Ein gefährliches Geschenk
Außerdem gab es da dieses aufregende, palastartige Penthouse in dem luxuriösen Weltraumdomizil Olympus, das ihm als Zweitwohnung sehr gut gefallen würde.
Nie, niemals wieder würde er sich den Regeln anpassen müssen. Nie mehr vor seinen heulenden Eltern den Kotau machen, Interesse an den widerwärtigen Verwandten seiner Mutter heucheln oder all diese öden Wochenstunden in einem Büro zubringen.
Er wäre frei, so frei, wie es ihm zustand. Nach langer, langer Zeit würde er sein rechtmäßiges Erbe antreten.
»Wieder dieses blöde Büro.«
Trevor kehrte aus seinen Träumereien zurück und sah Dix, der stirnrunzelnd auf sein Taschen-Tele-Link starrte.
»Die sollen dich doch mal.« Grinsend, die Augen von arktischem Eis, legte Trevor abwehrend seine Hand auf die von Dix. »Lass sie warten.«
»Ja, die sollen mich mal.« Dix kicherte, weil der Gin sich langsam in seinen Blutbahnen ausbreitete, und schob seinen Tele-Link zurück in seine Tasche. »Ich bin so wahnsinnig unabkömmlich, dass ich meine Spesen erhöhen muss.«
An Trevors Seite betrat er das Gebäude. »Ich denke, ich werde mir den Rest des Tages freinehmen. Soll doch ein anderer eine Weile das Ding am Laufen halten. Weißt du, ich hatte schon seit drei Monaten keinen Urlaub mehr. Man kommt einfach nicht raus aus dieser beschissenen Tretmühle.«
Mit seinem Passcode erhielten sie Zugang zum Aufzug. »Du weißt ja, wie das ist.«
»Stimmt.« Als Trevor mit ihm in den Aufzug stieg, wurde ihm ganz leicht ums Herz.
»Heute Abend ist Dinnerparty. Bei Jan und Lucia. Kommst du?«
Jetzt kam ihm alles so belanglos, so nichts sagend, so klein vor. »Das langweilt.«
»Da sagst du was. Ständig das Gleiche, Tag für Tag. Dieselben Leute, dieselben Gespräche. Aber irgendwas muss man ja tun. Könnte eine kleine Aufregung vertragen, was anderes. Was Unerwartetes.«
Trevor lächelte, als sie den Aufzug verließen. »Pass auf, was du dir da wünscht«, sagte er und lachte aus vollem Hals.
Eve kam mit quietschenden Bremsen vor Dix’ Gebäude zum Stehen. Noch ehe der Portier Einwände formulieren konnte, war sie schon ausgestiegen und hielt ihm ihre Dienstmarke hin.
»Chad Dix.«
»Ist gerade reingekommen. Vor etwa zehn Minuten, mit einer Begleitung. Leider dürfen Sie hier nicht parken -«
»Ich brauche einen Grundriss von diesem Gebäude und von seinem Apartment.«
»Ich kann Ihnen nicht -«
Sie schnitt ihm mit hochgehaltener Hand das Wort ab, weil sie Roarke kommen sah.
»Ich brauche die Grundrisse, und Sie müssen mit Ihrem Überwachungssystem die Fahrstühle abschließen und die Treppenaufgänge blockieren. Roarke.« Sie riss den Kopf herum, weil sie wusste, dass er das Gewünschte eher bekäme. »Regel du das. Peabody, jetzt holen wir uns Verstärkung.«
Sie holte ihr Handy heraus, um den Commander über die Situation zu informieren.
Als sie fertig war, begann sie im Überwachungsbüro im Beisein von Feeney und McNab mit der Lagebesprechung. Das Diagramm des Gebäudes war auf dem Bildschirm.
»Wir schicken einen Uniformierten hoch zu den anderen Wohnungen auf dieser Etage.
Wir stellen fest, welche Bewohner sonst noch hier sind, und bringen sie schnell und leise nach draußen. Dann blockieren wir dieses Stockwerk wieder. Kümmern Sie sich darum«, sagte sie zu Peabody.
»Ja, Sir.«
»Notausgang in Dix’ Apartment, hier.« Sie tippte mit dem Finger auf den Bildschirm.
»Kann der von hier aus blockiert werden?«
»Gewiss.« Feeney zeigte mit dem Finger auf McNab, damit dieser sich kundig machte.
»Der kommt nirgendwo hin«, murmelte Eve. »Der wird eingeschlossen und eingekreist.
Aber Dix hilft das nichts. Wenn wir abwarten und wenn Whittier von unserer Anwesenheit nichts merkt, kommt er eventuell einfach herausspaziert. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass er Dix umbringt, sich dann seinen Preis nimmt und zu verschwinden versucht, ist groß. Das entspricht seinem Stil, seinem Muster. Gehen wir rein, haben wir einen Außenstehenden im Fadenkreuz. Wir lassen Whittier wissen, dass wir da sind und er umzingelt ist, aber er hat eine Geisel.«
»Eine Geisel muss aber am Leben sein.«
Sie sah Feeney an. »Ja, aber das muss nicht so bleiben. Riesending«, murmelte sie, als sie den Grundriss seines Apartments studierte. »Ist ein ziemlicher Palast, den Chad da hat.
Unmöglich vorherzusagen, wo sie sich aufhalten.«
»Sie sind hier ganz kumpelhaft reingekommen«, erinnerte Feeney sie. »Vielleicht nimmt er das Spielzeug nur und lässt Dix am
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