Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
vermutlich Hermes, trug das lächerlichste Outfit, das Dio jemals gesehen hatte: eine weiße Tunika, die bis zu seinen Knien reichte und mit einem goldenen Gürtel zusammengehalten wurde. An den Füßen trug er Sandalen. Dio schaute genauer hin: Waren dies Flügel an seinen Sandalen? Er blinzelte, fokussierte seine Augen noch einmal darauf, aber die Flügel blieben, wo sie waren – an den Sandalen dieses Kerls.
„Hey, Triton, Dio, was ist so dringend? Ich habe mich nicht mal umziehen können.“
„Wir haben ein Problem: Dio leidet unter einer Amnesie.“
Bei Tritons Ankündigung warf Hermes Dio einen überraschten Blick zu. „Du willst mich wohl verarschen!“ Dann machte er einen Schritt auf ihn zu. „Ist das einer seiner Witze?“
Triton schüttelte den Kopf. „Nein. Er weiß wirklich nicht, wer er ist.“
Dio stemmte seine Hände in die Hüften, darüber verärgert, ignoriert zu werden. „Hey Leute, ich bin im gleichen Raum wie ihr!“
Hermes warf ihm einen amüsierten Blick zu. „An seinem Benehmen hat sich allerdings nichts geändert.“
War er wirklich mit diesem komischen Kerl befreundet? Er sah aus, als ob er ein Kleid trüge.
„Hey, Dio, ich kann förmlich sehen, was du denkst. Aber als Götterbote ist das eben mein Outfit.“ Er blickte auf seine Tunika und die Sandalen. „Glaub mir, du siehst in deiner Tunika auch nicht männlicher aus!“ Dann schnippte er mit seinen Fingern und, voilà, er war in Jeans und T-Shirt gekleidet.
Dio schreckte nochmals zurück. „Verdammt! Ihr müsst mit diesem Scheiß aufhören!“
Hermes wechselte einen Blick mit Triton. „Er hat wohl wirklich sein Gedächtnis verloren.“
„Irgendwelche Ideen, was wir dagegen tun können?“, erwiderte Triton mit einer Gegenfrage.
„Du hast den richtigen Gott gerufen!“ Hermes grinste. „Ich nehme an, dass Dio einen der Olympier verärgert hat und bestraft worden ist. Wir brauchen nur herauszufinden, wen.“
„Was ist ein Olympier?“, fragte Dio und fühlte sich dumm, weil er nicht wusste, wovon Hermes sprach.
„Ein Gott erster Klasse“, antwortete dieser. „Es gibt zwölf davon.“
„Bin ich einer von denen?“
Hermes lachte. „Das hättest du wohl gerne. Aber ich bin einer von ihnen, also dürfte ich in der Lage sein, das wieder rückgängig zu machen, was dir ein anderer Olympier angetan hat. Sofern unser lieber Vater seine Hände nicht im Spiel hat. Sonst sind wir aufgeschmissen.“
„Von wessen Vater redest du?“
„Von unserem.“ Hermes deutete auf sich und Dio.
„Wir sind Brüder?“ Dio ließ seinen Blick nochmals über Hermes schweifen. Der Kerl mit den geflügelten Sandalen war sein Bruder? Bizarr!
„Halbbrüder.“ Dann zwinkerte er ihm zu. „Und dicke Freunde.“
Wenn er ehrlich mit sich selbst war, musste Dio zugeben, dass ihm der Kerl fast genauso sympathisch war wie Triton. „Wie viele gute Freunde habe ich denn?“
„Drei: Triton, Eros und mich.“
Neugierig fragte er: „Und dieser Eros, was für ein Gott ist er?“
Triton grinste. „Die Römer nennen ihn Amor. Er ist der Gott der Liebe und wahrscheinlich gerade damit beschäftigt, seine Pfeile auf ahnungslose Sterbliche zu schießen.“
Dio schüttelte den Kopf. „Jungs, ich bin einfach total sprachlos. Ich meine, ich glaube euch. Wie könnte ich jetzt noch zweifeln, wo Hermes einfach so hier hereingeschneit ist? Aber das bringt mich auch nicht weiter bei meiner Suche, herauszufinden, wer ich bin.“
Hermes nickte, und sein Gesicht war nun ernst. „Okay, lasst uns die Fakten durchgehen. Triton, was sind die Fakten?“
„Er wurde in einer Bar verprügelt ...“
„Sonst noch was Neues?“, unterbrach Hermes ihn.
War er wirklich ständig in Prügeleien verwickelt? Dio fragte sich, was für ein Kerl er war, wenn er sich ständig mit anderen schlagen musste. Was hatte er zu beweisen?
„Und als er das Bewusstsein wiedererlangt hatte, konnte er sich an nichts erinnern. Seine sogenannte Verlobte hat ihn wieder zusammengeflickt.“
„Verlobte?“ Hermes warf ihm einen fassungslosen Blick zu.
Dio zuckte mit den Schultern. Er hatte diese Sache Triton bereits erklärt. „Fang du nicht auch noch damit an. Triton hat mir schon die Leviten gelesen.“
„In Ordnung. Später dann. Zurück zu den Fakten. Ich habe dich zuletzt bei der Hochzeit gesehen, und dort hast du mir von dieser Braut erzählt, mir der du es in jener Nacht treiben wolltest.“
Er wollte es mit jemandem treiben? Hatte er sich wirklich so derb
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