Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
Vom Netzwerk:
blieb aber auf dem Gehsteig und zog Penny an seine Seite, um Platz für die Evakuierung zu machen.
    „Dort!“, sagte Penny plötzlich und deutete auf den Eingang des Gebäudes.
    „Wer?“
    „Der Typ mit dem blauen T-Shirt und der kurzen Hose.“
    Hermes ließ seine Augen schweifen und sah den besagten Mann innerhalb von Sekunden. „Das ist er!“
    „Was machen wir jetzt?“, fragte Penny mit besorgter Stimme. Sie warf einen Blick auf die Wachmänner und das Flughafenpersonal, das die Evakuierung durchführte. „Du kannst ihn dir nicht einfach schnappen.“
    „Das werden wir ja sehen“, antwortete er ausweichend und wartete geduldig darauf, dass der Pfandleiher vorbeikam. „Fast da. Fast.“ Aber das Glück war nicht auf seiner Seite. Ein weiterer Sicherheitsangestellter leitete einige der Passagiere plötzlich in eine andere Richtung, um zu versuchen, die Evakuierung zu beschleunigen, da sich dort, wo Hermes stand, bereits eine Engstelle gebildet hatte.
    „Scheiße!“, zischte Hermes und drückte sich mit Penny im Schlepptau durch die Menschenmenge.
    „Hey! Idiot!“, fluchte jemand.
    „Wir wollen hier alle weg, aber das ist einfach eine Frechheit!“, kommentierte ein anderer.
    Hermes ignorierte die aufgebrachten Passagiere und drängte sich weiter nach vorne, bis er es schließlich durch die Menschenmenge geschafft hatte und auf der anderen Seite herauskam.
    „Wo ist er hin?“, fragte Penny. „Ich sehe ihn nicht mehr.“
    Aber Hermes hatte die Spur nicht verloren. Wie ein Falke hatte er den Kerl im Blick und würde ihn jetzt nicht mehr aus den Augen lassen. „Ich habe ihn.“ Er drückte Pennys Hand zur Bestätigung und ging zum Joggen über.
    Als er den Kerl fast erreicht hatte, verlangsamte Hermes seine Geschwindigkeit wieder, um den Pfandleiher nicht vorzeitig zu alarmieren. Ruhig verfolgte er den verkommen aussehenden Mann, der sein Handgepäck hinter sich herzog. Hermes sah sich in dem Bereich vor ihnen um und erblickte zwei Shuttlebusse, die am Straßenrand geparkt waren. Sie sahen leer aus. Ein paar Meter weiter erreichte sein Verdächtiger die Busse.
    „Curtis Oakley?“, rief Hermes aus. Es war der Name, den er auf der zerknüllten Bordkarte gelesen hatte.
    Der Typ drehte seinen Kopf, schaute ihn verwirrt an und fragte mit abgehackter Stimme: „Ja?“
    Hermes schnappte ihn an seinem T-Shirt und zog ihn hinter den Shuttlebus, weg von jeglichen Zeugen. Dann drückte er ihn an die Seite des Busses und hielt ihn dort fest, während sein Gefangener zappelte und sich loszureißen versuchte.
    „Was zum Teufel! Lassen Sie mich los!“
    „Penny, mach seinen Koffer auf!“, befahl Hermes, ohne seine Augen von Curtis zu nehmen.
    Bei Hermes‘ Worten riss der Kerl die Augen vor Schreck weit auf. Oh ja, er hatte etwas zu verbergen! Hermes hörte, wie der Koffer aufschnappte.
    „Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?“, fragte Curtis mit fest zusammengepresstem Kiefer, wobei seine Augen zur Seite wanderten, als suchte er nach Hilfe.
    „Hab sie!“, rief Penny triumphierend.
    Hermes blickte zu Penny und sah, wie sie seine geflügelte Sandale in der Hand hielt. Ein Felsblock, so gewaltig wie der ganze Mount Everest, hob sich von seinen Schultern. Er zeigte auf die Sandale und blickte den Pfandleiher dann finster an.
    „Handel mit gestohlenen Waren, Diebesgut über Staatsgrenzen schaffen, Handel mit geschützten Antiquitäten ohne Lizenz“, ratterte er los, und ließ sich dabei noch weitere Anklagepunkte einfallen. „Wie viel Haftstrafe macht das bis jetzt, Penny?“
    Sie spielte mit. „Bis jetzt fünfundzwanzig Jahre.“
    „Ich habe die Sandale gekauft! Ich habe sie nicht gestohlen!“, protestierte er.
    „Einen Bundesagenten anlügen“, fuhr Hermes fort und hatte nun richtig Spaß.
    „Ich lüge nicht, Sie Arsch!“, schrie der Mann.
    Hermes drehte seinen Kopf zu Penny und zwinkerte. „Sag mal, was ist die Strafe für Beleidigung eines Bundesagenten?“
    Penny konnte kaum ernst bleiben. „Ich glaube, ein Tritt in die Eier.“
    „Sie haben die Dame gehört“, sagte Hermes. „Also wenn ich Sie wäre, würde ich hier sehr leise und ohne einen Wirbel zu verursachen verschwinden, oder ich werde Sie vermöbeln. Und das wird nicht gut ausgehen.“ Er ließ von dem Kerl ab.
    „Sie sind kein Bundesagent!“, grollte Curtis.
    „Nein, und das ist Ihr Glück! Denn wenn ich einer wäre, würden Sie direkt in den Knast wandern. Mit gestohlenen Artefakten handeln ist ein schwerwiegendes Verbrechen.

Weitere Kostenlose Bücher