Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
Vom Netzwerk:
wollte.
    „Nein. Ich weiß nicht, wo sie wohnt“, spottete er. „Ich habe sie erst vor ein paar Tagen kennengelernt. Wir trafen uns immer in Vivians Café.“
    „Ich kenne Vivians Café. Großartiges Gebäck“, fügte Eros hinzu.
    „Wunderbar.“ Hermes leerte den Rest seines Glases.
    „Ich muss sagen, ich habe mich noch nie so offensichtlich von einer Frau benutzen lassen. Wie fühlt es sich an, wegen eines Kleidungsstückes ausgenutzt zu werden?“, fragte Eros.
    Hermes kniff die Augen zusammen und blickte auf Eros, wobei er versuchte, seine wahren Gefühle zu verbergen. Es hatte sich wunderbar angefühlt, außergewöhnlich befriedigend und überaus süchtig machend. Mit Penny zu schlafen, hatte ihm den Verstand geraubt. Und sicherlich seine Fähigkeit, klar zu denken, beeinträchtigt, wenn er immer noch dasselbe Verlangen nach ihr verspürte wie in der Nacht zuvor.
    „Genug davon. Wir brauchen einen Plan, um die Sandalen zurückzubekommen, bevor im Hades die Hölle los ist“, sagte Triton.
    „Im Hades ist schon die Hölle los“, murmelte Hermes. „Die Seelen stapeln sich; die Arbeiter streiken, und das Abkommen, das Zeus Hades vorgeschlagen hat, wird niemals zustandekommen, wenn keiner der Götter teleportieren kann. Wer weiß, wo Zeus gerade feststeckt. Er wird mir den Arsch aufreißen!“ Hermes schlug seine Faust gegen das Bücherregal und nahm die Weinflasche vom Tresen, wo Dio sie hingestellt hatte, nachdem er sein Glas wieder gefüllt hatte.
    „Also, sich zu betrinken und die Einrichtung zu zerstören, wird uns nicht helfen. Wenn du nichts dagegen hast, dann lass uns einen Plan schmieden“, meinte Triton.
    „Du weißt also wirklich nicht, wo sie wohnt?“, fragte Eros.
    „Bist du taub?“, entgegnete Hermes und erhob seine Fast gegen seinen Halbbruder.
    „Versuch nicht, das an mir auszulassen! Du bist derjenige, der nicht auf seinen wichtigsten göttlichen Besitz aufpassen konnte. Es wäre genauso, als hätte ich meinen Bogen verloren.“ Eros schauderte bei dem Gedanken sichtlich.
    „Interessiert mich nicht.“ Hermes hielt einen Moment lang inne, während er mit seiner Hand durch sein Haar fuhr und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. „Ich weiß nicht, wo sie wohnt, aber ich habe ihre Telefonnummer. Und ich weiß, dass sie an der Uni arbeitet; an der Fakultät für Geschichte. Griechische Geschichte.“
    „Scheiße, sie war also wirklich hinter deinen Schuhen her! Was wird sie wohl machen? Sie in einem Museum ausstellen?“
    Hermes würdigte Eros‘ Frage keiner Antwort.
    „Was wirst du mit ihr machen, wenn du sie findest? Weil ich da nämlich gerne zusehen würde“, sagte Dio mit einem anzüglichen Grinsen im Gesicht.
    „Du bist wirklich ein kranker Typ!“, sagte Eros, bevor er wieder zu Hermes schaute. „Ich bin dabei. Ich will auch zusehen.“
    „Niemand wird bei irgendetwas zusehen!“ Hermes setzte sein Glas auf der Kommode ab. „Aber sie wird dafür bezahlen!“ Dafür, ihn verführt zu haben, ihn benutzt zu haben und ihn wie ein blutverschmiertes Taschentuch weggeworfen zu haben. Und niemand hatte das Recht, dabei zuzusehen, wie er ihre Bestrafung austeilen würde.
    „Und was werden wir machen, bis wir deine Sandalen wiederhaben?“, fragte Dio.
    „Beim Hades hoffen, dass Zeus es nicht herausfindet“, betete Hermes. Doch in dem Moment, als die Worte seinen Mund verließen, explodierte der Himmel mit einem lautstarken Knall.
    „Zu spät. Er weiß es schon“, murmelte Triton.
    Ein Blitz zuckte durch den blauen, wolkenlosen Himmel, als wollte er dessen Worte unterstreichen.
     

14
     
    „Ich werde ihm den Kopf abreißen!“, donnerte Zeus. Die Wände wackelten, als seine Stimme durch das Arbeitszimmer grollte und das Gleichgewicht der Götter und Halbgötter erschütterte, die sich in seinen Palast drängten.
    Zeus‘ Diener, den er schon seit über einem Jahrtausend beschäftigte, versuchte, die ungebetenen Gäste wieder durch die Tür hinauszuschieben, doch er wurde dabei fast zertrampelt. Laute Schreie und Beschwerden hallten durch den Raum.
    „Was zum Hades geht hier vor?“, übertönte Orion die Menge.
    Artemis schüttelte verärgert den Kopf. „Sieht so aus, als hätte einer der vier Vollidioten, mit denen du verwandt bist, wieder einmal Mist gebaut.“
    Orion funkelte sie an. „Wovon redest du?“
    Ares unterbrach ihn. „Sie spricht von Hermes. Er hat seine Sandalen verloren.“
    „Da habe ich etwas anderes gehört!“, behauptete Apollo. „Sie wurden

Weitere Kostenlose Bücher