Ein gefährlicher Plan
er sie endlich bemerkte, hielt er an. Seine Augen waren schreckgeweitet, sein Kinn zitterte. Tränen liefen ihm über die faltigen Wangen.
Brooke erhob sich und ging zu ihm hinüber. „Daddy?"
„Ich dachte ... du wärst tot."
Sie hockte sich neben ihn nieder und schlang einen Arm um ihn. „Ich bin hier, Daddy. Ich bin hier."
Franny kam heran, und zusammen sahen sie zu, wie das Haus niederbrannte. Irgendwann ergriff Walter die Hand seiner Tochter und ließ sie nicht mehr los.
Das Feuer hatte ganze Arbeit geleistet. Außer den Grundmauern und dem steinernen Kamin war nichts als Schutt und Asche von dem Cottage übrig geblieben. Die Fachleute der Feuerwehr würden die Überreste genauer untersuchen müssen, aber die vorläufigen Ergebnisse waren nicht gerade ermutigend.
Gegen Frannys und Walters Einwände beharrte Jack darauf, dass Brooke mit zu ihm fuhr.
Auf keinen Fall würde er sie aus den Augen lassen, bis er sie sicher in den Flieger nach San Diego gesetzt hatte.
Noch nie in seinem Leben hatte er eine solche Angst gehabt. Der Brand hätte sie beide das Leben kosten können. Wenn Brooke etwas passiert wäre...
Morgen früh würde er sie zum Flughafen nach Boston fahren und nach Hause schicken.
Sie konnte nicht länger bleiben. Es war zu gefährlich. Er durfte das Risiko nicht eingehen, sie zu verlieren.
Wie eine Katze, die von einem Unwetter überrascht worden war, hockte Brooke wenig später auf der Kante seines Gästebetts, während er seine Kletterausrüstung auf den Boden legte, in einzelne Stapel aufgeteilt. Nach Alyssas Unfall hatte er die Ausrüstung achtlos fortgelegt und seitdem keinen Blick mehr darauf geworfen.
„Weiß man, was das Feuer verursacht hat?" fragte Brooke, die Augen immer noch riesengroß vom durchlittenen Schrecken. Sie zog die Decke enger um die Schultern, fröstelte aber immer noch.
Jack sortierte die Karabinerhaken neben den Stuhl aus Ahornholz. „Man hat Teile einer Zeitschaltuhr und von Propangasflaschen gefunden. Sie waren in Alyssas Dunkelkammer deponiert worden, direkt unter deinem Schlafzimmer."
Sie begriff und keuchte entsetzt auf, presste die Hand aufs Herz. „Ich sollte sterben."
„Ja." Und irgendjemand würde dafür bezahlen.
Brooke sprang auf und wanderte rastlos auf und ab. „Tim – er kam gestern bei mir vorbei.
Er wollte irgendwelche Negative haben und war sauer, als ich sie ihm nicht geben konnte. Er macht sich Sorgen um diese Auszeichnung." Sie unterbrach sich und wirbelte herum.
„Glaubst du ...?"
Möglich war alles. „Auf den Gasflaschen stand Cash Propane."
„Stephanie?"
Er wickelte eins der Seile auf und warf es dann auf den Boden. „Ich bezweifle, dass sie ihre eigenen Flaschen nehmen würde, allerdings ist zu diesem Zeitpunkt natürlich nichts und niemand auszuschließen. Ausgenommen Cullen."
„Dein Detektiv saß ihm auf den Fersen."
„Cullen ist seit ein paar Tagen nicht in der Stadt. Er nimmt irgendwo an einem Kurs teil."
Jack griff nach einem Seilbeutel, er rutschte ihm aus den Händen und fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden. Neugierig schaute er hinein und fand eine kleine automatische Kamera darin.
„Deine?" fragte Brooke.
„Alyssas." Er betrachtete die Kamera von allen Seiten. „Sie hat vom Picknick am Devil's Grin Bilder gemacht."
Brooke beugte sich hinüber, nahm ihm die Kamera ab und schaute auf das kleine Display.
Dann blickte sie ihn aufgeregt an. „Zwanzig Stück. Wir müssen sie entwickeln lassen. Sofort.
Vielleicht finden wir etwas darauf. Komm, lass uns gehen!"
Er packte ihr Handgelenk und zog sie zu sich. Legte die Arme um sie und küsste sie. „Das muss warten, bis der Drogeriemarkt um neun Uhr aufmacht."
Sie schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss. „Bieten sie Schnellentwicklung an?"
„Na hör mal, wir leben hier nicht hinterm Mond!"
„Gut, dann werden wir sie entwickeln lassen", sagte sie und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Er massierte ihren Nacken mit dem Daumen und barg sein Gesicht in ihrem Haar.
Sie roch nach Rauch und Regen und Sommer. Zu ihrem eigenen Besten musste sie zurück nach Hause.
Mit einer Hand schlug er die Bettdecke zurück. „Aber bis dahin wirst du schön duschen und dich anschließend ein wenig hinlegen."
Brooke klammerte sich an ihn und schüttelte den Kopf.
„Du bist erschöpft. Im Moment können wir sowieso nichts tun. Im Lauf des Tages wird der Feuerwehrchef mehr Informationen präsentieren können, ich werde die Verdächtigen
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