Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
was er tun könnte, wäre, dir eine Nachricht auf dem Kissen zu hinterlassen oder dich in aller Früh anzurufen.“
Ari hatte keine Nachricht gesehen. Und sie hatte danach gesucht. Nur für den Fall, dass er ihr eine Nachricht hinterlassen hatte. Vielleicht war er zu sehr in Eile gewesen, in die Arbeit zu kommen.
„Ich bin sicher, dass er später am Nachmittag anruft.“
„Das hoffe ich.“
„Natalie, ich muss aufhören und arbeiten. Wir erwarten eine große Lieferung, und ich muss noch Platz im Lager machen.“
„Okay, aber ruf mich an, sobald du von ihm hörst!“
„Mach ich.“ Ari legte den Hörer auf und strich ihr Haar zurück. Für fünfzehn Minuten war sie im siebten Himmel gewesen, doch jetzt hatte sie Zweifel. Sie fühlte sich wie eine sechzehn-jährige Schülerin, die sich fragte, ob der Fußballstar ihrer Schule nochmals mit ihr ausgehen würde. Mit einer ungeduldigen Geste versuchte sie, sich von dem dummen Gedanken zu befreien. Natürlich würde Dio sie anrufen. Sie hatten gestern Nacht Liebe gemacht, und sie hatte die Aufrichtigkeit in seinen Augen gesehen. Sie musste sich keine Sorgen machen.
5
Ariadne stieß einen tiefen Atemzug aus, nachdem sie ihren Anrufbeantworter abgehört hatte. Dio hatte den ganzen Tag nicht angerufen, nicht im Laden, nicht auf ihrem Handy und nicht zu Hause. Eine schnelle Begutachtung ihrer Wohnung bestätigte, dass sie keine Nachricht von ihm übersehen hatte.
Er hatte sich nicht gemeldet.
Die Zweifel, die nach ihrem Gespräch mit Natalie aufgekommen waren, nagten jetzt noch mehr an ihr. Unbehagen breitete sich in ihr aus und trotz der schwülen Hitze bekam sie eine Gänsehaut. Sie konnte nicht herumsitzen und warten, bis er sich meldete. Das war einfach zu jämmerlich. Nein, sie musste etwas tun. Vielleicht gab es ja einen guten Grund, warum er nicht angerufen hatte.
Entschlossen, sich von dieser Sache nicht entmutigen zu lassen, wandte sich Ari zurück zur Eingangstür und verließ ihre Wohnung. Sie konnte einfach in ein paar Bars gehen, die Dio regelmäßig frequentierte und sehen, ob er da war. Das wäre harmlos. Ihn auf dem Handy anzurufen wäre zu verzweifelt. Außerdem waren ein paar dieser Barbesitzer ihre Kunden, und sie konnte vorgeben, dort vorbeizuschauen, um sie über die neue Weinlieferung zu informieren.
Bei der ersten Bar gab es kein Anzeichen von Dio und laut Barmann war er den ganzen Tag nicht in der Bar gewesen. Vielleicht sollte sie es seltsam finden, dass ihn viele der Barmänner in der Stadt kannten, aber für einen Weinkenner wie Dio war es normal, dass er oft die Bars aufsuchte, die den besten Wein hatten.
Das war ihr zuerst an ihm aufgefallen, als er ihren Laden betreten hatte: Sein Wissen über Wein war sehr umfangreich, auch wenn er nicht damit angab. Sie hatten sich über die verschiedenen Rebsorten und ihre Vor- und Nachteile unterhalten sowie über die verschiedenen Methoden der Herstellung. Aber sie würde lügen, wenn sie behauptete, dass sein Wissen über Wein sie angezogen hatte. Nein, es waren seine Augen gewesen, die Art und Weise wie sie blau wie der Morgenhimmel funkelten. Aber er hatte mehr als nur wunderschöne Augen.
Dio hatte eine Ausstrahlung, eine Aura, die von Macht und Stärke, Entschlossenheit und Entschiedenheit sprach. Er wusste, was er wollte, und wenn er sie ansah, wusste sie, dass er sie wollte. Das machte sie mehr an als alles, was sie bisher kannte.
Ariadne betrat die Vat Bar, wo die Happy-Hour-Menge sich an die Bar drängte. Die Hintergrundmusik war leise, sodass diese Bar ein wenig ruhiger war als die erste, die sie aufgesucht hatte. Als sie sich in dem Raum mit den hohen Tischen, Barhockern und Nischen umsah, hörte ihr Herz fast auf zu schlagen, als sie Dio an einem der Tische sah. Er trank ein Glas Wein und war in ein Gespräch mit zwei jungen Frauen vertieft, die auf den Barhockern saßen.
Am Tisch direkt hinter ihnen erkannte Ari zwei ihrer Stammkunden, die sich bei ein paar Gläsern Wein unterhielten. Mit leicht schlotternden Knien ging sie in Richtung Dio. Wie eine Lokomotive, die einen steilen Berg hinunterstürzte, hämmerte ihr Herz in ihrer Brust. Vielleicht waren die beiden Frauen alte Freundinnen von ihm, oder vielleicht arbeitete er mit ihnen und sie waren nach der Arbeit noch zusammen auf einen kurzen Drink hierher gegangen.
Die Tatsache, dass die beiden lachten, weil Dio gerade etwas gesagt hatte, musste nicht bedeuten, dass er mit ihnen flirtete. Vielleicht hatte er ihnen
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