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Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom

Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom

Titel: Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Attwood
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Sie hat mich in den Arm genommen, damit ich mich besser fühle. Einigen Menschen hilft es, umarmt zu werden, damit sie sich besser fühlen. Umarmt zu werden hilft Amy, sich besser zu fühlen. Wenn Amy mich umarmt, dann, weil sie weiß, wer ich bin und weil sie möchte, dass ich mich besser fühle. Ich kann mich bei ihr bedanken, nachdem sie mich umarmt hat.
    In der beschriebenen Situation muss der Grund für Amys Verhalten, nämlich dass sie den Arm um Juanita legt, dem Kind mit Asperger-Syndrom erklärt werden. Solche Kinder haben Probleme damit, Gedanken, Gefühle und Absichten anderer zu verstehen, sodass ihnen das Verhalten anderer Menschen manchmal unlogisch und verwirrend erscheint. Eine tröstende Geste kann solche Gefühle besänftigen, auch wenn es die Rechtschreibfehler nicht ungeschehen macht. Erst, wenn das Kind versteht, dass es sich bei der Geste um eine beruhigende Geste handelt, mit der sie getröstet werden soll, wird es das Verhalten von Amy als logisch erkennen und darin keinen Grund für Verwirrung und Zurückweisung sehen.
Legen Sie einen Sammelordner an
    Legen Sie mit dem Kind einen Ordner mit seinen Social Stories an, damit es diese zu Hause und in der Schule zu Rate ziehen kann. Sie können auch Kopien von einigen Geschichten machen, die das Kind dann mitnehmen kann, um das Gedächtnis vor oder während einer bestimmten Situation wieder aufzufrischen.
Weitere mögliche Themen
    Andere Themen für Social Stories in Phase eins der Freundschaft beinhalten die Fähigkeit, wie man in die Aktivität anderer einbezogen wird und wie man sich ihr wieder entzieht, sowie die Frage, wann und wie man Hilfe anbieten soll oder wie wichtig es ist, an Spielaktivitäten, die von einem anderen Kind vorgeschlagen werden, teilzunehmen und sie zu akzeptieren. Erfolgreich in eine Gruppe von Kindern aufgenommen zu werden, ist für Kinder mit Asperger-Syndrom besonders schwierig. Normalen Kindern rät man für gewöhnlich, dass sie die Gruppe beobachten sollen, dass sie zuhören, sich nähern und sich dann unter die anderen mischen sollen. 19 Jede Stufe in dem Prozess, einer Gruppe beizutreten, erfordert vielleicht eine eigene Social Story; so kann es beispielsweise sein, dass das KindHilfe benötigt, um die Signale zu erkennen, mit denen es eingeladen wird, sich unter die anderen zu mischen, etwa einen einladenden Blick oder eine Geste, eine natürliche Pause im Gespräch oder ein Übergang zwischen Aktivitäten, das alles sind Signale, die sozusagen »grünes Licht« geben.
Soziale Signale erkennen, verstehen und beachten
    Man kann einem Lehrer oder anderen Erwachsenen anhand des Autofahrens und der Verkehrsregeln verdeutlichen, warum es mit einem Kind mit Asperger-Syndrom häufig zu Missverständnissen und »sozialen Unfällen« kommt: »Wir haben Straßenschilder und Verkehrsregeln entwickelt, um damit Verletzungen und Schäden zu verhindern. Stellen Sie sich einen Autofahrer vor, der die Straßenschilder nicht versteht, der über eine rote Ampel fährt, die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht einhält oder zu dicht auf andere Autos auffährt. Jede dieser Handlungen kann zu einem Unfall führen.«
    Erläutern Sie folgenden Sachverhalt: Das Kind mit Asperger-Syndrom hat Schwierigkeiten damit, zu erkennen und zu wissen, wie es auf soziale Signale reagieren soll, die dazu dienen, soziale Unfälle zu vermeiden. Wenn ein Lehrer ein »Ähem« äußert, dass sich anhört, als würde er sich räuspern, dann weiß ein normales Kind meist, dass sich dahinter ein Warnsignal verbergen kann, ähnlich wie bei den Straßenschildern, die eine Ampel ankündigen. Das Kind muss im Gesicht des Lehrers lesen, so, wie es Straßenschilder entschlüsseln muss – wenn der Lehrer lächelt, bedeutet das »grünes Licht« und man kann mit dem, was man gerade tut, problemlos fortfahren. Wenn das Gesicht des Lehrers dagegen eine gefurchte Stirn hat, er dabei aber jemanden anders ansieht, entspricht das einer »gelben Ampel«, die signalisiert, dass man vorsichtig sein muss und vielleicht besser mit dem, was man gerade tut, aufhört. Wenn der Lehrer einen mit einem bösen Blick direkt anschaut, ist das ein »rotes Licht« und ein klares Signal, dass man mit dem, was man gerade tut, aufhören muss, weil man sonst mit Konsequenzen rechnen muss. Das Kind mit Asperger-Syndrom wird dagegen in dem »Ähem« des Lehrers einfach nur ein Zeichen dafür sehen, dass er wohl einen trockenen Hals hat und etwas zu trinken braucht.
    Kinder mit Asperger-Syndrom

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