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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Transceiver geklagt. Jedenfalls war es eine gute Nachricht – vielleicht eine außerordentlich gute. Wenn sich die wüste Geschichte der Fahrer bewahrheitete, war die Straumli-PERVERSION vielleicht weniger als transzendent. Und wenn das Flüchtlingsschiff über Hinweise verfügte, wie man sie zu Fall bringen konnte, konnte vielleicht sogar der Straumli-Bereich gerettet werden.
    Nachdem sich Grünmuschel verabschiedet hatte, ging Ravna in der Wohnung umher, brachte sich in Ordnung und wog verschiedene Möglichkeiten gegeneinander ab. Ihre Handlungen wurden zweckmäßiger, fast erreichte sie ihre normale Geschwindigkeit. Es gab eine Menge, was sie nachprüfen wollte.
    Dann klingelte wieder das Telefon. Diesmal sah sie sich den Anrufer an, ehe sie sich einschaltete. Huch! Es war Grondr Vrinimikalir. Sie strich sich mit der Hand die Haare zurück; sie sahen immer noch strubbelig aus, und dieses Telefon brachte keine Täuschung zustande. Plötzlich bemerkte sie, dass auch Grondr nicht besonders blendend aussah. Sein Gesichts-Chitin war fleckig, sogar über manche von den Sprenkeln hinweg. Sie nahm den Anruf entgegen.
    »Ah!« Seine Stimme quäkte erst einmal, fand dann den normalen Ton. »Danke, dass Sie sich gemeldet haben. Ich hätte früher angerufen, aber die Lage war allzu… chaotisch.« Wo war nur seine kühle Distanz hin? »Ich möchte nur, dass Sie wissen: Die Org hatte damit nichts zu tun. Wir sind bis vor ein paar Stunden völlig überfahren worden.« Er erging sich in einer zusammenhanglosen Beschreibung, wie massive Nachfrage die Ressourcen der Org aufgesogen hatte.
    Während er erzählte, holte Ravna eine Zusammenfassung von Relais’ gegenwärtigen Geschäften auf den Bildschirm. Bei allen MÄCHTEN: Sechzig Prozent Umleitung? Auszüge von KomKosten:
    Sie überflog rasch die Meldung von Windsang. Die Gasbeutel waren so aufgeblasen wie eh und je, doch ihr Angebot, Relais zu ersetzen, war wahrscheinlich ernst gemeint. Just dergleichen hatte Grondr befürchtet.
    »… Der ALTE verlangte immer mehr und mehr. Als wir schließlich erkannten, was los war, und ihm entgegneten… Nun ja, wir waren nahe daran, ihm Gewalt anzudrohen. Wir haben wirklich die Mittel, sein abgesandtes Schiff zu zerstören. Nicht abzusehen, worin seine Rache hätte bestehen können, aber wir sagten dem ALTEN, dass seine Forderungen schon jetzt im Begriff waren, uns zu vernichten. Den MÄCHTEN sei Dank schien er nur belustigt zu sein; er zog sich zurück. Er beschränkt sich jetzt auf einen einzelnen Transceiver, und der ist mit der Suche nach einem Signal befasst, womit wir nichts zu tun haben.«
    Hmm. Ein Rätsel wäre gelöst. Der ALTE musste in der Wandergesellschaft herumgeschnüffelt und die Geschichte der Skrodfahrer mitgehört haben. »Vielleicht kommt dann alles ins Lot. Aber es ist wichtig, ebenso hart zu bleiben, wenn der ALTE noch einmal versucht, uns zu missbrauchen.« Die Worte waren schon heraus, ehe sie sich überlegte, wem sie da eigentlich Ratschläge erteilte.
    Grondr schien es nicht zu beachten. Zumindest war er es, der sich beeilte, ihr beizupflichten. »Ja, ja. Ich kann Ihnen sagen, wenn der ALTE ein gewöhnlicher Kunde wäre, würden wir ihn wegen dieses Betrugs für immer auf die schwarze Liste setzen… Aber wenn er gewöhnlich wäre, hätte er uns nie hereinlegen können.«
    Grondr fuhr sich mit weißen Wurstfingern übers Gesicht. »Kein gewöhnlicher Jenseiter hätte unsere Aufzeichnungen über die Baggerexpedition verändern können. Nicht einmal jemand von der Obergrenze hätte in die Müllhalde einbrechen und die Überbleibsel manipulieren können, ohne dass wir es überhaupt merkten.«
    Bagger? Überbleibsel? Es dämmerte Ravna, dass sie und Grondr von verschiedenen Dingen sprachen. »Was hat denn der ALTE eigentlich getan?«
    »Die Einzelheiten? Wir wissen inzwischen ziemlich gut darüber Bescheid. Seit dem Untergang von Straum hat sich der ALTE sehr für Menschen interessiert. Leider standen hier keine Freiwilligen zur Verfügung. Er begann uns zu manipulieren, indem er unsere Aufzeichnungen über die Müllhalde umschrieb. Wir haben eine saubere Aufzeichnung von einem Filialbüro restauriert: Der Bagger ist wirklich dem Wrack eines Menschenschiffs begegnet, es gab menschliche Körperteile darin – aber nichts, was wir hätten wiederbeleben können. Der ALTE muss das, was er dort vorgefunden hat, zusammengesetzt und angepasst haben. Vielleicht hat er Erinnerungen hergestellt, indem er von Daten über

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