Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
Sinn.
„Ja. Aber jetzt ist es an der Zeit, dass du wieder an die Arbeit gehst. Körperlich bist du ja in Ordnung.“
Natalie ließ ihre Augen über seinen Körper schweifen, länger als notwendig, wenn sie wirklich nur seine körperliche Gesundheit beurteilen wollte. Es fiel ihm auf, dass ihr gefiel, was sie sah. Ein Gedanke tauchte sofort auf: Hatte er jemals etwas mit seiner Chefin angefangen? Liebäugelte sie mit ihm wie mit einer verbotenen Frucht? Hatte er sie vielleicht sogar angebaggert, weil Ari nicht mit ihm schlafen wollte?
„Jetzt binde dir mal die Schürze um und lass uns loslegen! Wir haben für heute Abend jede Menge Reservierungen, deshalb müssen wir die Tische so schnell es geht bedienen und für die nächsten Gäste fertigmachen.“ Sie deutete auf einen Stapel von Ordnern auf dem Tresen. „Das sind die Speisekarten, und die Tageskarte findest du auf dem Schwarzen Brett hinter der Theke.“
Er blickte auf die große Tafel, wo mehrere Gerichte farbig markiert waren. Ein Gericht fiel ihm sofort ins Auge: Meeresfrüchte auf Gries. Es klang vertraut. Irgendwie wusste er, dass er dieses Gericht schon einmal gegessen hatte.
Er deutete auf die Tafel. „Ich glaube, das habe ich schon mal gehabt.“
Natalies Blick folgte seinem ausgestreckten Finger. „Wahrscheinlich. Alle meine Mitarbeiter bekommen das zu essen, was auf der Speisekarte steht. Wir haben oft Meeresfrüchte auf Gries. Das ist ein beliebtes Gericht in Charleston.“
Dio nickte. Vielleicht würde die Arbeit in seinem alten Job Erinnerungen in ihm auslösen, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, dass es gute sein würden. Wie konnte als Kellner zu schuften etwas Gutes sein? Allerdings musste er sich mit irgendetwas beschäftigen, bis Triton und Sophia von ihrer Hochzeitsreise zurück waren und er sie über sein Leben ausfragen konnte. Und vermutlich brauchte er auch das Geld, das er hier verdiente.
Dio band sich die Schürze um die Hüften und ging an die Arbeit. Wie schwer konnte es schon sein? Alles, was Kellner taten, war Bestellungen aufzunehmen und dann das Essen an den richtigen Tisch zu bringen. Es war nicht Gehirnchirurgie. Trotz seiner Amnesie war er doch wohl zu diesem Job fähig.
***
Dio stellte die Teller vor die Gäste.
„Was ist das?“, fragte die dünne Frau und verzog angewidert ihren Mund.
„Das gebratene Lachs-Sandwich mit Pommes.“
Sie schob den Teller von sich weg, als ob er giftig wäre. „Sehe ich so aus, als äße ich Pommes?“
Dio ließ seine Augen über ihre dürre Figur wandern. Sie sah nicht so aus, als ob sie überhaupt etwas äße und sollte ihm lieber dankbar sein, dass er ihr ein paar zusätzliche Kalorien servierte. „Die sind sehr gut.“ Er hatte ein paar von ihrem Teller probiert, bevor er sie serviert hatte, damit er sich von ihrer Knusprigkeit überzeugen konnte.
„Ich habe den Salat ohne Soße bestellt, keine Pommes, kein Brötchen, und den Lachs gegrillt, nicht gebraten!“, fauchte sie.
Ungeduldig verlagerte Dio sein Gewicht von einem Bein auf das andere. Er hatte keine Zeit für diesen Mist. Die Leute vom Tisch nebenan hatten schon um die Rechnung gebeten. „Dann ist es doch kein gebratenes Lachs-Sandwich.“
„Ich habe kein gebratenes Lachs-Sandwich bestellt, sondern gegrillten Lachs-Salat!“
Verärgert beugte sich Dio über ihren Tisch. „Sie haben gerade gesagt, dass Sie das gebratene Lachs-Sandwich mit Salat, ohne Brötchen, und den Lachs gegrillt, nicht gebraten, bestellt haben. Also ändern Sie jetzt nicht plötzlich die Bestellung! Wir haben keinen gegrillten Lachs-Salat auf der Speisekarte!“ Konnten die Leute nicht einfach das bestellen, was auf der verdammten Speisekarte stand?
„Jetzt möchte ich aber sofort den Besitzer sprechen!“, zischte die Frau wütend.
„Wie Sie wollen!“
Dio drehte sich um, eilte zum nächsten Tisch und knallte die Rechnung darauf.
„Wir hatten noch keinen Nachtisch“, protestierte der Mann.
Dio schaute auf die Taille des Mannes und dann auf die allzu runden Kurven von dessen Frau. „Glauben Sie mir, Sie wollen kein Dessert. Ich empfehle stattdessen einen Spaziergang.“
Die Kinnlade des Mannes fiel herunter, und seine Frau schnappte entsetzt nach Luft. „Wie können Sie es wagen, uns zu beleidigen!“ Der Mann tätschelte beruhigend die Hand seiner Frau.
„Hey, ich sage ja nur, was gut für Ihre Gesundheit ist.“ Bei den Göttern, diese Leute waren aber empfindlich!
„Herr Ober!“, hörte er einen anderen Gast
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