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Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)

Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)

Titel: Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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„Michael, wie bist du reingekommen?“ Hatte jemand die Hintertür offen gelassen?
    Michael nahm den Teller aus ihrer Hand und bewegte sich. Sie hörte die vertrauten Töne der Mikrowelle, als er die Zeit eintippte. „Der Handwerksmeister gab mir einen Schlüssel. War auch gut so, da ich ja sehen kann, dass du ganz alleine und hilflos bist.“
    „Ich bin nicht hilflos“, protestierte sie, aber er nahm sie nicht zur Kenntnis.
    „Ich bin hier, um dir zu helfen. Ich habe gehört, dass Francescas Chef sich ein Bein gebrochen hat, und dass sie jetzt seine Aufgaben übernehmen muss.“
    „Wie hast du das herausgefunden?“ Sophia mochte die Tatsache nicht, dass er bereits wusste, dass Francesca nicht in der Lage wäre, ihr zu helfen. Sie fühlte sich beobachtet. Wo sonst noch hatte Michael schon herumgeschnüffelt? Ein unangenehmes Gefühl stieg in ihrem Bauch hoch.
    „Du vergisst, dass dies eine kleine Stadt ist. Jeder kennt jeden. Mach dir keine Sorgen, ich bin hier um zu helfen.“ Michael Stimme klang lässig und locker, als ob der Streit im Krankenhaus nie stattgefunden hätte.
    „Ich habe dir bereits gesagt, dass ich deine Hilfe nicht brauche. Das hat sich nicht geändert.“ Sie wollte ihn hier nicht, nicht einmal jetzt, wenn sie jegliche Hilfe, die sie bekommen konnte, benötigte.
    „Sei nicht albern. Wie willst du dich denn halb blind im Haus zurechtfinden?“
    Seine Worte taten weh. Tat er dies mit Absicht, sie ständig daran zu erinnern, dass sie jetzt behindert war? Als ob sie das nicht selbst wusste. Tränen begannen, hinter ihren Augen zu brennen. Sie drängte sie zurück. Sie würde ihm nicht die Genugtuung geben, sie so zu sehen. Mit einer schnellen Bewegung drehte sie sich von ihm weg und griff nach der Arbeitsplatte.
    „Ich habe Hilfe engagiert. Also musst du dich nicht um mein Wohlbefinden sorgen.“ Als ob er das je getan hätte.
    „Du hast Hilfe engagiert? Du willst einen Fremden dafür bezahlen, dir zu helfen, wenn ich dir meine kostenlos anbiete? Mach dich nicht lächerlich!“ Michaels Empörung durchfuhr sie wie ein Messer.
    „Kostenlos?“ Sie hob ihre Stimme nicht, wollte keinen weiteren Streit beginnen, vor allem nicht, wenn sie alleine mit ihm war. „Nichts, was du tust, ist kostenlos. Du hast noch nie eine einzige Sache in deinem Leben getan, für die nicht jemand am Ende zahlen musste.“
    „Das ist nicht wahr.“
    „Ist es das nicht? Ich bin müde, Michael, und ich habe dich satt. Es war Elenis Entscheidung, dir das Haus nicht zu geben, nicht meine. Ich habe dir gesagt, was ich dir anbieten kann, aber das wolltest du nicht –“
    „Wirf mir doch keinen Knochen zu! Glaubst du, du machst das Richtige, indem du Fremde in unser Haus bringst? Zahlende Gäste? Das ist entwürdigend! Wir sind hier aufgewachsen, und so ehrst du diese Erinnerungen, indem du unser Zuhause zu einem Ort machst, wo jeder der zahlt, seine schmutzigen Füße hochlegen kann?“
    Die Feindseligkeit in Michaels Stimme erfüllte den Raum und machte die Luft stickig. Sophia atmete scharf ein. „Was wirfst du mir vor? Dass ich versuche mir mein Zuhause zu erhalten? Ich habe auch Erinnerungen hier. Und ich werde dieses Haus nicht verlassen. Wenn das bedeutet, dass ich das Haus mit zahlenden Gästen teilen muss, damit ich die Erbschaftssteuer bezahlen kann, dann nehme ich das in Kauf.“
    Die weichen Pings der Mikrowelle unterbrachen ihre Worte. Sie drehte sich um und öffnete die Tür. Michael trat hinter sie und kam ihr zuvor. Er zog den Teller heraus und stellte ihn auf den Tresen vor ihr.
    „Verdammt noch mal, Sophia, ich habe meine Hilfe angeboten. Was willst du denn noch von mir?“
    „Ich will, dass du gehst.“ Sie fühlte sich ausgelaugt.
    „Das kann ich nicht tun. Wir sind eine Familie. Familie hält zusammen, wenn die Zeiten hart sind.“
    „Es ist alles in Ordnung.“ Nun, nichts war in Ordnung, weder körperlich, noch emotional, noch finanziell, aber sie biss sich lieber die Zunge ab, als Michael um Hilfe zu bitten. Sein Preis für diese Hilfe war zu hoch. Sie würde lieber jemanden bezahlen, ihr zu helfen.
    „Du hast doch gerade gesagt, dass du die Erbschaftssteuer zahlen musst. Also leugne es nicht! Du brauchst Hilfe. Wenn wir unsere Ressourcen bündeln würden, müsstest du dich nicht um alles alleine kümmern.“ Seine Hände fuchtelten im Raum herum.
    „Unsere Ressourcen bündeln? Das letzte Mal als ich nachschaute, hattest du keine Ressourcen. Das letzte Mal, als ich dich vor Elenis Tod

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