Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
war kurz, und als sie ankam, wartete ihre Assistentin Lisa am Eingang auf sie. Das Sommerkleid, das Lisa trug, ließ sie sogar noch jünger erscheinen als sie war – ganze 22 Jahre – oder vielleicht war es einfach die Tatsache, dass sie sehr hübsch und leicht gebräunt war. Als Tochter eines Winzers aus Kalifornien war sie für einen Monat für ein Praktikum nach Charleston gekommen und hatte dann gefragt, ob sie ein weiteres Jahr bleiben könnte, da sie die Stadt liebte und die Einwohner charmant fand.
Ari wusste, dass sie Hilfe im Geschäft benötigte, wenn sie nicht sieben Tage die Woche arbeiten wollte, also hatte sie Lisa sofort eingestellt. Das Mädchen hatte eine großartige Art mit Kunden umzugehen und war außerordentlich charmant. Und sie kannte sich mit Wein aus. Da sie außerdem aus Kalifornien war, konnte sie höhere Preisnachlässe mit einigen der kalifornischen Weingüter aushandeln. Sie kannte viele der Besitzer persönlich und war mit deren Söhnen und Töchtern aufgewachsen.
Aber abgesehen davon liebte Ari Lisas sprudelnde Persönlichkeit.
„Tut mir leid, ich habe heute Morgen meinen Schlüssel vergessen“, begrüßte Lisa sie. „Wir werden heute sehr viel zu tun haben. Ich bin so froh, dass du pünktlich da bist. Heute kommt die Lieferung aus Dry Creek.“
Ari zog ihren Schlüssel aus der Handtasche und sperrte auf. „Guten Morgen, Lisa. Was ist passiert? Du bist doch normalerweise nicht vergesslich.“
Lisa folgte ihr in den Laden, und Ari machte die Lichter an.
„Ich war letzte Nacht aus und hatte meinen Schlüssel in meiner anderen Handtasche.“
Aris Weinhandlung war nicht groß, aber sie verfügte über eine gute Auswahl an einheimischen und internationalen Weinen, und sie war bekannt für ihren guten Kundenservice. Nachdem sie den Laden von dem alten Ehepaar, das das Geschäft über dreißig Jahre lang geführt hatte, übernommen hatte, hatte sie eine Menge Änderungen vorgenommen.
Neben den hölzernen Regalen entlang der Wände gab es eine kleine Kostproben-Ecke mit einem Tresen. Der dunkle Granit war ihre Idee gewesen, weil darauf Flecken nicht sofort auffielen. Sie benutzte die Ecke für regelmäßige Weinverkostungen, eine Idee, die sie Lisa zu verdanken hatte. Diese Verkostungen brachten neue Kunden in den Laden, die sonst zu eingeschüchtert waren, um Fragen über Wein zu stellen. Indem sie ihnen etwas über die verschiedenen Weinsorten beibrachte, gewann sie viele neue loyale Kunden.
„Brauchen wir Brot und Käse?“, fragte Lisa.
„Ich habe das letzte Brot gestern verbraucht. Aber schau im Lagerraum nach, ob noch Käse übrig ist.“
Während Lisa nach hinten ging, wo in einem Raum, der so groß wie die Verkaufsfläche war, viele Kisten Wein lagerten, ging Ari zum Computer und loggte sich in das Verkaufsprogramm ein: eine weitere Verbesserung, die sie eingeführt hatte. Das neue Computerprogramm registrierte nicht nur Verkäufe und rechnete Kreditkarten ab, es war auch an ihr Inventar-System angeschlossen und verfolgte genau, welche Flaschen noch auf Lager waren. Es ersparte ihr bei Nachbestellungen viel Zeit.
„Lisa“, rief sie in Richtung der offenen Tür.
„Ja?“
„Wann erwartest du die Lieferung aus Dry Creek?“
„Zwischen elf und eins.“ Lisa kam aus dem Lagerraum heraus. „Und wir haben keinen Käse mehr. Soll ich gleich zum Einkaufen gehen, bevor es hier hektisch wird?“
Ari nickte. „Ja, und kaufe auch noch ein paar Cracker und –“ Das Klingeln des Telefons unterbrach sie. Sie griff nach dem Hörer und brachte ihn an ihr Ohr. „– und Mineralwasser“, setzte sie ihre Anweisung an Lisa fort.
„In Vino Veritas“, meldete sie sich mit einem Lächeln am Telefon. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ Der neue Name für das Geschäft war ihre eigene Idee gewesen. Und jedes Mal, wenn sie ans Telefon ging und sich damit meldete, fühlte sie ihre Brust mit Stolz anschwellen. Dies war ihr Baby, etwas, das sie auf eigene Faust geschaffen hatte.
„So, was ist passiert?“, zwitscherte Natalie am anderen Ende der Leitung, ohne sie überhaupt zu begrüßen. „Erzähl mir alles!“
Ari verdrehte die Augen. „Kurzen Moment mal.“ Sie legte das Telefon zur Seite und öffnete die Kasse. „Lisa, du brauchst Geld.“ Sie fischte zwei Zwanziger aus der Schublade und reichte sie Lisa.
Nachdem Lisa die Ladentür hinter sich geschlossen hatte, nahm Ari das Telefon wieder auf. „Guten Morgen, Natalie.“
„Ja, ja, guten Morgen. Also, sag mir,
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