nur zwei in dem anderen Rudel wieder. Die Weibchen und das Männchen mit den weißen Ohrenspitzen stammten wahrscheinlich von dem geopferten Anhänger. Alles sprach dafür, dass nur zwei von Flenser ihm gegenüberstanden, schwerlich eine Bedrohung – außer in dem sehr realen Sinn, dass weitere auftauchten. »Und die anderen vier von Euch, Herr? Wann können wir Eure vollständige Anwesenheit erwarten?«
Das Flenser-Wesen lachte leise. So beschädigt es war, verstand es doch das Gleichgewicht der Macht. Es war fast wie in alten Zeiten: Wenn zwei Leute ein klares Verständnis für Macht und Verrat haben, wird Verrat selbst fast unmöglich. Es gibt nur den geordneten Ablauf der Ereignisse, der jenen Gutes bringt, die zu herrschen verdienen. »Die anderen haben ebenso gute… Transportmittel. Ich habe ausführliche Pläne gemacht, drei verschiedene Wege, drei verschiedene Netze von Agenten. Ich bin sicher angelangt. Kein Zweifel, dass es die anderen auch schaffen werden, in ein paar Zehntagen spätestens. Bis dahin« – er wandte Stahl alle Köpfe zu –, »bis dahin, lieber Stahl, beanspruche ich nicht die Rolle des vollständigen Flenser. Ich habe das zunächst getan, um Prioritäten zu setzen, um dieses Fragment zu schützen, bis ich beisammen bin. Aber dieses Rudel ist aus gutem Grund willensschwach geplant worden; ich weiß, dass es als Herrscher über meine früheren Schöpfungen nicht bestehen könnte.«
Stahl wunderte sich. Obwohl das Geschöpf nur über halben Verstand verfügte, waren seine Pläne perfekt. Beinahe perfekt. »Ihr wünscht also, für die nächsten Zehntage im Hintergrund zu bleiben? Sehr wohl. Aber Ihr habt Euch als Flenser angekündigt. Wie soll ich Euch präsentieren?«
Sein Gegenüber zögerte nicht. »Tyrathect, Flenser im Wartestand.«
CRYPTO: 0
EMPFANGEN VON: Transceiver Relais03 bei Relais
SPRACHPFAD: Samnorsk -› Triskweline, SjK:Relais-Einheiten
VON: Straumli Haupt
GEGENSTAND: Archiv im Unteren Transzens eröffnet!
ZUSAMMENFASSUNG: Unsere Verbindungen zum Bekannten Netz werden zeitweise unterbrochen sein
SCHLAGWÖRTER: Transzens, gute Neuigkeiten, Geschäftsmöglichkeiten, neues Archiv, Kommunikationsprobleme
VERTEILER:
Interessengruppe »Wo sind sie jetzt«
Interessengruppe Homo sapiens
Verwaltungsgruppe Motley-Luke
Transceiver Relais03 bei Relais
Transceiver Windsang bei Debley Tief
Transceiver Nicht-mehr-lange bei Stippvisite
DATUM: 11:45:20 Dockzeit, 1.9. im Org-Jahr 52.089
TEXT DER BOTSCHAFT:
Wir können mit Stolz mitteilen, dass eine Forschungsgruppe von Menschen aus dem Straumli-Bereich ein zugängliches Archiv im Unteren Transzens entdeckt hat. Dies ist nicht die Ankündigung einer Transzendenz oder
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