Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
funktionieren! Ich musste nur erst einen guten Grund finden. Ich glaube, er kauft es mir jetzt ab.“ Das hoffte sie zumindest. „Ich habe ihm gesagt, dass wir erst Sex haben werden, wenn er sein Alkoholproblem bewältigt hat.“
„Aber du hast doch gerade gesagt, dass er kein Alkoholproblem hat.“
„Genau.“
„Okay, jetzt komme ich nicht mehr mit.“
„Da er kein Alkoholproblem hat, kann er es auch nicht beheben, also werden wir keinen Sex haben.“ So ergab es durchaus Sinn.
Natalie runzelte ihre Stirn. „Und dann wundern wir uns, dass die Männer uns nicht verstehen. Warum wohl?“
„Du musst jetzt nicht sarkastisch werden. Was hättest du mir denn geraten? Er war voll drauf und dran. Ich musste etwas tun!“ Und wenn sie diese Ausrede nicht gefunden hätte, wäre sie wieder mit ihm im Bett gelandet und wäre wieder nicht weiter als zuvor.
„Ich weiß genau, was ich getan hätte: Ich hätte es genossen. Ich dachte, du hast mir gesagt, er sei gut im Bett. Warum genießt du es also nicht einfach und machst dir keine weiteren Sorgen darüber?“
„Das kann ich nicht.“ Sex war nicht genug. Nicht nach dem, was sie in Dio gesehen hatte, als er den kleinen Jungen gerettet hatte. Eines Tages würde er einen wundervollen Vater abgeben.
„Glaubst du wirklich, dass er so einfach aufgibt? Wenn er wirklich so heiß ist, wie du sagst, dann wird er es immer wieder versuchen.“
Ari fühlte Hitze in ihre Wangen steigen, als sie sich an den Vorfall im Lagerraum erinnerte. Ihr ganzer Körper brannte plötzlich. Sie wandte ihre Augen ab, da sie Natalies prüfendem Blick entgehen wollte.
„Oh, nein, er hat es wieder getan, stimmt’s?“ Natalies Stimme schnitt durch sie hindurch und legte ihre Schwäche bloß. „Dieser Hundesohn!“ In ihrem Schimpfwort klang viel zu viel Bewunderung durch, als dass es wirklich als Tadel hätte empfunden werden können.
„Er hat mich vor kurzem im Lagerraum erwischt“, gab Ari zu, wohl wissend, dass sie vor ihrer Freundin keinerlei Einzelheiten verbergen konnte. Natalie würde sie sowieso aus ihr herausbekommen. Sie konnte also beiden die Zeit sparen und gleich freiwillig damit herausrücken.
Natalies Augen leuchteten mit Interesse auf. „Und? Komm schon, lass mich dir nicht alles aus der Nase ziehen!“
„Er hat versucht, mich zu verführen. Glücklicherweise unterbrach Lisa ihn gerade noch rechtzeitig.“
„Ach, Mist!“ Natalie hustete. „Ich meine, zum Glück!“
„Das habe ich genau gehört. Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“
„Auf deiner natürlich.“ Ihr Gesicht wurde plötzlich ernst. „Also, sag mal, bist du immer noch so darauf versessen, ihn in einen netten Kerl zu verwandeln?“
Ari nickte. Ein netter Kerl, der in sie verliebt sein sollte.
„Dann glaube ich, müssen wir was finden, um ihn müde zu machen, damit er nicht mehr an Sex denken kann.“
Ari horchte auf. Ihn müde machen? Klang wie Grundtraining beim Militär. Ausgezeichnet. „Hast du irgendeine Idee, wie wir das anstellen?“
Natalie lächelte wie ein Honigkuchenpferd. „Es sieht so aus, als bräuchte ich eine Kellnerin ...“
***
Dio starrte auf die kurze, schwarze Schürze in seiner Hand, dann wieder auf Natalie, die Frau, die Ari ihm vorgestellt hatte, bevor sie sich verabschiedet hatte, da sie für die Weinverkostung zurück in ihr Geschäft musste. Natalie, eine große Brünette Anfang Dreißig mit einer ansehnlichen Figur, blickte ihn mit ihren intelligenten braunen Augen scharfsinnig an.
„Ich soll Kellner sein?“ Wie war das möglich? Er fühlte sich nicht wie ein Kellner.
Dio ließ seinen Blick in dem kleinen Restaurant umherschweifen. Es gab etwa fünfzehn Tische und ein paar zusätzliche Plätze an der Bar. Es war ein gemütliches Bistro, warm und einladend gestaltet, mit dekorativen Gardinen an den Fenstern, die nur die untere Hälfte schmückten. Trotzdem konnte er sich nicht erinnern, je hier gearbeitet zu haben.
Natalie nickte zustimmend. „Und als Ari mir von deinem kleinen Unfall erzählt hat, war ich so großzügig und habe dir ein paar Tage freigegeben.“
„Wirklich?“ Er runzelte die Stirn und versuchte sein Los zu akzeptieren. So wie seine Wohnung eingerichtet war und angesichts der teuren Markenkleidung, die er trug, hätte er wetten wollen, dass er wohlhabend war. Wie konnte sich ein Kellner all das leisten, was er besaß? Seine Ledercouch allein sah aus, als kostete sie das gesamte Jahresgehalt eines Kellners. Es ergab einfach keinen
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