Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)
Bahn. Ich hoffe, du nutzt die Zeit auch gut – ich habe keine Lust, zu lange mit der gleichen Frau rumzuhängen.“
Dionysos’ genervter Blick ließ Triton schmunzeln. Sein Freund würde es für eine oder zwei Wochen aushalten müssen. Wie schwer konnte so was denn sein? Und mit etwas Glück würde die Pflegerin sich als eine nette Ablenkung für Dionysos erweisen, und vielleicht würde sie ihn sogar ein oder zwei Dinge lehren.
„Selbst deine Nur-eine-Nacht-Regel muss mal gebrochen werden. Genieße es!“, riet Triton.
„Sagt Herr Ich-binde-mich-nicht . Ich frage mich, was du sagen würdest, wenn du an meiner Stelle wärst.“
Triton gab ein trockenes Lachen von sich. „Reg dich nicht auf. Ich werde diese Frau für eine oder zwei Wochen umgarnen, und sie wird sich in mich verlieben. Es wird die reinste Folter sein.“
Reinste Folter, ja. Schon jetzt konnte er sie kaum aus seinem Kopf verbannen. Letzte Nacht hatte die Vorfreude darauf, sie heute zu sehen, Hackfleisch aus seinen Bemühungen gemacht, eine gute Nachtruhe zu finden. Sein Körper hatte mit Lust gepocht, als er an ihre üppigen Kurven, ihre glatte Haut und ihren berauschenden Duft gedacht hatte. Und in seiner Brust war eine sonderbare Sehnsucht nach ihrer Nähe entstanden, aber er ignorierte dieses seltsame Gefühl und konzentrierte sich stattdessen auf sein Verlangen nach ihr.
Wenn er nicht bald seine Hände auf sie legen konnte und seine harte Lanze in ihre Hitze eintauchte, würde er bald in Flammen heißer als der Hades aufgehen. Die Lust, die ihn packte, wann immer er an sie dachte, hielt seinen Schwanz in einem permanenten Zustand der Halb-Erektion, nur um dann voll anzuschwellen, wenn seine Gedanken länger als fünf Sekunden bei ihr verweilten. Nun, seine fünf Sekunden waren schon wieder mal abgelaufen.
„Da.“
Triton folgte Dionysos’ ausgestrecktem Arm, als er auf eine Person zeigte, die zu Fuß in Richtung Sophias Haus marschierte.
„Los geht’s!“, kündigte Triton an und bewegte sich.
Dionysos hielt ihn am Arm zurück. „Ich hab’s mir anders überlegt.“
„Du kannst dich jetzt nicht da rausreden. Du hast es versprochen.“
Dionysos warf ihm einen angewiderten Blick zu. „Ich weiß, was ich versprochen habe. Aber das da war nicht abgemacht.“ Er deutete auf die Person, die jetzt an der Tür stand und klingelte. „Das ist ein Mann.“
Triton zuckte die Achseln. „Na und? Benütze mal deine Fantasie.“
„Und mach was?“
„Was du am besten machst.“
Dionysos schüttelte den Kopf. „Kommt ja gar nicht in Frage. So was mache ich nicht, nicht mal für dich.“
Triton packte seinen Freund am Arm und zog ihn in Richtung Haus. „Nimm ihn auf eine Sauftour mit, das kann doch nicht so schwer sein, oder?“
Ein nervöses Lachen entkam der Brust seines Freundes. „Sauftour? Sicher, ja, natürlich, du hast Recht.“
Triton warf ihm einen neugierigen Blick zu. „Was hast du denn gedacht?“
„Nichts. Gar nichts.“
Einen Augenblick später erreichten sie die Tür, und Dionysos klopfte dem Mann auf die Schulter. Als er sich umdrehte, blickte Triton in das Gesicht eines Mannes, der Anfang Dreißig war, attraktiv, aber nicht übermäßig gut aussehend. Seine Haut hatte die Farbe von Milchschokolade, und seine Augen waren eine Mischung aus grau und blau.
„Entschuldigen Sie“, begann Triton. „Sind Sie hier, um Sophia Baker aufzusuchen?“
Der Mann nickte. „Ja, die Agentur schickt mich.“
„Ah, ja, da gab es eine geringfügige Änderung der Pläne“, übernahm Dionysos das Gespräch.
Triton beobachtete, wie sein Freund dem Pfleger tief in die Augen sah und seine hypnotischen Kräfte einsetzte. Ein paar Sekunden später legte er seine Hand auf die Schulter des Mannes und führte ihn weg.
Triton hatte keine Zeit, seine Gedanken zu sammeln, da sich die Tür plötzlich öffnete.
Der kurzstämmige Mann wischte sich seine mit Farbe beschmutzten Hände auf seiner ebenso verdreckten Hose ab und blickte zu ihm auf.
„Ich nehme an, du bist nicht der Elektriker“, bemerkte er nüchtern.
Triton räusperte sich, froh, noch ein paar Minuten Zeit zu haben, bevor er Sophia gegenüberstehen würde. Er brauchte noch ein paar Momente, um das Pochen in seinem Herzen unter Kontrolle zu bekommen. Warum es wie ein Presslufthammer schlug, wusste er nicht.
„Ich bin hier, um Miss Baker, Sophia Baker zu sehen.“
Der Arbeiter deutete mit dem Daumen auf die Treppe hinter sich. „Sie war gerade noch in der
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