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Ein gefährlicher Plan

Ein gefährlicher Plan

Titel: Ein gefährlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvie Kurtz
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abwarten", erwiderte sie mit rauer Stimme. „Alyssa würde gehen, und ich bin immer noch Alyssa."
    Er riss die Tür auf und hastete zu seinem Wagen. Trish würde bald festgesetzt sein.
    Ihretwegen brauchte er sich also keine Sorgen zu machen. Und wenn Brooke sich in seiner Nähe befand, konnte er auf sie achtgeben.
    „Gut. Zieh festes Schuhwerk an, und dann bleib bei mir und tu, was ich sage."
    Er holte einen Rucksack aus seinem Kofferraum und packte die Wasserflaschen hinein, die er mitgenommen hatte. Dann zog er sich Wanderstiefel an. Zusammen machten sie sich auf die Suche.
    Je eher er Lauren fand, desto schneller würde er sich mit Trish befassen können.
    Der Regen hatte am Morgen aufgehört, aber die Landschaft lag unter dichtem Nebel versteckt. Obwohl es fast Mittag war, hatte er sich nicht aufgelöst, überzog Haut, Haare und Kleidung mit einem feuchten Film. Die Sicht beschränkte sich auf wenige Meter.
    Der Weg war schmal, und Brooke konnte ihn kaum ausmachen. Aber Jack schien sich auszukennen, so folgte sie ihm vertrauensvoll.
    Nach einer Stunde hatte sie keine Ahnung mehr, wo sie sich befanden. Der Wald schien sich dichter um sie zu schließen, wie ein Gefängnis. Es ging ständig aufwärts. Brooke musste an Lauren denken. Sicherlich hatte die Kleine eine schreckliche Angst. Aber bislang hatten sie keine Spur von ihr gefunden.
    Jack blieb stehen, runzelte die Stirn, nahm seinen Rucksack ab und ging langsam im Kreis herum. „Warte."
    Brooke nutzte die Gelegenheit, sich auszuruhen. Sie ließ sich auf den Boden sinken und wischte sich mit dem T-Shirt den Schweiß von der Stirn. Es machte sie nervös, dass Jack nicht mehr zu sehen war. Dann fiel ihr auf, dass der Wald viel zu still war. Kein Vogel zwitscherte. Die Luft war drückend, das Atmen fiel schwer.
    „Jack?" rief sie leise und stand auf.
    „Hier bin ich." Lautlos tauchte er aus dem Nebel auf, und sie atmete erleichtert auf.
    „Stimmt irgendetwas nicht?" Sein Gesicht war ausdruckslos, und sie wusste, ihre Ahnung hatte sie nicht getrogen.
    „Ich bin mir nicht sicher. Die Spuren ergeben keinen Sinn."
    „Was meinst du?"
    Er runzelte die Stirn. „Daisys und Laurens Spuren enden abrupt, als wären sie von Aliens entführt worden."
    „Wie kann das angehen?"
    Er schüttelte den Kopf, setzte sich neben ihr hin und trank einen tiefen Schluck aus der Wasserflasche. „Ich weiß es nicht."
    „Was machen wir nun?"
    „Lass mich überlegen."
    Brooke ließ sich auf dem Boden nieder. Schließlich hielt sie das Schweigen nicht länger aus. „Wir scheinen nicht weiterzukommen."
    „Die Spuren führen dorthin." Er deutete auf eine kaum sichtbare Erhebung über den Baumwipfeln. Die Felswand wirkte abweisend und düster, nahezu feindselig. „Devil's Back."
    Der Name kam ihr bekannt vor, aber sie konnte sich nicht mehr erinnern, woher. „Wieso ist Lauren so weit gelaufen? Sie ist doch noch ein kleines Mädchen."
    „Sie wurde getragen."
    „Trish hat sie!" Brooke sprang auf. Adrenalin schoss ihr durch die Adern. „Wie lange weißt du das schon?"
    „Seit eben. Das Haarbüschel an dem Baumstamm hängt zu hoch, als dass Daisy es dort verloren haben könnte." Er stand auf und zeigte es ihr. „Es wurde angebracht." Er deutete auf den Boden. „Siehst du, hier enden die Spuren, so, als wären sie mit Zweigen verwischt worden."
    Eigentlich sah sie gar nichts. Der Waldboden mit seinen verrottenden Blättern wies für sie nichts Entzifferbares auf. Aber die Farben erinnerten sie an etwas. „Jack, wie heißt die Firma, deren Vorauszahlung verschwunden ist?"
    „RIAA TEK Corporation. Warum fragst du?"
    „RTC. Die Firmenfarben sind Gold und Dunkelbraun? "
    „Soweit ich weiß, ja. Wieso?"
    Sie ergriff seine Arme. „Ich weiß, wo der Scheck ist. Trish hat ihn. Als ich bei ihr nach meinem Notizbuch suchte, sah ich in einer Mappe ein Stück Papier mit den Buchstaben RTC.
    Sie hatte den Scheck versteckt, so dass ihr klettern musstet." Ihre Finger umklammerten seine Arme fast schmerzhaft. „Devil's Back. Ist dort nicht Rick zu Tode gekommen?"
    „Ja."
    Ihr fielen nun auch wieder die Zeitungsausschnitte ein. „Jack, vor einem Jahr, um diese Zeit herum, ist Rick gestorben. In den Zeitungen steht, es war ein Unfall. Was ist damals wirklich geschehen?"
    Jack wandte sich von ihr ab, entzog ihr seine Arme. Er beschattete die Augen mit einer Hand und starrte hinauf zu dem Berg.
    „Rick und Alyssa hatten sich vor dem Aufstieg gestritten", sagte er dann. „Rick war so sauer,

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