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Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)

Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)

Titel: Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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sah, hattest du ihre Unterschrift gefälscht und einen Scheck von ihrem Konto eingelöst. Du hast sie ausgenommen. Sind das die Ressourcen, von denen du redest, Michael? Ist das, was du vorhast, wieder von jemanden zu bestehlen?“
    Sie hatte ihn nicht anklagen wollen, aber er konnte leider ihre Hinweise, dass er verschwinden sollte, nicht verstehen.
    „Das war ein Missverständnis, und das weißt du auch.“ Seine Verteidigung war bestenfalls lahm. Es war kein Missverständnis gewesen. Sophia hatte ihn auf frischer Tat ertappt.
    „Du hast Glück gehabt, dass sie nicht zur Polizei gegangen ist. Sie hätte es tun sollen. Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, hätte ich es getan. Vielleicht hättest du dann endlich was gelernt.“ Sie schluckte eine Träne hinunter, während sie sich erinnerte, wie enttäuscht Eleni gewesen war, als sie herausgefunden hatte, was er getan hatte. Sie hatte stundenlang geweint und sich Vorwürfe gemacht, dass sie als seine Ersatzmutter gescheitert war.
    „Ich habe mich geändert. Die Dinge sind jetzt anders. Ich bin jetzt sauber. Ich spiele nicht mehr. Ich bin weg von den Drogen. Vertrau mir! Ich bedauere, was damals passiert ist, das tue ich wirklich. Ich war nicht ich selbst, aber –“
    „Aber was, Michael? Hast du endlich ein Gewissen entwickelt?“, spottete sie.
    „Ich hatte immer ein Gewissen. Du brauchst gar nicht so selbstgerecht tun. Ich bin nicht der Einzige in diesem Haus, der Probleme hatte. Oder hast du vergessen, wie oft ich dich gedeckt habe, wenn du behauptet hast, seltsame Kreaturen zu sehen, die nicht da waren?“
    Sophia schnappte nach Luft und legte ihre Hand auf ihren Mund. Nein, sie hatte die seltsamen Geschöpfe nicht vergessen, die sie als Kind gesehen hatte. Dass er dies jetzt hervorzog, das war gemein.
    „Nein, du hast es nicht vergessen, nicht wahr?“, fuhr er fort zu spotten. „Ich war damals für dich da. Ich habe dich davon abgehalten, Eleni davon zu erzählen, damit sie dich nicht zum Arzt schicken würde. Was glaubst du denn, dass die mit dir gemacht hätten? Das weißt du doch, oder?“
    „Hör auf, bitte hör auf“, stammelte Sophia, ihre Stimme nur ein atemloses Flüstern. Sie wollte nicht daran erinnert werden, nicht jetzt, niemals mehr.
    „Sie hätten dich in die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses eingeliefert, genauso wie sie es mit deiner Mutter vorgehabt hatten, wenn sie nicht bei dem Bootsunfall umgekommen wäre. Ja, wenn ich nicht da gewesen wäre, um dich abzuhalten, Eleni jedes Mal davon zu erzählen, wenn du glaubtest jemanden zu sehen, dann hätten sie dich mit all den Spinnern eingesperrt. Und so bedankst du dich dafür?“
    Michaels große Silhouette ragte über ihr auf, bedrängte sie. Sie wollte nicht an jene Tage erinnert werden. In ihren Träumen hatte sie Geschöpfe aus einer anderen Welt gesehen, sogar mit ihnen gesprochen. Es hatte Monate vor jenem Tag am Strand angefangen, als sie einen Mann im Meer gesehen hatte. Sie hatte auch andere gesehen: Feen, Zwerge, Geschöpfe aus anderen Welten – Wesen aus der Luft und dem Meer, sogar Götter.
    Sie hatte Eleni zuerst davon erzählt, aber ihre Tante hatte angefangen, über ihr Wohlbefinden besorgt zu sein, und deshalb hatte Michael ihr geraten, Eleni anzulügen und zu behaupten, die Kreaturen wären verschwunden. Sie hatte ihre Tante angelogen, weil sie befürchtete, dass sie weggeschickt würde.
    Sophia spürte die Nässe auf ihren Wangen und erkannte, dass sie weinte. Sie drückte ihre Hände gegen Michael Brust und schob ihn aus dem Weg, bevor sie durch die Küche stolperte.
    „Wir unterhalten uns morgen darüber“, rief er ihr nach, als sie durch die Tür in den Flur trat.
    „Nein!“, krächzte sie, ihre Kehle ausgedörrt.
    Sie fand das Geländer und benutzte es, um ihren Weg nach oben in ihr Zimmer auf der zweiten Etage zu finden. Auf unsicheren Füßen betrat sie ihr Schlafzimmer und knallte die Tür zu. Ihre Hände zitterten, als sie den Schlüssel im Schloss drehte.
    Als sie das Bett erreichte, ließ sie sich darauf fallen. Die Geister ihrer Vergangenheit hatten sie eingeholt. Seit über zehn Jahren hatte sie nicht mehr an die Geschöpfe, die sie als Kind gesehen hatte, gedacht. Aber ein paar Worte von Michael hatten die Erinnerung wieder zurückgebracht.
    Sie konnte nicht erlauben, dass Michael im Haus blieb. Er würde jede Gelegenheit nutzen, sie an all die Dinge, die sie vergessen wollte, zu erinnern, vor allem an ihre Angst, dass sie an einer

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