Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
wert wäre. Sein Blick schweifte an ihr vorbei, während er die Worte tiefer auf sich wirken ließ. Eine Bewegung in seinem Augenwinkel ließ ihn hochschrecken, gerade als ein Knacken seine Ohren erreichte.
„Oh, Scheiße!“, fluchte er und sprang im selben Moment auf.
Ari riss ihren Kopf herum in die Richtung, in die Dio lief, und sah sofort, was ihn so in Panik versetzt hatte. Ein Junge, der wahrscheinlich nicht älter als sechs oder sieben Jahre war, hing hilflos an einem Ast einer massiven Eiche. Der Ast war bereits halb durchgebrochen; dort, wo er aus dem Stamm herauswuchs, war er jetzt nur noch mit einem Stück Rinde damit verbunden – es war eine verdammt brenzlige Situation, da der Junge sich kaum noch halten konnte.
„Mami!“, schrie der Kleine verzweifelt. Seine Füße ruderten, als er versuchte, einen anderen Ast zu erreichen, aber seine Beine waren zu kurz, und er war nicht stark genug, um sich nach oben zu ziehen.
Ari schätzte die Entfernung zum Boden ab, während sie Dio hinterher sprintete. Der Junge hing mindestens fünfzehn Meter, wenn nicht mehr, über dem Boden. Wie er so hoch auf diesen Baum hatte klettern können, darüber konnte sie nur spekulieren.
Ein weiteres Knacken ließ ihr Herz für einen Moment aussetzen. Der Ast brach vollständig vom Baumstamm ab und fiel zusammen mit dem Jungen nach unten.
Sie konnte Dio nur noch verschwommen wahrnehmen, wie er nach vorne stürzte und den Jungen mit seinen ausgebreiteten Armen auffing, dann schnell aus dem Weg des herunterfallenden Astes sprang und sich mit dem Jungen in seinen Armen geschickt auf dem Boden abrollte.
Atemlos erreichte Ari den Ort, wo Dio mit dem Jungen gelandet war, zum gleichen Zeitpunkt wie ein paar andere Leute.
„Mami!“, jammerte das Kind. Gott sei Dank! Wenn er schreien konnte, war bestimmt alles in Ordnung.
„Bist du okay?“, hörte sie Dio den Jungen mit besorgter Stimme fragen. „Bist du verletzt?“
Sie beobachtete, wie Dio den Jungen sanft auf dem Boden neben sich absetzte.
„Sammy?“ Die Stimme einer Frau, die sich energisch einen Weg durch die Umstehenden bahnte, drang zu ihr durch, und ihr schriller Ton war Beweis für ihre Panik und die Sorge um ihren Sohn.
„Er ist in Ordnung“, beruhigte Dio die Frau sofort, während er mit seiner Hand über den Kopf des Jungen strich und dessen zerzaustes Haar glättete. „Stimmt’s, Sammy?“
Aris Herz schmolz bei dieser zärtlichen Geste.
„Er hätte sich das Genick brechen können!“, bemerkte ein männlicher Zuschauer.
Dio warf ihm einen verärgerten Blick zu. „Zum Glück bin ich rechtzeitig da gewesen.“
Die Mutter zog ihren Sohn in ihre Arme und drückte ihn fest an ihre Brust. „Oh, Sammy, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht auf diese Bäume klettern sollst?“ Tränen standen in ihren Augen.
Sammy senkte seinen Blick. „Tut mir leid, Mami.“ Dann deutete er auf Dio. „Aber er hat mich aufgefangen.“
Ari konnte die Bewunderung in seiner Stimme hören und ihr eigenes Herz füllte sich mit Stolz. Dio hatte den Jungen gerettet.
Sammys Mutter setzte ihren Sohnes ab, hielt ihn aber nahe an sich gedrückt, als sie ihre Hand in Richtung Dio ausstreckte. Dieser war aufgesprungen und putzte gerade Blätter und Schmutz von seinen Shorts und seinem T-Shirt.
„Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll.“
Dio nahm einfach ihre Hand und schüttelte den Kopf. „Jeder hätte das gleiche getan. Ich war einfach schneller.“
Schneller? Ari hatte noch nie jemanden so schnell laufen sehen wie Dio. Und die Art, wie er den Jungen mit so einer Präzision gepackt hatte und sogar noch in der Lage gewesen war, dem herabfallenden Ast auszuweichen, war eine Handlung, die einem Spitzenathleten gleichkam.
Ari legte ihren Arm um seine Taille und drückte sich an ihn.
„Wofür ist das, Baby?“ Er lächelte und zog sie noch fester zu sich heran.
„Das war unglaublich!“
Er legte seinen Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. „Ich habe nur geübt für die Zukunft, wenn wir unsere eigenen haben. Ich bin sicher, die Jungs werden ständig was anstellen, bei dem sie gerettet werden müssen.“
Ari spürte Tränen aufkommen. „Du willst Kinder?“
Sie fühlte einen Ruck in seinem Körper, als er sich ein wenig zurückzog. „Du nicht?“
„Doch, ich will Kinder. Ich kann’s nicht erwarten, Kinder zu haben“, beeilte sie sich, ihm zu versichern. „Ich habe nur immer geglaubt, dass du keine willst.“ Das Thema war während
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