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Ein ganz besonderer Sommer

Ein ganz besonderer Sommer

Titel: Ein ganz besonderer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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erledigt, ich nehme Hannes die Langfeld-Stute ab. Aber ich mache euch einen Vorschlag: Wenn ihr wartet, bis ich meinen Longenunterricht gegeben habe, können wir gemeinsam einen Ausflug an die Ostsee machen.“
    „Mit Baden?“, fragte Lena begierig.
    „Klar! Baden und Picknick.“
    „Lena darf nämlich nur ins Wasser, wenn jemand dabei ist, der sie halten kann“, erklärte Mini. „Ist sie erst mal im Tiefen, schwimmt sie wie ein Fisch.“
    „Da können deine Eltern beruhigt sein, Lena. Tom, Bettina und ich werden schon auf dich aufpassen. Wenn du versprichst, uns nicht davonzuschwimmen.“
    Lena lachte fröhlich. „Versprochen. Los, Mini, holen wir inzwischen unsere Badesachen.“ Schwungvoll klemmte sie sich ihre Krücken unter die Arme und flitzte in erstaunlicher Geschwindigkeit davon.
    Eine Dreiviertelstunde später machten sie sich auf den Weg. Die Ponys schienen zu ahnen, dass sie sich bald in den kühlenden Wellen tummeln durften, sie drängten energisch vorwärts. Nachdem Bille Zottel mit einer zärtlichen Umarmung und der üblichen Menge Streicheleinheiten begrüßt hatte, schien er sie nun wieder ganz vergessen zu haben. Bille war es nur recht. Sie wusste, welche Probleme sie bekommen würde, wenn ihr Pony unter ihrer häufigen Abwesenheit leiden würde. An der konnte sie nun mal nichts ändern, und sie würde im Laufe der nächsten Zeit höchstens schlimmer werden. Bille ritt auf der schon etwas betagten, gutmütigen Stute hinter den Mädchen her und genoss die offensichtliche Freude der beiden an diesem Ausflug.
    Von der Feriensiedlung aus führte ein breiter Fußweg zum Meer, der auch für Fahrräder und Reiter zugelassen war. Der Strand war an dieser Stelle vor allem von Eltern mit Kleinkindern besetzt. Mittagsruhe war angesagt. Die in ehrgeizigem Wettstreit hoch geschaufelten Sandburgen erinnerten an erloschene Vulkane in einer Mondlandschaft. Doch in ihrem Innern ging es mehr oder weniger bewegt zu. Badetücher und zum Trocknen ausgelegte Badeanzüge, Wasserbälle und flatternde Seiten von Illustrierten, Kühltaschen und die Sonnenhüte spielender Kinder malten grell leuchtende Farbtupfer in das Bild. Aufschriften aus kleinen Muscheln an den Außenwänden der Sandburgen wiesen die Strandbesucher auf die Besitzansprüche der Bauherren hin.
    Dutzende neugieriger Kindergesichter tauchten über den Wällen auf, als sich die Mädchen auf den Ponys näherten.
    „Lasst uns ein Stück galoppieren, sonst haben wir die ganze Zwergenbande gleich im Schlepptau“, schlug Bille vor. „Bis zu unserer gewohnten Stelle, da ist der Strand leer.“
    Mini und Lena trieben die Ponys an und flitzten durch die auslaufende Brandung, dass das Wasser hoch aufspritzte. Bille folgte in einigem Abstand, die alte Stute liebte es etwas gemächlicher. Sie waren fast am Ende der belebten Zone angekommen, als sie sich einer einzelnen Sandburg näherten, die sehr nah ans Wasser gebaut war. Panja wich einer größeren Welle aus, und nasser Sand spritzte bis an den Rand der Burg.
    Wie der böse Geist aus der Flasche schoss ein dicker, von Sonnenbrand geröteter Mann in die Höhe. Im Mund hatte er eine qualmende Zigarre. Die linke Hand krampfte sich um ein Handtuch, dass er sich um die Hüften geschlungen hatte, in der Rechten hielt er seine nasse Badehose und wedelte damit wütend hinter den Mädchen her.
    „Unverschämtheit!“, brüllte er, wobei ihm die Zigarre in den Sand flog. Seine Stimme überschlug sich fast. „So was müsste verboten werden! Das werde ich anzeigen! Mein Handtuch, meine Sachen, alles total verdreckt! Eine Frechheit ist das!“
    Bille war inzwischen herangekommen und hielt die Stute an. „Na, na! Nun regen Sie sich doch bitte nicht auf! So schlimm war es gar nicht, ihre Sachen haben kaum etwas abbekommen! Das Mädchen hat es schließlich nicht mit Absicht getan. Ihr Pony hat sich erschreckt und ist ein bisschen ausgewichen, ich habe es genau gesehen! Das ist nun wirklich keine Katastrophe.“
    „Sie! Was wissen Sie denn schon! Gar nichts haben Sie gesehen. Aber das wird ein Nachspiel haben, das schwöre ich Ihnen!“ Wütend wandte der Mann sich ab und schüttelte übertrieben ausdauernd seine Badehose aus. Dann legte er sie umständlich zum Trocknen auf den Wall seiner Sandburg. Bille hatte Mühe, sich das Lachen zu verkneifen.
    „Okay, tut mir wirklich leid. Schönen Tag noch!“, rief sie, trieb die Stute an und trabte davon.
    Als sie an der verabredeten Stelle eintraf, kamen Tom und Bettina

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