Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)
mehr willkommen bist. Meine Geduld mit dir ist erschöpft.“ Es war an der Zeit, ihm zu zeigen, dass er sie nicht mehr herumschubsen konnte. „Wenn du jetzt nicht sofort gehst, werde ich zur Polizei gehen und eine Verfügung gegen dich erwirken, damit du mein Haus nicht mehr betreten darfst.“
Sie konnte Michaels Reaktion nicht sehen, aber sie hörte ihn scharf einatmen. Für ein paar Sekunden herrschte Stille, bevor er antwortete. „Ich gehe jetzt. Aber ich rate dir, dir nochmals zu überlegen, wem du wirklich vertrauen kannst. Ich bin deine Familie. Er ...“ Michael zeigte mit seinem Finger auf Triton. „... ist ein Fremder.“
Sie hörte, wie Michael sich auf seinen Fersen umdrehte und im Haus verschwand. Augenblicke später knallte die Haustür zu.
Sophia war alleine – alleine mit Triton. Sie schluckte schwer. Als er sich neben sie setzte und ihre Hand nahm, entzog sie sich seinem Griff. Innerhalb von wenigen Tagen waren sie sich nahe gekommen, doch was wusste sie schon wirklich über ihn?
„Ist was nicht in Ordnung?“, fragte er, sein Ton besorgt.
Sie hätte sich nicht so mit ihm gehen lassen sollen. Eine Beziehung mit jemandem anzufangen, von dem sie abhängig war, war keine gute Idee. Schon jetzt brauchte sie ihn für so viele Dinge in ihrem täglichen Leben. Sie war zu verletzlich, und selbst wenn Triton es gut meinte, konnte sie nicht zulassen, dass sie sich emotional von ihm abhängig machte. Nicht jetzt. Und vielleicht waren die Dinge, die sie empfand, sowieso nicht wahr. Nach allem, was sie seit dem Unfall durchgemacht hatte, konnte sie nicht mehr sicher sein, dass die Anziehungskraft, die sie Triton gegenüber fühlte, echt war oder nur eine Nebenwirkung ihre Angst und Einsamkeit. Sie brauchte Zeit, um über das, was mit ihr geschah, nachzudenken.
„Es tut mir leid, Triton, ich kenne dich nicht wirklich. Ich weiß nicht mehr, wem ich vertrauen kann.“
„Du glaubst doch nicht, was dein Cousin behauptet hat.“
„Michaels Meinung ist mir egal. Aber dies hier, all dies ...“ Ihre Stimme brach ab. Sie wusste nicht, wie sie es ihm erklären sollte.
Triton streichelte ihre Hand. „Dies hier fühlt sich gut an. Ich mag es, mit dir zusammen zu sein.“
Sophia schüttelte den Kopf und versuchte, nicht der Wärme seiner Berührung zu erliegen. „Es geht alles zu schnell. Ich kenne dich erst weniger als eine Woche.“
„Ist das wirklich wichtig?“
„Ich weiß es nicht. Triton, es tut mir leid, aber ich muss nachdenken. Ich weiß nicht, was du von mir willst.“
"Sophia, ich will nur dein Bestes. Ich bin hier, um mich um dich zu kümmern. Nichts hat sich geändert. Du kannst es mir nicht anlasten, dass ich mich zu dir hingezogen fühle.“
„Nein, das kann ich nicht. Aber ich muss es nicht weitergehen lassen. Nicht jetzt. Nicht mit allem, was hier los ist.“
Sie sprang von der Couch und trat zurück.
„Bitte, schließ mich nicht aus!“, flehte er.
„Gib mir etwas Zeit!“
Mit letzter Kraft fand sie den Weg zur Tür ins Haus und rannte die Treppe hinauf, obwohl sie sich in Wirklichkeit Triton in die Arme werfen wollte.
21
In dem Moment als Orion gesehen hatte, wie Triton Sophia küsste, hatte er einen Entschluss gefasst. Er würde sicherstellen, egal welche Methode er anwenden musste, dass ihre zerbrechliche Beziehung nicht überleben würde. Er war nicht davon überzeugt, dass Eros’ Plan, Triton in einen liebeskranken Welpen zu verwandeln, funktionieren würde. Als der Mann, den die Frau Michael genannt hatte, auf der Bildfläche erschienen war, hatte sich in Orions Kopf schnell ein Plan entwickelt.
Orion lehnte an einem der Bäume, die die Straße säumten, und wartete darauf, dass der Mann das Haus verließ. Er musste nicht lange warten: Der Streit war kurz gewesen, und die Worte waren von der Terrasse auf der zweiten Etage bis hier unten zu hören gewesen. Tritons Position bröckelte bereits. Alles, was Orion jetzt tun musste, war, ein paar gut platzierte Stöße auszuteilen und Tritons instabiles Kartenhaus würde in sich zusammenfallen. Und wer wäre besser dafür geeignet, ihm diese Stöße zu versetzen, als ein Sterblicher, den Orion leicht manipulieren konnte?
Nachdem die Eingangstür zugefallen war, verfolgte Orion Michael auf dem Bürgersteig. Zwei Blöcke weiter fühlte er sich sicher genug, ihn anzusprechen, ohne dass Triton Wind davon bekam.
Mit einem Fingertipp auf Michaels Schulter machte Orion auf sich aufmerksam. Michael drehte sich sofort
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