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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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das Gewehr aus meinem Wagen geklaut", wiederholte Barter stur. „Mehr kann ich nicht sagen."
    „Wer sollte das denn gewesen sein?"
    „Ich würde es Ihnen sagen, wenn ich's wüßte."
    „Und Sie wollten das Gewehr nur deshalb beiseite schaffen, weil Sie befürchteten, die Waffe könnte Ihnen Ärger bringen?"
    „Nach allem, was im Hotel passiert war, hielt ich es für angezeigt, die Kanone verschwinden zu lassen",, bestätigte Barter. „Als ich dabei von Leutnant Hammer überrascht wurde, verlor ich den Kopf. Sie wissen ja, daß wir uns prügelten — ich sehe ein, daß ich mich dumm benommen habe. Aber wegen dieses Fehlers können Sie mir doch keinen Mord anhängen wollen!"
    „Ich hänge Ihnen gar nichts an, das wird schon das Gericht besorgen", meinte Wynn,
    „ich will nur Klarheit in den Fall bringen. Wollen Sie wirklich allein rösten, Barter?"
    „Was soll das heißen?"
    „Wollen Sie die ganze Geschichte allein ausbaden? Wollen Sie im Zuchthaus landen, während Ihre mitschuldigen Kollegen ein feines Leben führen und sich die Hände reiben, weil sie noch einmal davongekommen sind?"
    „Meine Freunde sind okay", sagte Barter rau. „Sie werden es nicht schaffen, mich gegen sie aufzuhetzen."
    Die Tür öffnete sich und ein Beamter kam herein. Auf einem Tablett brachte er einige Wachsbecher mit dampfendem Kaffee. Er bediente zunächst die drei Beamten, die sich im Raum befanden, dann stellte er auch einen Becher vor Barter hin.
    Der griff danach und schnupperte daran. „Der Kaffee im ,Bahama‘ ist besser", sagte er.
    „Im ,Bahama' ist vieles besser", meinte Wynn. „Aber damit ist es jetzt aus für Sie."
    „Abwarten", meinte Barter.
    Die Tür öffnete sich abermals. Clive betrat das Büro. Er trat hinter Wynn und drückte ihn auf den Stuhl zurück, als der Sergeant sich erheben wollte.
    „Kommen Sie gut voran?"
    „Barter behauptet, sein Gewehr sei von einem anderen benutzt worden."
    „Schicken Sie ihn zurück im die Zelle", sagte Clive.
    „Endlich mal ein vernünftiges Wort!" meinte Barter und nahm einen tüchtigen Schluck aus dem Becher.
    „Dich kriegen wir schon noch weich!" sagte Wynn mit einem wütenden Blick auf Barter.
    „Wir haben ihn schon weich", meinte Clive. „Ich komme gerade von Martineux."
    „Sie waren bei dem Alten?"
    „Ja. Er hat gesungen. Raoul und er haben Rauschgift verkauft — in Crosleys Auftrag."
    „Was Sie nicht sagen!" höhnte Barter. „Und was habe ich damit zu tun?"
    „Sie stecken bis über beide Ohren in dem Geschäft mit drin", sagte Clive.
    „Dumme Phrasen bringen mich nicht auf die Gerichtsbank, Leutnant."
    „Das ist mir klar, Barter, aber Sie werden zugeben müssen, .daß sich die Waage immer mehr zuungunsten der Crosley-Bande senkt. Jetzt wird es ernst, mein Lieber — und nicht nur für Sie!"
     
    25
     
    Barter wollte etwas antworten, aber in diesem Moment klingelte das Telefon. Wynn nahm den Hörer ab und meldete sich. Beim Zuhören runzelte er die Augenbrauen und blickte zu Clive in die Höhe. Dann legte er die Hand über die Sprechmuschel und sagte: „Gloria Reith will Sie sprechen, Leutnant!"
    „Was denn, jetzt? Es ist elf Uhr."
    Wynn nickte. „Es sei dringend, behauptet sie."
    „Läßt sich das nicht telefonisch erledigen? Ich hätte nichts dagegen, mal eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Allmählich weiß ich gar nicht mehr, wie so ein Bett aussieht."
    „Sie will mit Ihnen unter vier Augen reden", sagte Wynn.
    „All right", seufzte Clive. „Sagen Sie ihr, daß ich komme."
    „Der Leutnant fährt gleich los", meldete Wynn und legte dann den Hörer auf die Gabel zurück.
    „Was die Ihnen schon erzählen kann!" höhnte Barter giftig. „Der können Sie ja doch nicht glauben."
    „Kennen Sie denn Gloria Reith?" fragte Wynn lauernd.
    „Flüchtig."
    „Sie haben wohl Angst, daß sie auspacken könnte, was?"
    Barter lachte. Es klang gekünstelt. „Wer glaubt schon einer Gloria Reith?"
    „Das kommt ganz darauf an, was sie zu sagen hat", meinte Clive und ging zur Tür.
    Eine halbe Stunde später saß er Gloria Reith in ihrem Krankenzimmer gegenüber. „Sie sind allein gekommen?"
    „Ja."
    „Wer soll dann das Protokoll aufnehmen?"
    „Welches Protokoll?" fragte Clive.
    „Ich möchte eine Aussage machen."
    „Sergeant Wynn sagte mir, daß Sie mich unter vier Augen zu sprechen wünschen."
    „Das muß er falsch verstanden haben."
    „Well, schießen Sie los — worum geht es?"
    Gloria blickte ihn an. „Mein Mann ist von Crosleys Leuten erschossen

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