Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom
Kritik zu üben, Anzeichen von Langeweile, peinlichem Berührtsein oder Frustration beim Gegenüber zu erkennen, sowie zu erkennen, wann und wie man andere unterbrechen kann. Das Rollenspiel und das Modellieren von Aspekten sozialer Interaktion, wie dem Geben von Komplimenten, kann auf Video aufgenommen werden, um Übungen und ein konstruktives Feedback zu gewährleisten. 20
Ermutigen sie das Kind in Konfliktsituationen oder Auseinandersetzungen, einen Erwachsenen als Schiedsrichter anzurufen, statt selbst zu bestimmt, wer sich falsch verhalten hat. Social Stories und Rollenspiele können sich auf bestimmte Aspekte konzentrieren, wie etwa die Vorteile von Verhandlungen und Kompromissen, auf faires Verhalten oder die Bedeutung einer Entschuldigung. Das Thema Kontrolle kann ebenfalls ein Problem darstellen. Wenn das Kind dazu neigt, autokratisch oder dominant zu sein oder wenn es mit Drohungen und Aggression arbeitet, um sein Ziel zu erreichen, erklären Sie ihm andere Ansätze. Man bekommt eher das, was man will, wenn man nett zu anderen ist.
Unterstützung durch einen Assistenzlehrer
Um eine erfolgreiche Integration in der Klasse und auf dem Schulhof zu erreichen, braucht das Kind vielleicht die Unterstützung durch das Schulpersonal. Ein Assistenzlehrer kann das soziale Verhalten des Kindes beobachten und unmittelbar ein positives Feedback und Hilfestellungen anbieten. Der Assistenzlehrer hat dabei eine Reihe von Funktionen, unter anderem:
Dem Kind dabei helfen, die relevanten sozialen Hinweise und Antworten zu erkennen.
Individuelle Hilfe bieten, wobei bestimmte Aktivitäten und Spiele, Rollenspiele, Generalproben und das Schreiben von Social Stories mit dem Kind verwendet werden.
Andere Kinder dazu ermutigen, das Kind mit Asperger-Syndrom in ihr Spiel zu integrieren.
Hilfestellungen bei der Regelung potenzieller Konflikte anbieten.
Dem Kind positives Feedback geben.
Die Zahl der Stunden pro Schultag, in denen ein Kind mit Asperger-Syndrom einen Assistenzlehrer benötigt, wird je nach den Fähigkeiten des Kindes, dem sozialen Kontext und den Fähigkeiten der Gruppe der Kinder variieren.
Soziales Verhalten mit Puppen nachspielen
Mir ist aufgefallen, dass es in Phase zwei der Freundschaft bei Mädchen mit Asperger-Syndrom Bewältigungsmechanismen gibt, die sich von denen von Jungen unterscheiden. Mädchen mit Asperger-Syndrom sind eher interessierte Beobachter des sozialen Spiels anderer Mädchen und sie imitieren eher deren Verhalten zu Hause mit Puppen und imaginierten Freunden oder sie übernehmen die Persönlichkeit eines sozial erfolgreichen Mädchens. Diese Aktivitäten können eine Gelegenheit sein, die Fähigkeiten in Bezug auf Freundschaft zu analysieren und zu üben.
Soziales Wissen aus Büchern
Einige Mädchen mit Asperger-Syndrom lesen gern Romane. Dadurch erhalten sie auch Einblick in Gedanken, Gefühle und soziale Beziehungen. Ein Junge mit Asperger-Syndrom kann ermutigt werden, mit Figuren zu spielen, meist männlichen Action-Helden, dabei aber eher alltägliche Erfahrungen als Filme durchzuspielen oder Romane zu lesen, die vielleicht auf einem seiner Spezialinteressen beruhen.
Gemeinsame Interessen sind wichtig
Eine der üblichen Antworten von Kindern im Alter von 6–9 Jahren auf die Frage: »Was macht einen guten Freund aus?« ist: »Wir mögen dieselben Dinge.« Gemeinsame Interessen sind eine Grundlage für eine Freundschaft.
Ameisenbegeisterte unter sich
Ich kenne ein Kind mit Asperger-Syndrom, das ein erstaunliches Interesse und Wissen im Bereich Insekten, insbesondere Ameisen, hatte. Seine Klassenkameraden haben diese Begeisterung und seine Monologe über Ameisen toleriert, doch wurde er nicht als möglicher Freund betrachtet, da bei den anderen Kindern die Begeisterung für das Thema begrenzt war. Er lernte Fähigkeiten in Bezug auf Freundschaften, etwa, wie man ein wechselseitiges Gespräch führt, dass man warten muss, bis ein anderer ausgeredet hat und wie man Komplimente gibt und annimmt und wie man Empathie zeigt. Als er diese sozialen Fähigkeiten seinen Klassenkameraden gegenüber einsetzte, hatte er diese Fähigkeiten durch eine intellektuelle Anstrengung und durch Hilfe von außen erreicht und das wurde von den anderen Kindern als ein wenig gekünstelt wahrgenommen. Er hatte wenig echte Freunde.
Zufällig lebte ein anderes Kind mit Asperger-Syndrom in der Nähe, das sich ebenfalls für Ameisen interessierte. Die Eltern beider Kinder sorgten dafür, dass die beiden jungen
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