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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Erschaffung einer neuen MACHT. Wir haben vielmehr diese Ankündigung verschoben, bis wir uns unserer Eigentumsrechte und der Sicherheit des Archivs gewiss wären. Wir haben Schnittstellen installiert, die das Archiv für Standardsyntax-Abfragen aus dem Netz interoperabel machen dürften. In wenigen Tagen wird dieser Zugang kommerziell verfügbar sein. (Siehe die Diskussion von Problemen der Zeitplanung weiter unten.) Seine Sicherheit, Verständlichkeit und sein Alter machen dieses Archiv bemerkenswert. Wir glauben, dass es hier ansonsten verlorene Informationen über Schiedsmanagement und zwischenartliche Koordination gibt. Wir werden den entsprechenden Nachrichtengruppen Einzelheiten zusenden. Wir sind davon sehr begeistert. Man beachte, dass keine Wechselwirkung mit den MÄCHTEN notwendig war, kein Teil des Straumli-Bereichs ist transzendiert.
    Nun die schlechte Nachricht: Schieds- und Übersetzungsroutinen haben zu unglücklichen Clenirationen [?] bei der Gratweg-Armiphlage geführt. Die Einzelheiten dürften für die Leute in der Nachrichtengruppe Kommunikationsrisikos erbaulich sein, und wir werden sie ihnen später mitteilen. Aber mindestens für die nächsten hundert Stunden werden alle unsere (Haupt- und Neben-)Verbindungen zum Bekannten Netz unterbrochen sein. Einlaufende Nachrichten können evtl. gepuffert werden, aber ohne Garantie. Es können keine Nachrichten weitergegeben werden. Wir bedauern diese Unannehmlichkeit und werden sie sehr bald beheben!
    Der physische Verkehr wird von diesen Problemen in keiner Weise beeinträchtigt. Der Straumli-Bereich ist weiterhin offen für Tourismus und Handel.

 
     
SECHS
     
    Wenn sie zurückblickte, sah Ravna Bergsndot, wie unausweichlich sie hatte Bibliothekarin werden müssen. Als Kind auf den Welten von Sjandra Kei war sie in Geschichten aus dem Zeitalter der Fürstinnen verliebt gewesen. Da gab es richtige Abenteuer, eine Zeit, in der eine Handvoll tapfere Fürstinnen die Menschheit zur Größe getrieben hatte. Sie und ihre Schwester hatten zahllose Nachmittage damit verbracht, die Großen Zwei zu spielen und die Gräfin vom See zu befreien. Später begriffen sie, dass die Nyjora und ihre Fürstinnen im Nebel der Vergangenheit verschollen waren. Schwester Lynne wandte sich praktischeren Dingen zu. Doch Ravna verlangte es noch immer nach Abenteuern. Als Halbwüchsige hatte sie davon geträumt, in den Straumli-Bereich zu emigrieren. Das war etwas sehr Reales. Man stelle sich nur vor: eine neue und größtenteils menschliche Kolonie, direkt an der Obergrenze des Jenseits. Und Leute aus der Mutterwelt waren auf Straum willkommen; die Kolonie war noch keine hundert Jahre alt. Sie oder ihre Kinder würden als erste Menschen in der ganzen Galaxis ihr eigenes Menschsein transzendieren. Sie könnte ein Gott werden, und reicher als eine Million Jenseitswelten. Der Traum war real genug, um fortwährend ein Streitpunkt zwischen ihr und ihren Eltern zu sein. Denn wo ein Himmel ist, kann es auch eine Hölle geben. Der Straumli-Bereich lag nahe am Transzens, und die Leute dort spielten mit ›den Tigern, die jenseits der Gitterstäbe hin und her gehen‹. Vater hatte dieses abgegriffene Bild tatsächlich benutzt. Der Streit entzweite sie für etliche Jahre. Dann, als sie ihre Kurse in Computerwissenschaft und Angewandter Theologie absolvierte, begann Ravna, etwas über manche von den alten Schrecknissen zu lesen. Vielleicht, vielleicht… sollte sie ein bisschen vorsichtiger sein. Sich lieber erst einmal umschauen. Und es gab einen Weg, in alles Einblick zu nehmen, was Menschen im Jenseits nur verstehen konnten:
    Ravna wurde Bibliothekarin. »Das Nonplusultra an Dilettantismus!«, hatte Lynne sie gefoppt. »Stimmt, na und?«, hatte Ravna geknurrt, doch der Traum von weiten Reisen lebte in ihr weiter.
    Das Leben an der Herte-Universität bei Sjandra Kei hätte eigentlich wie für sie geschaffen sein müssen. So hätte es hier ein Leben lang glücklich weitergehen können – nur dass im Jahr ihrer Abschlussarbeit der Wettbewerb der Vrinimi-Organisation für eine Reiseaspirantur stattgefunden hatte. Der Preis war ein dreijähriges Arbeitsstudium am Archiv bei Relais. Ihn zu gewinnen, war eine einmalige Chance; sie würde mit mehr Erfahrung zurückkehren, als jeder Akademiker am Ort besaß.
    So kam es, dass sich Ravna Bergsndot mehr als zwanzigtausend Lichtjahre von Zuhause wiederfand, im Zentrum des Netzes, das eine Million Welten verband.
     
    Es war eine Stunde nach

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