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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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neigte sich und ächzte in dem plötzlich aufgewühlten Wasser. Dann waren sie hindurch, die Berge wichen in friedliche Entfernung zurück und glitten langsam nach hinten.
    Eine Zeit lang täuschte sie ein Delirium vor. Sie stöhnte, sie wand sich. Sie beobachtete. Die Bootsrümpfe waren lang und schmal, fast wie Kanus. Der Segelmast war zwischen ihnen aufgerichtet. Der Schatten in ihren Träumen war das Segel gewesen, das im kalten, klaren Wind knatterte. Der Himmel war eine Lawine von Grautönen, hell und dunkel. Es gab Vögel dort oben. Sie stießen hinter dem Mast herab, umkreisten ihn wieder und wieder. Ein Zwitschern und Zischen war rings um sie. Doch das Geräusch kam nicht von den Vögeln.
    Es waren die Monster. Sie beobachtete sie unter gesenkten Lidern hervor. Sie waren von derselben Art, die Mutti und Vati umgebracht hatten. Sie trugen sogar die gleiche komische Kleidung, graugrüne Jacken mit Steigbügeln und Taschen. Hunde oder Wölfe, hatte sie zuvor gedacht. Das war nicht die richtige Beschreibung. Gewiss, sie hatten vier schlanke Beine und spitze kleine Ohren. Aber mit ihren langen Hälsen und den gelegentlich rötlichen Augen konnten sie ebenso gut große Ratten sein.
    Und je länger sie sie beobachtete, um so schrecklicher erschienen sie ihr. Ein unbewegliches Bild konnte diesen Schrecken niemals wiedergeben, man musste sie in Aktion sehen. Sie schaute zu, wie vier von ihnen – die auf ihrer Seite des Bootes – mit ihrem Datio spielten. Der Rosa Olifant war in einem Netzbeutel im Heckteil des Bootes befestigt. Jetzt wollten die Bestien ihn sich näher anschauen. Zuerst sah es wie eine Zirkusnummer aus, wie die Köpfe der Wesen hin und her schnellten. Doch jede Bewegung war so präzise, so abgestimmt auf alle anderen. Sie hatten keine Hände, aber sie konnten Knoten lösen, indem jeder ein Stück Tau im Maul hielt und sie ihre Hälse um die der anderen schlangen. Gleichzeitig presste einer mit den Krallen das lose Netz fest gegen die Reling. Es war, als betrachtete sie Puppen, die als Gruppe ferngesteuert wurden.
    Es dauerte nur Sekunden, und sie hatten das Datio aus dem Beutel geholt. Hunde hätten es auf den Boden des Rumpfes gleiten lassen und dann mit ihren Nasen herumgeschoben. Nicht so diese Wesen: Zwei legten es auf eine Querbank, während ein dritter es mit der Pfote festhielt. Sie stocherten an den Rändern herum, vor allem an den Plüschseiten und den Schlappohren. Sie drückten und schnüffelten, doch mit klar erkennbarem Zweck. Sie versuchten es zu öffnen.
    Zwei Köpfe tauchten über der Reling des anderen Rumpfes auf. Sie machten die kollernden, zischenden Laute, die eine Mischung aus einem Vogelruf und dem Geräusch waren, wenn sich jemand übergibt. Einer von denen auf ihrer Seite blickte zurück und stieß ähnliche Laute aus. Die drei anderen spielten weiter an den Verschlüssen des Datios.
    Schließlich zogen sie gleichzeitig an den großen Schlappohren: das Datio klappte auf, und das obere Fenster begann mit Johannas Startroutine – einer Abbildung von ihr selbst, die sagte: »Schäm dich, Jefri. Lass meine Sachen in Ruhe!« Die vier Kreaturen erstarrten mit plötzlich weit aufgerissenen Augen.
    Johannas vier drehten das Gerät so, dass die anderen es sehen konnten. Einer hielt es fest, während ein anderer auf das obere Fenster schaute und ein dritter sich am Tastenfenster zu schaffen machte. Die Kerle in dem anderen Rumpf wurden fast wahnsinnig, aber keiner von ihnen versuchte näher zu kommen. Das zufällige Herumtasten der vier beendete ihre Startgrüße abrupt. Einer von ihnen schaute zu den Kerlen im anderen Rumpf hinüber, zwei weitere beobachteten Johanna. Sie blieb mit beinahe geschlossenen Augen liegen.
    »Schäm dich, Jefri. Lass meine Sachen in Ruhe!« Wieder erklang Johannas Stimme, doch sie kam von einem der Tiere. Es war eine perfekte Wiedergabe. Dann stöhnte eine Mädchenstimme und rief: »Mutti, Vati.« Es war wieder ihre eigene Stimme, aber verängstigter und kindlicher, als ihr lieb war.
    Sie schien auf eine Antwort des Datios zu warten. Als nichts geschah, begann einer von ihnen wieder, mit seiner Nase gegen die Fenster zu drücken. Alles von Wert und alle gefährlichen Programme waren mit Passwörtern geschützt. Beleidigungen und Protestgekreisch drangen aus dem Kasten, all die kleinen Überraschungen, die sie für ihren herumschnüffelnden kleinen Bruder eingebaut hatte. O Jefri, werde ich dich jemals wiedersehen?
    Die Klänge und Bilder belustigten die

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