Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)
unendlich nachsichtig sein, alles und jedem vergeben. Nicht einmal, als er noch ein wilder Jugendlicher gewesen war, hatte sie ihn jemals bestraft. Sein Vater war jedoch ein ganz anderer Typ: so zornig wie Hades und ohne Takt. Aber er verhielt sich immer fair. Wann immer Triton und sein Halbbruder Orion sich stritten, hielt Poseidon sich heraus und blieb unparteiisch.
„Triton?“ Der Klang von Sophias zögernder Stimme war so unwiderstehlich wie eine liebliche Sirene und zog ihn aus seinen Gedanken.
„Ja?“, antwortete er und trat in den Flur.
Sie stand in der Tür zu ihrem Zimmer, noch immer mit dem Bademantel bekleidet.
„Würdest du mir helfen, ein geeignetes Kleid zu finden? Ich muss heute Morgen professionell aussehen.“
Er machte nur wenige Schritte, um den Abstand zwischen ihnen zu überbrücken, begierig, ihr nahe zu sein. „Natürlich, dafür bin ich ja hier, nicht wahr?“
Triton hatte keine Ahnung, was ein Krankenpfleger tat, aber sicherlich beinhaltete dies nicht, dass er ihr beim Anziehen helfen sollte. Er würde keine Einwände dagegen einlegen, aber niemand hatte soviel Glück, nicht einmal ein Gott. Obwohl der Gedanke ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Er konnte sich vorstellen, wie er sie von diesem abscheulichen Bademantel befreien würde, bevor er seine Augen über ihren Körper schweifen lassen würde. Dann würde er ihren Körper mit sexy Unterwäsche bekleiden, dann ein noch heißeres Kleid, eines, das ihre Kurven betonte, sodass er den ganzen Tag den Anblick genießen konnte. Triton schluckte die Lust hinunter, die aus seiner Leistengegend heraufstieg.
Er folgte ihr ins Schlafzimmer, das ähnlich wie seines eingerichtet war. Der Schrank, vor dem sie stehen blieb, war bis in die Ecken mit Kleidung vollgestopft. Kein Wunder, dass Sophia Hilfe brauchte. Selbst ein Sehender würde Schwierigkeiten haben, etwas darin zu finden.
„Ich suche nach meinem marineblauen Kleid.“
„Na, lass mich mal sehen.“ Triton durchwühlte den Schrank auf der Jagd nach dem besagten Kleid. Er zog ein dunkelblaues Kleid hervor und warf einen kritischen Blick darauf. Sie wollte diesen öden Fetzen tragen? Nicht, wenn er etwas zu sagen hätte!
Mit einem Seufzer hing er es in die tiefste Ecke des Schrankes zurück, in der Hoffnung, sie würde es nie wieder finden. „Tut mir leid, aber ich sehe kein dunkelblaues Kleid. Lass mich was anderes für dich finden.“
„Oh, nein“, beschwerte sie sich hinter ihm, „aber ich muss doch heute den Bankmanager aufsuchen. Ich muss konservativ aussehen, da ich ihn darum bitten will, meinen Kredit zu verlängern.“
Triton grinste. Wenn sie versuchen wollte, einem Mann einen Gefallen zu entlocken, hatte er genau das Richtige für sie. Er zog ein weich fließendes Sommerkleid hervor, eine Mischung aus sanften Blau- und Grüntönen, die ihn an das Meer erinnerten. Das dünne Material würde ihre Kurven liebkosen und sie wie eine Nymphe erscheinen lassen. Kein Mann wäre in der Lage, ihr zu widerstehen.
Kein Mann?
Nein, das würde nicht funktionieren. Was würde passieren, wenn der Bankmanager mehr anbot als nur das Darlehen zu verlängern? Er würde keinem anderen Mann erlauben, sie so anzusehen. Triton ignorierte den Knoten in seinem Magen und schrieb ihn der Tatsache zu, dass er das Frühstück hatte ausfallen lassen. Unmöglich konnte er auf den Bank-Manager eifersüchtig sein, aber – beim Olymp – er würde das Schicksal nicht herausfordern.
Triton langte noch einmal in die hintere Ecke des Schrankes. Das marineblaue Kleid wäre genau das richtige. Aber sobald sie nach dem Termin zurück im Haus waren, würde er sie dazu bringen, sich etwas Schmeichelhafteres anzuziehen. Vielleicht nicht sofort, aber sobald alle Bauarbeiter das Haus verlassen hatten.
„Oh, schau mal. Da ist ja das marineblaue Kleid“, verkündete er mit dem Kleid auf dem Bügel in der Hand.
Sophia griff danach. „Vielen Dank. Du bist ein Lebensretter.“
Er reichte ihr das Kleidungsstück. „Dann lasse ich dich mal alleine, damit du dich anziehen kannst.“
Eine leichte Röte stieg in ihre Wangen. Sie sah plötzlich wie ein junges Mädchen aus.
Sophia hörte Tritons Schuhe auf dem hölzernen Boden widerhallen, als er sich zum Gehen wandte. Im Krankenhaus hatte sie einige männliche Krankenpfleger gehabt, die ihr geholfen hatten sich anzuziehen, vor allem direkt nach ihrer Operation, als sie völlig desorientiert gewesen war. Während es ihr jetzt viel besser ging,
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