Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)
sich an der Kücheninsel ab. Obwohl Triton sie gebeten hatte, sich im Garten auszuruhen, konnte sie jetzt nicht untätig herumsitzen. Sie musste sich beschäftigen, während Triton sich im Obergeschoss mit zweien seiner Freunde die Dusche und den Deckenventilator genauer ansah.
Wenn sie sich doch nur mit etwas beschäftigen könnte, während sie wartete. Triton hatte darauf bestanden, dass er sich der Sache annahm. Der Ton in seiner Stimme hatte ihr gezeigt, dass er es besser fand, wenn sie während der Ermittlungen, warum der Deckenventilator heruntergefallen war und warum sie das Wasser nicht abdrehen konnte, nicht anwesend war.
„Miss Baker?“ Sie drehte sich zu der weiblichen Stimme hinter ihr um. „Ich bin Alice, Gregs Frau.“
„Alice?“ Sophia kramte in ihrem Kopf, um sich zu erinnern, warum Gregs Frau sie besuchen würde. Sie wusste, dass es etwas gab, das sie erst gestern mit ihm besprochen hatte. Aber für einen Moment war ihr Kopf ganz leer.
„Greg ist heute zuhause geblieben, weil er krank ist, aber er sagte mir, Sie wollten mich sehen.“ Die Frau machte eine Pause. „Wegen der Stelle.“
Jetzt erinnerte sie sich. „Oh, ja natürlich. Bitte, kommen Sie herein.“ Trotz allem, was in der vorherigen Nacht geschehen war, sowohl das Gute als auch das Schlechte, ging ihr Leben weiter. Sie hatte noch immer Pflichten und eine davon war, diese Pension zu leiten. Und ohne Personal würde sie nicht in der Lage sein, sie zu führen.
Sophia streckte ihre Hand in Alices Richtung. Die Frau schüttelte sie.
„Ich habe gestern Abend meinen Lebenslauf abgetippt.“ Alice schob ihr ein Blatt Papier entgegen.
„Sie hätten sich nicht die Mühe machen sollen.“
„Oh, heißt das, dass Sie die Stelle schon vergeben haben?“ Ihre Stimme trug die Art von Panik in sich, wie sie nur ein verzweifelter Mensch haben konnte.
Sophia bereute sofort ihre taktlose Bemerkung und erklärte: „Nein, nein. Habe ich nicht. Ich kann Ihren Lebenslauf nur nicht lesen. Hat Ihr Mann nicht erwähnt, dass ich fast blind bin?“
Ein Seufzer der Erleichterung entkam Alice. „Oh, Gott sei Dank.“ Sofort schien Alice zu erkennen, wie dies klingen musste. „Ich meine, nicht dass Sie blind sind, aber wegen des Jobs. Es tut mir leid. Ich meine, es tut mir leid zu hören, dass Sie blind sind. Ich meine ...“ Ihr Stammeln war Beweis ihrer Nervosität.
Sophia griff nach ihr und tätschelte ihren Arm. „Nein, das ist ganz in Ordnung. Sie brauchen einen Job, und ich brauche eine Haushälterin und Köchin für die Pension.“
„Es tut mir leid, ich wollte wirklich nicht ...“
„Alice, bitte, keine weiteren Entschuldigungen. Da ich Ihren Lebenslauf nicht lesen kann, warum erzählen Sie mir nicht, was Sie bisher gemacht haben? Ich glaube, ich kann mich erinnern, gehört zu haben, dass Sie für die alte Mrs. Winterbottom gearbeitet haben.“
Alice atmete aus. „Ja, ich habe Mrs. Winterbottom über zehn Jahre das Haus geführt. Und dann starb sie vor zwei Jahren. Sie haben es wahrscheinlich gehört? Lungenentzündung. Danach haben ihre Erben das Haus aufgegeben und es verkauft. Ich fand Arbeit in einer Bäckerei auf der Broad Street, aber die mussten nur wenige Monate später wieder zumachen. Danach fand ich eine andere Stelle als Haushälterin bei Mrs. Carlisle, aber die Kinder haben sie in einem Pflegeheim untergebracht. Wirklich schade war das.“
Sophia nickte. Sie hatte von Mrs. Carlisle gehört, kannte sie aber nicht persönlich. „Können Sie gut kochen und backen?“
„Natürlich.“
„Die Köchin hier müsste sich ums Frühstück kümmern und dann für den Nachmittagstee backen. Kein Abendessen. Glauben Sie, Sie fühlen sich dem gewachsen?“
„Warten Sie hier.“ Für einen Moment verschwand Alice aus der Küche, kam dann mit einer Tüte in der Hand zurück. Sie durchwühlte sie und zog etwas heraus. Als ein Deckel geöffnet wurde, drang der süße Duft von frischen Backwaren in Sophias Nase.
„Hier, probieren Sie. Ich habe das gestern Abend gebacken.“ Alice drückte ihr ein quadratisches Stück Kuchen in die Hand.
„Was ist es?“
„Beißen Sie hinein, und Sie werden schon sehen.“
Sophia nahm einen vorsichtigen Bissen, dann verbreitete sich der Geschmack von Schokolade, die auf ihrer Zunge schmolz, in ihrem Mund. „Mmm, Brownies.“ Sie kaute für einen Moment genüsslich und vergaß alles um sich herum. Es war das beste Brownie, das sie je gegessen hatte. Sie schluckte, dann räusperte sie sich.
Weitere Kostenlose Bücher