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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Möglichkeiten. In der Vergangenheit sind diese PERVERSIONEN von Interesse für andere MÄCHTE gewesen. Sie werden Netzkapazität haben wollen… und Information über die Schöpferrasse.« Ihre Stimme verstummte, als ihr endlich der Grund dieser Besprechung klar wurde.
    Grondrs Mundpartien klickten zustimmend. »In der Tat. Wir von Relais sind in einer guten Position, um das Transzens mit Nachrichten zu versorgen. Und wir haben auch unseren eigenen Menschen. In den letzten drei Tagen haben wir etliche Dutzend Anfragen von Zivilisationen im Hohen Jenseits erhalten, die behaupten, MÄCHTE zu vertreten. Dieses Interesse könnte für die Organisation einen großen Zuwachs an Einkommen in der nächsten Dekade bedeuten.
    Das alles konnten Sie in der Nachrichtengruppe Bedrohungen lesen. Doch da ist noch ein Punkt, etwas, das ich Sie vorläufig geheim zu halten bitte: Vor fünf Tagen ist ein Schiff aus dem Transzens in unserer Region eingetroffen. Es behauptet, direkt unter der Kontrolle einer MACHT zu stehen.« Die Wand hinter ihm wurde zu einem Fenster, das den Besucher zeigte. Das Schiff war eine unregelmäßige Ansammlung von Dornen und Klumpen. Ein Maßstab behauptete, das Ding habe nur fünf Meter im Durchmesser.
    Ravna spürte, wie sich ihre Nackenhaare sträubten. Hier im Mittleren Jenseits müssten sie relativ sicher vor der Launen der MÄCHTE sein. Dennoch – der Besuch war beunruhigend. »Was will es?«
    »Information über die Straumli-PERVERSION. Insbesondere ist es sehr an Ihrer Rasse interessiert. Es würde eine Menge dafür geben, einen lebenden Menschen mitzunehmen…«
    Ravnas Antwort kam abrupt. »Ich bin daran nicht interessiert.«
    Grondr breitete die bleichen Hände aus. Das Licht glitzerte auf dem Chitin seiner Fingerrücken. »Es wäre eine enorme Chance. Eine Aspirantur bei den Göttern. Dieser eine hat versprochen, dafür hier ein Orakel einzurichten.«
    »Nein!« Ravna erhob sich halb vom Stuhl. Sie war ein einzelner Mensch, mehr als zwanzigtausend Lichtjahre von Zuhause entfernt. Das war in den ersten Tagen ihrer Aspirantur beängstigend gewesen. Seither hatte sie Freunde gewonnen, hatte mehr über die Ethik der Organisation erfahren, vertraute diesen Leuten jetzt fast so sehr, wie den Menschen daheim bei Sjandra Kei. Aber… es gab dieser Tage nur ein halbwegs vertrauenswürdiges Orakel im Netz, und das war fast zehn Jahre alt. Diese MACHT verlockte die Vrinimi-Org mit einem märchenhaften Schatz.
    Grondrs Klicken bedeutete Verlegenheit. Er winkte sie zu ihrem Stuhl zurück. »Es war nur ein Vorschlag. Wir missbrauchen unsere Angestellten nicht. Wenn Sie einfach unser Experte vor Ort sein wollen…«
    Ravna nickte.
    »Gut. Offen gesagt, ich hatte nicht erwartet, dass Sie das Angebot annehmen würden. Wir haben jemanden, der wohl eher dazu bereit sein wird, der aber Betreuung braucht.«
    »Einen Menschen? Hier?« Ravna ließ im örtlichen Verzeichnis eine ständige Abfrage nach anderen Menschen laufen. In den letzten zwei Jahren hatte sie ganze drei zu Gesicht bekommen, und die waren nur auf der Durchreise gewesen. »Seit wann ist sie – er? – hier?«
    Grondr sagte etwas zwischen einem Lächeln und einem Lachen. »Etwas länger als ein Jahrhundert, obwohl wir es erst vor ein paar Tagen festgestellt haben.« Die Bilder rings um ihn wechselten. Ravna erkannte den ›Dachboden‹ von Relais, die Müllhalde von verlassenen Schiffen und Frachtgeräten, die gerade mal tausend Lichtsekunden von den Archiven entfernt im Raum trieb. »Wir bekommen eine Menge Einwegfracht, Dinge, die in der Hoffnung versandt werden, dass wir sie kaufen oder in Kommission nehmen.« Ins Bild kam ein altersschwaches Raumfahrzeug, an die zweihundert Meter lang, mit einer Wespentaille, die einem Staustrahlantrieb Halt bot. Seine Ultraantriebs-Dorne waren kaum mehr als Stummel.
    »Ein Grundschlepper?«, sagte Ravna.
    Grondr klickte verneinend. »Ein Bagger. Das Schiff ist ungefähr dreißigtausend Jahre alt. Die meiste Zeit davon war es tief in die Langsame Zone eingetaucht, und zehntausend Jahre in die Gedankenleeren Tiefen.«
    Aus der Nähe konnte sie jetzt sehen, dass der Schiffsrumpf mit feinen Grübchen übersät war, dem Ergebnis jahrtausendelanger relativistischer Erosion. Selbst unbemannt waren solche Expeditionen selten: bei tiefem Eintauchen konnte das Schiff nicht zu Lebzeiten seiner Erbauer ins Jenseits zurückkehren. Manche kehrten nicht einmal zurück, solange die Rasse seiner Erbauer lebte. Die Leute, die

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