Ein Grieche im 7. Himmel
und durch schlecht war. Es gab etwas Gutes in ihr. Wie viel würde sich noch herausstellen.
„Es würde dich also nicht überraschen, wenn ich sage, dass ich die Sandale in dem Safe in deinem Büro gefunden habe, oder?“
„Nein, würde es nicht.“
„Also, wo ist die andere?“, zwang sich Hermes zu fragen. „Die andere Sandale. Wo ist sie?“
Ihr Blick schwenkte zurück auf die Sandale, dann klappte ihr Mund auf. „Du hast nur die eine. Die aus meinem Safe!“
„Ja, das habe ich dir doch gerade gesagt. Diese hier war in deinem Safe!“
„Du hast die andere nicht auch zurückgestohlen?“
„Nein! Wenn ich die andere hätte, würde ich nicht hier stehen und dich fragen, wo sie ist.“ Ungeduld kroch sein Rückgrat hoch.
Penny schloss die Augen einen Moment lang, als versuchte sie, die Wahrheit wegzuwünschen. Als sie ihre Augen wieder öffnete, spiegelte sich darin Bedauern und Scham wider. „Es tut mir so leid. Ich weiß nicht, wo die andere ist.“
Hermes‘ Herz hörte auf zu schlagen. „Was?“ Hatte sie nicht gerade zugegeben, die Sandalen gestohlen zu haben? „Verdammt, Penny! Erzähl mir keinen Schwachsinn! Du hast doch gerade zugegeben, dass die Sandale in deinem Safe war. Wir beide wissen, wie sie dort hinkam! Also lass diesen Mist und sag mir, was du mit der zweiten Sandale gemacht hast!“
Penny senkte ihre Augenlider. „Sie ist verschwunden. Ich schwöre es.“
„Verschwunden?“, unterbrach Eros. „Wie zum Teufel kann sie einfach aus dem Safe verschwinden?“
Penny zuckte bei Eros‘ Worten zusammen, und ihr Blick schoss zu ihm. „Sie war nie im Safe. Ich habe nur eine Sandale hineingelegt. Die andere°.°.°.°“ Sie zögerte.
Hermes nahm ihr Kinn, hielt es zwischen Daumen und Zeigefinger fest und zwang sie dadurch, ihn anzusehen. „Wer hat die andere?“ Hatte sie einen Komplizen?
„Ich weiß es nicht. Es tut mir leid.“
„Es tut dir leid?“, fauchte Eros. „Es tut dir leid! Hast du eine Ahnung, was für einen Schaden du angerichtet hast? Wie viel Ärger du verursacht hast?“
Hermes wandte sich zu dem Liebesgott um. „Halt‘ die Klappe, Eros! Ich sagte, ich kümmere mich darum.“ Dann drehte er sich zu Penny zurück. „Sag mir, wer dich dazu angestiftet hat. Wer ist dein Komplize?“
„Mein Komplize?“ Ungläubigkeit breitete sich in ihren Augen aus. „Ich habe keinen Komplizen.“
Enttäuscht darüber, dass das bedeutete, dass Penny alles alleine geplant hatte und dass niemand sie dazu angestiftet hatte, nahm er seine Hand von ihrem Kinn.
„Hast du das von Anfang an geplant? Von dem Moment an, als du mich in Vivians Café gesehen hast?“ Hatte sie die ganze Zeit von den Sandalen gewusst und es auf ihn abgesehen? Und was für ein einfaches Ziel er gewesen war, so einfach in ihre Honigfalle zu tappen.
„Nein!“, protestierte sie vehement. „Ich habe nichts geplant, ich habe nur .°.°. es ist einfach passiert. Ich wusste nicht, was ich tat.“
War das die Wahrheit? „Hast du mit mir geschlafen, nur damit du meine Sandalen stehlen konntest?“ Die Götter mochten ihm beistehen, wenn das der Fall war. Denn es gab keinen größeren Zorn als den eines Gottes, der von der Frau, die er begehrte, schamlos ausgenutzt wurde. Ja, begehrte! Weil er sie immer noch begehrte, und im Moment hasste er sich für diese Schwäche.
„Nein! Wie kannst du das nur denken?“
Der verletzte Ausdruck in ihren Augen gab ihm zu denken. Sprach sie die Wahrheit? „Warum dann? Warum hast du mit mir geschlafen?“ Warum fragte er das, wenn er doch eigentlich fragen sollte, wo die zweite Sandale war?
Röte stieg in ihre Wangen und breitete sich schneller über ihr ganzes Gesicht aus als er je einen Menschen hatte erröten sehen. Verlegen sah sie weg, wobei sie nicht nur seinen Blick, sondern auch die prüfenden Blicke seiner Freunde mied. Offensichtlich hatte der Grund, dass sie mit ihm geschlafen hatte, nichts mit den Sandalen zu tun. Bei dieser Erkenntnis machte sein Herz vor Begeisterung einen Satz. Sie hatte mit ihm geschlafen, weil sie ihn mochte. Das sollte ihm nichts bedeuten, aber das tat es trotzdem.
„Also warum, wenn du das nicht geplant hast?“
„Ich bin aufgewacht .°.°. Ich hatte die Sandalen schon vorher bemerkt. Ich wollte sie nur genauer ansehen. Sie waren so ungewöhnlich. Sie ähnelten so sehr den Sandalen des griechischen Gottes Hermes. Ich konnte mir nicht erklären, warum .°.°. warum du dir Sandalen machen lassen solltest, die wie die eines
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