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Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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kollidierte mit Pennys. „Was ist los?“
    „Meine verrückte Stiefmutter wird uns leider nicht helfen.“
    „Wie sollte sie uns überhaupt helfen?“
    „Das ist jetzt egal, da sie sich entschieden hat, mit harten Bandagen zu kämpfen. Wir müssen den Typen selbst finden.“ Denn beim Hades, keinesfalls würde er zu Zeus kriechen und ihn um Hilfe bitten! Das würde ihm nur noch mehr Missachtung einbringen. Der Gott der Götter würde Hermes als Versager hinstellen. Zeus hatte sowieso schon kaum Respekt für ihn; er selbst musste das Ganze nicht noch schlimmer machen.
    Hermes zeigte auf die offene Tür. Von seinem Standort aus konnte er sehen, dass dort ein kleines Büro mit einem Schreibtisch war, auf dem Papierstapel, ein alter Computer und ein Drucker standen. Am Boden stapelten sich noch mehr Papiere an den Wänden entlang, und Ordner lagen überall herum.
    „Lass uns sehen, ob er in seinem Büro irgendwelche Hinweise zurückgelassen hat!“
     
    Penny folgte ihm ins Büro und sah sich um. Wie irgendjemand in diesem Saustall etwas finden konnte, konnte sie nicht begreifen. „Wo sollen wir nur anfangen?“
    „Lass mich versuchen, in den Computer hineinzukommen.“
    Sie beobachtete, wie Hermes selbstbewusst um den Schreibtisch herum ging und sich vor den alten Rechner setzte. Er schien alles selbstsicher zu machen. Und das schloss den Kuss, den er von ihr verlangt hatte, mit ein, einen Kuss, der sie weich in den Knien und heiß an anderen Stellen gemacht hatte. Würde sie wirklich so auf ihn reagieren, wenn er ein schlechter Mensch wäre? Obwohl sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn verdächtigte, etwas mit Drogen zu tun zu haben, glaubte sie es selbst nicht wirklich. Aber sie sehnte sich so verzweifelt nach einer Erklärung, dass sie einfach eine finden musste, die ihre Neugier befriedigte.
    Denn je mehr sie über die Dinge nachdachte, die er ihr gesagt hatte, umso mehr fragte sie sich, ob etwas Wahres an seiner Behauptung dran war, dass er der Gott Hermes war. Hatte sie nicht immer insgeheim gehofft, dass griechische Götter existierten und nicht nur ein Mythos waren? War das nicht der Grund, warum sie überhaupt griechische Mythologie studiert hatte, um die Wahrheit über die Götter herauszufinden, um Beweise zu finden, dass sie echt waren? Also warum sträubte sie sich nun dagegen, seinen Behauptungen Glauben zu schenken? Wovor hatte sie Angst?
    „Ist etwas?“, fragte Hermes und blickte sie über den Monitor hinweg an.
    „Warum?“
    „Du runzelst die Stirn.“
    „Es ist nichts“, lenkte sie ab, wobei sie ihre Arme rieb, als ob sie damit ihr Unbehagen verscheuchen könnte.
    „Dann schau durch die Papiere und sieh, ob du etwas findest!“
    Er widmete sich wieder dem Computer, während sie durch die Papierstapel auf dem Schreibtisch blätterte: Quittungen, Bestellformulare und verschiedener Schriftverkehr. Alles unnütz. Dieser Typ hatte kein System.
    „Volltreffer!“, hörte sie plötzlich Hermes ausrufen.
    Sie sah auf und ging auf seine Seite des Schreibtisches. „Was?“
    Er zeigte auf den Bildschirm. „Das ist die letzte Webseite, die er besucht hat.“
    Pennys Augen flogen über die Webseite, die im Browser geöffnet war. „Scheiße! Er sitzt schon in einem Flugzeug.“
    Hermes drehte sich um und lächelte. „Das glaube ich nicht. Seine Browserhistory zeigt, dass er diese Reiseseite vor weniger als drei Stunden aufgerufen hat. Wenn wir herausbekommen können, welchen Flug er gebucht hat, können wir ihn vielleicht noch rechtzeitig stoppen!“
    „Aber wie?“
    „Vielleicht hat er die Bordkarte ausgedruckt.“ Er drehte sich zum Drucker.
    „Wer macht das heutzutage noch? Er hat sich wahrscheinlich eine mobile Bordkarte runtergeladen.“ Sie starrte auf den leeren Drucker und zeigte auf das rot blinkende Licht. „Der Drucker hat Papierstau. Er konnte die Bordkarte gar nicht drucken.“
    Hermes öffnete die Klappe des Druckers und zog den Papierschacht heraus. Dann zog er ein verknittertes Blatt Papier heraus, das wie die Falten eines Akkordeons aussah und glättete es auf dem Schreibtisch. „Du hast wahrscheinlich recht; er hat sich eine mobile Bordkarte runtergeladen.“ Dann sah er zu ihr hoch und grinste von einem Ohr zum anderen. „Denn als er die Bordkarte drucken wollte, hat der Drucker einen Papierstau verursacht.“ Er hielt das Blatt hoch.
    Ihr Herz stoppte, als ihre Augen den Zettel überflogen. Dann wurden ihre Knie weich, denn sie sah die Zeit, die auf dem Blatt Papier stand.

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