Ein gefährliches Geschenk
maßstabsgetreuen Bulldozer, Baujahr etwa 2000.«
»Wunderbares Stück, hervorragender Zustand. Weiß gar nicht, wie du den weggeben konntest.« Er grinste, während er mit ein paar Knabbernüssen die Zeit bis zu seinem zweiten Drink zählte. »Trotz des wahnwitziges Preises, den du mir dafür abgeknöpft hast.«
»Das ist genau der Punkt. Als ich ihn dir verkauft habe, hatte ich keine Ahnung, dass mein Vater ihn von seinem Vater geschenkt bekommen hat. Als ich ihn vergangenen Abend traf, kam der Alte darauf zu sprechen. Sentimentales Blablabla. Er möchte ihn sich bei mir anschauen, mit einigen der anderen Sachen. Ich brachte es nicht übers Herz, ihm zu sagen, dass ich ihn verkauft habe.«
»Nun.. «, Dix hob sein frisches Glas, »das hast du aber.«
»Ich weiß, ich weiß. Ich kaufe ihn zum vollen Preis zurück und leg noch was drauf. Das ist es mir wert, denn ich möchte wirklich keinen hässlichen Familienkrach heraufbeschwören.«
»Ich würde dir ja gern helfen, Trevor, aber ich möchte ihn wirklich nicht verkaufen.«
»Pass auf, ich verdopple die Summe, die du mir gezahlt hast.«
»Verdoppeln.« Dix’ Augen strahlten über den Rand seines Glases. »Dir scheint echt daran gelegen zu sein, den Familienkrach zu vermeiden.«
»Es zahlt sich aus, den Alten glücklich zu machen. Du kennst seine Sammlung.«
»Und beneide ihn darum«, gab Dix zu.
»Wahrscheinlich kann ich ihm ein paar Stücke abschwatzen.«
Nachdenklich biss Dix eine Olive von seinem Cocktailspieß. »Ich suche einen Schachtbohrer. Circa 1985. In dem Artikel im Modellbaumagazin hieß es, er habe einen aus erster Hand.«
»Den besorge ich dir.«
Dix machte ein Geräusch zwischen Interesse und Ablehnung. Trevor ballte die Hand zur Faust und stellte sich vor, wie er sie über den Tisch hinweg in dieses süffisante Gesicht rammen würde, bis Blut floss.
Er hatte genug Zeit vergeudet.
»Okay. Dann tu mir einen Gefallen. Leih ihn mir für eine Woche. Ich zahle dir tausend dafür, dass ich ihn haben darf, und ich besorge dir den Schachtbohrer zu einem guten Preis.« Als Dix daraufhin nichts sagte, nur weiterhin seinen Gin trank, spürte Trevor, wie seine Selbstkontrolle brüchig wurde. »Verflucht noch mal, du steckst für nichts und wieder nichts einen Riesen ein.«
»Jetzt reg dich doch nicht auf. Ich habe nicht nein gesagt. Ich versuche nur herauszufinden, welche Position zu vertrittst. Du magst deinen Vater ja nicht einmal.«
»Ich kann diesen blöden Mistkerl nicht ausstehen, aber es geht ihm nicht gut. Womöglich hat er nur noch ein paar Monate zu leben.«
»Scheiße, ist nicht wahr, oder?«
Während er mit dieser Idee spielte, veränderte Trevor seine Sitzposition und beugte sich über den Tisch.
»Wenn er herausfindet, dass ich das Stück verkauft habe, trifft ihn der Schlag. Wie die Dinge jetzt liegen, erbe ich die Sammlung. Kommt er mir auf die Schliche, wird er sie wahrscheinlich einem Museum vermachen. Und wenn das passiert, werde ich dir keins seiner Stücke aus erster Hand mehr verkaufen können, oder? Ich verliere, aber du verlierst auch dabei, mein Freund.«
»Nun, so betrachtet. . Also gut, für eine Woche, Trev, aber wir halten das fest. Geschäft ist Geschäft, vor allem zwischen Freunden.«
»Kein Problem. Trink jetzt aus, dann holen wir ihn.«
Dix warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Ich bin wirklich spät dran und sollte zurück ins Büro.«
»Dann kommst du eben noch später - und bist um einen Tausender reicher.«
Dix hob sein Glas zu einem Toast. »Das ist ein Argument.«
Bei ihrer Jagd nach einem Parkplatz auf der Thirty-Third leuchtete Eves Handy auf.
»Dallas.«
»Baxter, wir haben hier ein Problem.«
»Benutzt denn überhaupt keiner öffentliche Verkehrsmittel oder bleibt verdammt noch mal zu Hause!« Wütend über den Verkehr und den voll geparkten Gehweg, riss sie das Steuer herum, schaltete das Einsatzblaulicht ein und ließ die anderen Autofahrer hupen.
Sie blieb in zweiter Reihe stehen und gab Peabody mit einer Bewegung des Daumens zu verstehen, dass sie aussteigen sollte. »Was für ein Problem?«
»Gerade kam ein Anruf aus dem Pflegeheim, in dem Whittiers Mutter lebt. Sie ist gefallen oder ohnmächtig geworden. Hat einen Köpper ins Blumenbeet gemacht.«
»Geht es ihr schlecht?«, erkundigte sich Eve und kletterte auf den Beifahrersitz, um nicht Leib und Leben zu riskieren, wenn sie auf der Straßenseite ausstieg.
»Hat sich den Kopf angeschlagen und vielleicht auch ihren Ellbogen
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